wunderung und die Freude war gantz unbeschreib- lich, da sie höreten, daß es Mons. van Blacs Lieb- ste, von welcher er geglaubt, daß sie im Meere um- kommen wäre. Sie wurde uns, da wir auf der Alberts-Burg angelanget, von dem Frauenzim- mer entrissen und hinweg geführet, mit einigen Er- frischungen bedienet, und hernach dem Mons. van Blac nebst seiner Liebste ein etwas weitläufftiger Logis angewiesen, folgendes Morgens aber fand die Frau van Blac dergestalt viel Leinewand, an- dere Zeuge, Flachs und dergleichen, nebst allerley Hauß- und Küchen-Geräthe auf dem Saale vor Sie zum Geschencke zusammen getragen, daß Sie fast nicht wuste, wo sie alles hinthun solte. Am allerzärtlichsten kam uns dieses vor, daß der Frau Mag. Schmeltzerin Schwester, als Mons. van Blaos neulichst versprochene Braut, sich ohnge- acht man vermerckt, daß sie den van Blac sehr liebte, eine von den ersten mit war, welche der Frau van Blac zur vergnügten Wiedervereinigung mit ihrem Liebsten Glück wünschete, und dem Him- mel danckte, daß sie noch zu rechter Zeit wieder ge- kommen wäre, anderer Gestalt, wenn nehmlich ihr Ehestand mit dem van Blac bereits vollzogen gewesen, es auf allen Seiten vielen Kummer wür- de verursacht haben. Die Frau van Blac sagte hierauf: Mein schönes Kind, wenn es auch gesche- hen wäre, so schwöre ich euch doch heilig, daß ich euch, meinen Mann, ohne allen Verdruß hätte über- lassen wollen, denn er hätte keine bessere Wahl als an euch treffen können, und ihm wäre ja nicht zu verargen gewesen, wenn er sich statt meiner eine
andere
wunderung und die Freude war gantz unbeſchreib- lich, da ſie hoͤreten, daß es Monſ. van Blacs Lieb- ſte, von welcher er geglaubt, daß ſie im Meere um- kommen waͤre. Sie wurde uns, da wir auf der Alberts-Burg angelanget, von dem Frauenzim- mer entriſſen und hinweg gefuͤhret, mit einigen Er- friſchungen bedienet, und hernach dem Monſ. van Blac nebſt ſeiner Liebſte ein etwas weitlaͤufftiger Logis angewieſen, folgendes Morgens aber fand die Frau van Blac dergeſtalt viel Leinewand, an- dere Zeuge, Flachs und dergleichen, nebſt allerley Hauß- und Kuͤchen-Geraͤthe auf dem Saale vor Sie zum Geſchencke zuſammen getragen, daß Sie faſt nicht wuſte, wo ſie alles hinthun ſolte. Am allerzaͤrtlichſten kam uns dieſes vor, daß der Frau Mag. Schmeltzerin Schweſter, als Monſ. van Blaos neulichſt verſprochene Braut, ſich ohnge- acht man vermerckt, daß ſie den van Blac ſehr liebte, eine von den erſten mit war, welche der Frau van Blac zur vergnuͤgten Wiedervereinigung mit ihrem Liebſten Gluͤck wuͤnſchete, und dem Him- mel danckte, daß ſie noch zu rechter Zeit wieder ge- kommen waͤre, anderer Geſtalt, wenn nehmlich ihr Eheſtand mit dem van Blac bereits vollzogen geweſen, es auf allen Seiten vielen Kummer wuͤr- de verurſacht haben. Die Frau van Blac ſagte hierauf: Mein ſchoͤnes Kind, wenn es auch geſche- hen waͤre, ſo ſchwoͤre ich euch doch heilig, daß ich euch, meinen Mann, ohne allen Verdruß haͤtte uͤber- laſſen wollen, denn er haͤtte keine beſſere Wahl als an euch treffen koͤnnen, und ihm waͤre ja nicht zu verargen geweſen, wenn er ſich ſtatt meiner eine
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wunderung und die Freude war gantz unbeſchreib-
lich, da ſie hoͤreten, daß es Monſ. van Blacs Lieb-
ſte, von welcher er geglaubt, daß ſie im Meere um-
kommen waͤre. Sie wurde uns, da wir auf der
Alberts-Burg angelanget, von dem Frauenzim-
mer entriſſen und hinweg gefuͤhret, mit einigen Er-
friſchungen bedienet, und hernach dem Monſ. van
Blac nebſt ſeiner Liebſte ein etwas weitlaͤufftiger
Logis angewieſen, folgendes Morgens aber fand
die Frau van Blac dergeſtalt viel Leinewand, an-
dere Zeuge, Flachs und dergleichen, nebſt allerley
Hauß- und Kuͤchen-Geraͤthe auf dem Saale vor
Sie zum Geſchencke zuſammen getragen, daß Sie
faſt nicht wuſte, wo ſie alles hinthun ſolte. Am
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Mag. Schmeltzerin Schweſter, als Monſ. van
Blaos neulichſt verſprochene Braut, ſich ohnge-
acht man vermerckt, daß ſie den van Blac ſehr
liebte, eine von den erſten mit war, welche der
Frau van Blac zur vergnuͤgten Wiedervereinigung
mit ihrem Liebſten Gluͤck wuͤnſchete, und dem Him-
mel danckte, daß ſie noch zu rechter Zeit wieder ge-
kommen waͤre, anderer Geſtalt, wenn nehmlich
ihr Eheſtand mit dem van Blac bereits vollzogen
geweſen, es auf allen Seiten vielen Kummer wuͤr-
de verurſacht haben. Die Frau van Blac ſagte
hierauf: Mein ſchoͤnes Kind, wenn es auch geſche-
hen waͤre, ſo ſchwoͤre ich euch doch heilig, daß ich
euch, meinen Mann, ohne allen Verdruß haͤtte uͤber-
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als an euch treffen koͤnnen, und ihm waͤre ja nicht
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Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 3. Nordhausen, 1739, S. 268. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata03_1739/276>, abgerufen am 24.11.2024.
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