Schmoller, Gustav: Zur Geschichte der deutschen Kleingewerbe im 19. Jahrhundert. Halle (Saale), 1870.Die Umbildung einzelner Gewerbszweige. [Tabelle] Nach Aufhebung des Mühlenzwangs 1810 in Im Süden und Westen Deutschlands ist die Zahl Die Umbildung einzelner Gewerbszweige. [Tabelle] Nach Aufhebung des Mühlenzwangs 1810 in Im Süden und Weſten Deutſchlands iſt die Zahl <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p> <pb facs="#f0424" n="402"/> <fw place="top" type="header">Die Umbildung einzelner Gewerbszweige.</fw><lb/> <table> <row> <cell/> </row> </table> </p> <p>Nach Aufhebung des Mühlenzwangs 1810 in<lb/> Preußen waren viele Windmühlen raſch entſtanden;<lb/> 1825 wurde der Bau einer Windmühle an eine Kon-<lb/> zeſſionsertheilung geknüpft, welche erfolgen ſollte je nach<lb/> dem Bedürfniß; ſeit 1845 iſt das beſeitigt; in Folge<lb/> hiervon trat die bedeutende Zunahme der Windmühlen<lb/> ein, die aber nicht ſtattgefunden hätte, wenn die Kon-<lb/> kurrenz der großen Etabliſſements auch auf dem Lande<lb/> und in den kleinen Städten wirkte.</p><lb/> <p>Im Süden und Weſten Deutſchlands iſt die Zahl<lb/> der Mühlen größer, ſchon weil der Mehlkonſum viel<lb/> ſtärker iſt. Selbſt die größern Geſchäfte aber ſind<lb/> kleiner als im Norden; auf eine badiſche Dampfmühle<lb/> kommen nach Viebahn 14, auf eine pommerſche 40<lb/> Gänge. Es gibt im Süden noch viel mehr Lohn- oder<lb/> Kundenmühlen; man hat dort auch viele Kundenmühlen<lb/> mit verbeſſerten amerikaniſchen Einrichtungen. Dagegen<lb/> fehlen dort die kleinen ländlichen Windmühlen. Es<lb/> überwiegt die mittlere Waſſermühle, während man in<lb/> Norddeutſchland mehr ganz große und ganz kleine Ge-<lb/> ſchäfte findet.</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [402/0424]
Die Umbildung einzelner Gewerbszweige.
Nach Aufhebung des Mühlenzwangs 1810 in
Preußen waren viele Windmühlen raſch entſtanden;
1825 wurde der Bau einer Windmühle an eine Kon-
zeſſionsertheilung geknüpft, welche erfolgen ſollte je nach
dem Bedürfniß; ſeit 1845 iſt das beſeitigt; in Folge
hiervon trat die bedeutende Zunahme der Windmühlen
ein, die aber nicht ſtattgefunden hätte, wenn die Kon-
kurrenz der großen Etabliſſements auch auf dem Lande
und in den kleinen Städten wirkte.
Im Süden und Weſten Deutſchlands iſt die Zahl
der Mühlen größer, ſchon weil der Mehlkonſum viel
ſtärker iſt. Selbſt die größern Geſchäfte aber ſind
kleiner als im Norden; auf eine badiſche Dampfmühle
kommen nach Viebahn 14, auf eine pommerſche 40
Gänge. Es gibt im Süden noch viel mehr Lohn- oder
Kundenmühlen; man hat dort auch viele Kundenmühlen
mit verbeſſerten amerikaniſchen Einrichtungen. Dagegen
fehlen dort die kleinen ländlichen Windmühlen. Es
überwiegt die mittlere Waſſermühle, während man in
Norddeutſchland mehr ganz große und ganz kleine Ge-
ſchäfte findet.
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