liches Schrecken eingejaget, indem der oberste Feld- Herr an einen Baum gehenckt und mit Pfeilen durchschoffen, nebst dem noch andere Jndianische Befehlshaber andern zum Beyspiel aufs grausamste hingerichtet worden.
Solchergestallt verkehrte sich alle bißherige Ge- fahr, Unruhe und kümmerliches Leben auf einmahl, in lauter Friede, Ruhe, Wollust und Freude, denn da sich nachhero die vornehmsten Aufrührer gutwil- lig unter des Valboa Gehorsam begaben, ließ er einen allgemeinen Frieden und Vergebung aller vor- gegangenen Widerspenstigkeit halber, ausruffen; sein Volck aber auf so vieles ausgestandenes Unge- mach eine Zeitlang der Ruhe geniessen.
Hierauff nahmen wir unsern Rück-Weg nach der Urabanischen Landschafft, allwo nach vielen Berathschlagungen endlich beschlossen wurde, daß Don Rodriguez Colmenarez nebst dem Don Ju- an de Quicedo nach Hispaniolam, und von dar zum Könige in Castilien abgesandt werden solten, um an beyden Orten ordentlichen Bericht von un- sern sieghafften Begebenheiten abzustatten, und die Sachen dahin zu veranstallten, daß wir mit etwa 1000. Mann und allen Zubehör verstärckt, den Zug in die Goldreichen Landschafften gegen Mittag si- cher unternehmen, und dieselben unter des Königs in Castilien Bothmäßigkeit bringen könten, denn Val- divia und Zamudio wolten nicht wieder zum Vor- scheine kommen, woraus zu schliessen war, daß sie etwa auf der See verunglückt seyn möchten. Dem- nach giengen Colmenarez und Quicedo im Octo- ber 1512. unter Seegel, nachdem sie versprochen
keine
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liches Schrecken eingejaget, indem der oberſte Feld- Herr an einen Baum gehenckt und mit Pfeilen durchſchoffen, nebſt dem noch andere Jndianiſche Befehlshaber andern zum Beyſpiel aufs grauſamſte hingerichtet worden.
Solchergeſtallt verkehrte ſich alle bißherige Ge- fahr, Unruhe und kuͤmmerliches Leben auf einmahl, in lauter Friede, Ruhe, Wolluſt und Freude, denn da ſich nachhero die vornehmſten Aufruͤhrer gutwil- lig unter des Valboa Gehorſam begaben, ließ er einen allgemeinen Frieden und Vergebung aller vor- gegangenen Widerſpenſtigkeit halber, ausruffen; ſein Volck aber auf ſo vieles ausgeſtandenes Unge- mach eine Zeitlang der Ruhe genieſſen.
Hierauff nahmen wir unſern Ruͤck-Weg nach der Urabaniſchen Landſchafft, allwo nach vielen Berathſchlagungen endlich beſchloſſen wurde, daß Don Rodriguez Colmenarez nebſt dem Don Ju- an de Quicedo nach Hiſpaniolam, und von dar zum Koͤnige in Caſtilien abgeſandt werden ſolten, um an beyden Orten ordentlichen Bericht von un- ſern ſieghafften Begebenheiten abzuſtatten, und die Sachen dahin zu veranſtallten, daß wir mit etwa 1000. Mann und allen Zubehoͤr verſtaͤrckt, den Zug in die Goldreichen Landſchafften gegen Mittag ſi- cher unternehmen, und dieſelben unter des Koͤnigs in Caſtilien Bothmaͤßigkeit bringen koͤnten, denn Val- divia und Zamudio wolten nicht wieder zum Vor- ſcheine kommen, woraus zu ſchlieſſen war, daß ſie etwa auf der See verungluͤckt ſeyn moͤchten. Dem- nach giengen Colmenarez und Quicedo im Octo- ber 1512. unter Seegel, nachdem ſie verſprochen
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liches Schrecken eingejaget, indem der oberſte Feld-
Herr an einen Baum gehenckt und mit Pfeilen
durchſchoffen, nebſt dem noch andere Jndianiſche
Befehlshaber andern zum Beyſpiel aufs grauſamſte
hingerichtet worden.
Solchergeſtallt verkehrte ſich alle bißherige Ge-
fahr, Unruhe und kuͤmmerliches Leben auf einmahl,
in lauter Friede, Ruhe, Wolluſt und Freude, denn
da ſich nachhero die vornehmſten Aufruͤhrer gutwil-
lig unter des Valboa Gehorſam begaben, ließ er
einen allgemeinen Frieden und Vergebung aller vor-
gegangenen Widerſpenſtigkeit halber, ausruffen;
ſein Volck aber auf ſo vieles ausgeſtandenes Unge-
mach eine Zeitlang der Ruhe genieſſen.
Hierauff nahmen wir unſern Ruͤck-Weg nach
der Urabaniſchen Landſchafft, allwo nach vielen
Berathſchlagungen endlich beſchloſſen wurde, daß
Don Rodriguez Colmenarez nebſt dem Don Ju-
an de Quicedo nach Hiſpaniolam, und von dar
zum Koͤnige in Caſtilien abgeſandt werden ſolten,
um an beyden Orten ordentlichen Bericht von un-
ſern ſieghafften Begebenheiten abzuſtatten, und die
Sachen dahin zu veranſtallten, daß wir mit etwa
1000. Mann und allen Zubehoͤr verſtaͤrckt, den Zug
in die Goldreichen Landſchafften gegen Mittag ſi-
cher unternehmen, und dieſelben unter des Koͤnigs in
Caſtilien Bothmaͤßigkeit bringen koͤnten, denn Val-
divia und Zamudio wolten nicht wieder zum Vor-
ſcheine kommen, woraus zu ſchlieſſen war, daß ſie
etwa auf der See verungluͤckt ſeyn moͤchten. Dem-
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
1731 erschien die Erstausgabe. Die zweite Auflage… [mehr]
1731 erschien die Erstausgabe. Die zweite Auflage folgte schon 1732. Zum Zeitpunkt der Digitalisierung stand nur die dritte Auflage von 1740 zur Verfügung. (Link zur Erstausgabe: http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:gbv:3:1-459276)
Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. 3. Aufl. Bd. 1. Nordhausen, 1740, S. 567. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata01_1740/581>, abgerufen am 21.11.2024.
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