Seine Gefährten, die ihm in der Sterblichkeit vorgegangen, ehrlich begraben, und ihnen endlich ao. 1606. ohne Zweiffel in den ersten Tagen des Monats Julii gefolget; Nachdem er auf dieser Jnsel weder recht vergnügt noch gäntzlich unvergnügt gelebt 92. Jahr. Sein gantzes Alter aber gebracht über 130. Jahr und 10. Monate. Den Rest seines entseelten Cörpers haben erstlich nach 40. Jahren gefunden, und auf dieser Stätte aus christl. Liebe begraben Carl Frantz van Leuven und Albertus Julius.
Von dieser, des Don Cyrillo Gedächtniß- Säule, stunde etwa 4. Schritt Ost-wärts eine ohngefehr 6. Elen hohe mit ausgehauenen Steinen aufgeführte Pyramide, auf der eingemauerten gros- sen kupffernen Platte aber folgende Schrifft:
UNter diesem Grabmahle erwartet der frölichen Auferstehung zum ewigen Leben eine Königin dieses Landes, eine Crone ihres hinter lassenen Mannes, und eine glückselige Stamm-Mutter vieler Lebendigen, nehmlich CONCORDIA, gebohrne PLüRS, die wegen ihrer Gottesfurcht, seltsamen Tugenden und wunderbaren Schicksals,
eines
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Seine Gefaͤhrten, die ihm in der Sterblichkeit vorgegangen, ehrlich begraben, und ihnen endlich ao. 1606. ohne Zweiffel in den erſten Tagen des Monats Julii gefolget; Nachdem er auf dieſer Jnſel weder recht vergnuͤgt noch gaͤntzlich unvergnuͤgt gelebt 92. Jahr. Sein gantzes Alter aber gebracht uͤber 130. Jahr und 10. Monate. Den Reſt ſeines entſeelten Coͤrpers haben erſtlich nach 40. Jahren gefunden, und auf dieſer Staͤtte aus chriſtl. Liebe begraben Carl Frantz van Leuven und Albertus Julius.
Von dieſer, des Don Cyrillo Gedaͤchtniß- Saͤule, ſtunde etwa 4. Schritt Oſt-waͤrts eine ohngefehr 6. Elen hohe mit ausgehauenen Steinen aufgefuͤhrte Pyramide, auf der eingemauerten groſ- ſen kupffernen Platte aber folgende Schrifft:
UNter dieſem Grabmahle erwartet der froͤlichen Auferſtehung zum ewigen Leben eine Koͤnigin dieſes Landes, eine Crone ihres hinter laſſenen Mannes, und eine gluͤckſelige Stamm-Mutter vieler Lebendigen, nehmlich CONCORDIA, gebohrne PLüRS, die wegen ihrer Gottesfurcht, ſeltſamen Tugenden und wunderbaren Schickſals,
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Seine Gefaͤhrten, die ihm in der Sterblichkeit
vorgegangen, ehrlich begraben,
und ihnen endlich
ao. 1606. ohne Zweiffel in den erſten Tagen
des Monats Julii gefolget;
Nachdem er auf dieſer Jnſel
weder recht vergnuͤgt noch gaͤntzlich unvergnuͤgt
gelebt 92. Jahr.
Sein gantzes Alter aber gebracht
uͤber 130. Jahr und 10. Monate.
Den Reſt ſeines entſeelten Coͤrpers haben erſtlich
nach 40. Jahren gefunden, und auf dieſer
Staͤtte aus chriſtl. Liebe begraben
Carl Frantz van Leuven und Albertus Julius.
Von dieſer, des Don Cyrillo Gedaͤchtniß-
Saͤule, ſtunde etwa 4. Schritt Oſt-waͤrts eine
ohngefehr 6. Elen hohe mit ausgehauenen Steinen
aufgefuͤhrte Pyramide, auf der eingemauerten groſ-
ſen kupffernen Platte aber folgende Schrifft:
UNter dieſem Grabmahle
erwartet der froͤlichen Auferſtehung zum ewigen
Leben
eine Koͤnigin dieſes Landes,
eine Crone ihres hinter laſſenen Mannes,
und eine gluͤckſelige Stamm-Mutter
vieler Lebendigen,
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
1731 erschien die Erstausgabe. Die zweite Auflage… [mehr]
1731 erschien die Erstausgabe. Die zweite Auflage folgte schon 1732. Zum Zeitpunkt der Digitalisierung stand nur die dritte Auflage von 1740 zur Verfügung. (Link zur Erstausgabe: http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:gbv:3:1-459276)
Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. 3. Aufl. Bd. 1. Nordhausen, 1740, S. 275. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata01_1740/289>, abgerufen am 24.11.2024.
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