bewahret, eines andern Kebs Weib zu wer- den, wie es aber um eure eigene Ehre steher, könnet ihr am allerbesten nachdencken und wissen. So bald als dieser Schand-Balg dergleichen Reden von mir hörete, fiel sie als eine Furie über mich her, wolte mich zu Boden reissen, und mir die Augen auskra- tzen, allein, ich wehrete mich meiner Haut so gut, und so lange, biß erstlich einige von den Hauß-Genossen, und endlich dervan Steenselbst darzu kamen, und uns von ein- ander brachten. Mir blutete zwar die Na- se, allein, meine Feindin hatte doch noch stärckere Trümphe in die Augen, so wohl als auf die Nase und auf das Maul bekommen, weßwegen sie mich durchaus todt haben wolte; allein, in diesem Stück war dervan Steendoch etwas vernünfftiger, und sagte zu mir:Madame!ich kenne euch sehr wohl, bin auch sehr etfreuet, daß ihr aus der Scla- verey entronnen seyd, allein, vergebet mir, daß ich euch nimmermehr wieder zu meiner Ehe-Frau annehmen kan, doch will ich euch alles das Eurige heraus geben, und ausser- dem noch ein übriges thun, nur thut so wohl, undrecirireteuch, um ferneres Unglück zu vermeiden, aus meinem Hause, glauber an- bey, daß es mir sehr schmertzlich fällt, euch solchergestalt abzufertigen; welcher Mensch aber ist so kräfftig, sein Verhängniß zu besie- gen?Monsieur!war meine Antwort, ich habe schon von ferne gehöret, was die Glo-
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bewahret, eines andern Kebs Weib zu wer- den, wie es aber um eure eigene Ehre ſteher, koͤnnet ihr am allerbeſten nachdencken und wiſſen. So bald als dieſer Schand-Balg dergleichen Reden von mir hoͤrete, fiel ſie als eine Furie uͤber mich her, wolte mich zu Boden reiſſen, und mir die Augen auskra- tzen, allein, ich wehrete mich meiner Haut ſo gut, und ſo lange, biß erſtlich einige von den Hauß-Genoſſen, und endlich dervan Steenſelbſt darzu kamen, und uns von ein- ander brachten. Mir blutete zwar die Na- ſe, allein, meine Feindin hatte doch noch ſtaͤrckere Truͤmphe in die Augen, ſo wohl als auf die Naſe und auf das Maul bekommen, weßwegen ſie mich durchaus todt haben wolte; allein, in dieſem Stuͤck war dervan Steendoch etwas vernuͤnfftiger, und ſagte zu mir:Madame!ich kenne euch ſehr wohl, bin auch ſehr etfreuet, daß ihr aus der Scla- verey entronnen ſeyd, allein, vergebet mir, daß ich euch nimmermehr wieder zu meiner Ehe-Frau annehmen kan, doch will ich euch alles das Eurige heraus geben, und auſſer- dem noch ein uͤbriges thun, nur thut ſo wohl, undrecirireteuch, um ferneres Ungluͤck zu vermeiden, aus meinem Hauſe, glauber an- bey, daß es mir ſehr ſchmertzlich faͤllt, euch ſolchergeſtalt abzufertigen; welcher Menſch aber iſt ſo kraͤfftig, ſein Verhaͤngniß zu beſie- gen?Monſieur!war meine Antwort, ich habe ſchon von ferne gehoͤret, was die Glo-
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bewahret, eines andern Kebs Weib zu wer-
den, wie es aber um eure eigene Ehre ſteher,
koͤnnet ihr am allerbeſten nachdencken und
wiſſen. So bald als dieſer Schand-Balg
dergleichen Reden von mir hoͤrete, fiel ſie
als eine Furie uͤber mich her, wolte mich zu
Boden reiſſen, und mir die Augen auskra-
tzen, allein, ich wehrete mich meiner Haut
ſo gut, und ſo lange, biß erſtlich einige von
den Hauß-Genoſſen, und endlich der van
Steen ſelbſt darzu kamen, und uns von ein-
ander brachten. Mir blutete zwar die Na-
ſe, allein, meine Feindin hatte doch noch
ſtaͤrckere Truͤmphe in die Augen, ſo wohl als
auf die Naſe und auf das Maul bekommen,
weßwegen ſie mich durchaus todt haben
wolte; allein, in dieſem Stuͤck war der van
Steen doch etwas vernuͤnfftiger, und ſagte
zu mir: Madame! ich kenne euch ſehr wohl,
bin auch ſehr etfreuet, daß ihr aus der Scla-
verey entronnen ſeyd, allein, vergebet mir,
daß ich euch nimmermehr wieder zu meiner
Ehe-Frau annehmen kan, doch will ich euch
alles das Eurige heraus geben, und auſſer-
dem noch ein uͤbriges thun, nur thut ſo wohl,
und reciriret euch, um ferneres Ungluͤck zu
vermeiden, aus meinem Hauſe, glauber an-
bey, daß es mir ſehr ſchmertzlich faͤllt, euch
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Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 3. Nordhausen, 1739, S. 195. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata03_1739/203>, abgerufen am 24.11.2024.
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