Lademann, Herrlich und Krätzer hatten nicht vielweniger geschickte Gehülffen im Holtz-Arbeiten, nehmlich in der Dreßler-Bildschnitzer-Tischler- und Müller-Profession, der gemeinen Zimmer-Leu- te aber waren noch weit mehr.
Schreiner, der Töpffer, hatte 5. Werck-Stätten und 4. treffliche Brenn-Oefen, so, daß er mit sei- nen 4. Gehülffen nicht allein bißhero alle Jnsula- ner wohl versorgt, sondern auch noch einen gewal- tigen Vorrath an Töpffer-Zeuge hatte.
Jedoch weil ich schon oben ein und anderes von den Professionen gedacht, so will vor itzo nur noch so viel sagen, daß sich schon um diese Zeit ein jeder Meister seiner Kunst oder Handwercks dergestalt wohl eingerichtet hatte, daß mancher mit 3. 4. 6. ja noch weit mehr Gesellen und Lehrlingen arbeiten konte.
Mittlerweile da wir gewahr wurden, daß aus- ser dem vielen zugehauenen Bau-Holtze, das unten am Fuß der Albertus-Burg annoch vorräthig, auch in allen Pflantz-Städten noch eine grosse Men- ge dergleichen anzutreffen war, schlug Mons. Litz- berg vor, daß man die Geschlechter doch darum an- sprechen möchte, noch so viel Zuschuß von dem be- sten Bau-Holtze zu thun, als genung wäre, ein Schul-Hauß nebst noch einigen andern Gebäuden vor die Herrn Geistlichen und übrigen Personen, welche auf dem Platze bey der Kirche Lust zu woh- nen hätten, zu errichten, ja Mons. Litzberg erklärete sich, seine Wohnung in Christians Raum selbst zu quittiren, um nur auch nahe an der Albertus-Burg und an der Kirche zu wohnen, ich fassete ebenfalls
die
Lademann, Herrlich und Kraͤtzer hatten nicht vielweniger geſchickte Gehuͤlffen im Holtz-Arbeiten, nehmlich in der Dreßler-Bildſchnitzer-Tiſchler- und Muͤller-Profeſſion, der gemeinen Zimmer-Leu- te aber waren noch weit mehr.
Schreiner, der Toͤpffer, hatte 5. Werck-Staͤtten und 4. treffliche Brenn-Oefen, ſo, daß er mit ſei- nen 4. Gehuͤlffen nicht allein bißhero alle Jnſula- ner wohl verſorgt, ſondern auch noch einen gewal- tigen Vorrath an Toͤpffer-Zeuge hatte.
Jedoch weil ich ſchon oben ein und anderes von den Profeſſionen gedacht, ſo will vor itzo nur noch ſo viel ſagen, daß ſich ſchon um dieſe Zeit ein jeder Meiſter ſeiner Kunſt oder Handwercks dergeſtalt wohl eingerichtet hatte, daß mancher mit 3. 4. 6. ja noch weit mehr Geſellen und Lehrlingen arbeiten konte.
Mittlerweile da wir gewahr wurden, daß auſ- ſer dem vielen zugehauenen Bau-Holtze, das unten am Fuß der Albertus-Burg annoch vorraͤthig, auch in allen Pflantz-Staͤdten noch eine groſſe Men- ge dergleichen anzutreffen war, ſchlug Monſ. Litz- berg vor, daß man die Geſchlechter doch darum an- ſprechen moͤchte, noch ſo viel Zuſchuß von dem be- ſten Bau-Holtze zu thun, als genung waͤre, ein Schul-Hauß nebſt noch einigen andern Gebaͤuden vor die Herrn Geiſtlichen und uͤbrigen Perſonen, welche auf dem Platze bey der Kirche Luſt zu woh- nen haͤtten, zu errichten, ja Monſ. Litzberg erklaͤrete ſich, ſeine Wohnung in Chriſtians Raum ſelbſt zu quittiren, um nur auch nahe an der Albertus-Burg und an der Kirche zu wohnen, ich faſſete ebenfalls
die
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><pbfacs="#f0280"n="272"/><p>Lademann, Herrlich und Kraͤtzer hatten nicht<lb/>
vielweniger geſchickte Gehuͤlffen im Holtz-Arbeiten,<lb/>
nehmlich in der Dreßler-Bildſchnitzer-Tiſchler-<lb/>
und Muͤller-<hirendition="#aq">Profeſſion,</hi> der gemeinen Zimmer-Leu-<lb/>
te aber waren noch weit mehr.</p><lb/><p>Schreiner, der Toͤpffer, hatte 5. Werck-Staͤtten<lb/>
und 4. treffliche Brenn-Oefen, ſo, daß er mit ſei-<lb/>
nen 4. Gehuͤlffen nicht allein bißhero alle Jnſula-<lb/>
ner wohl verſorgt, ſondern auch noch einen gewal-<lb/>
tigen Vorrath an Toͤpffer-Zeuge hatte.</p><lb/><p>Jedoch weil ich ſchon oben ein und anderes von<lb/>
den <hirendition="#aq">Profeſſion</hi>en gedacht, ſo will vor itzo nur noch<lb/>ſo viel ſagen, daß ſich ſchon um dieſe Zeit ein jeder<lb/>
Meiſter ſeiner Kunſt oder Handwercks dergeſtalt<lb/>
wohl eingerichtet hatte, daß mancher mit 3. 4. 6.<lb/>
ja noch weit mehr Geſellen und Lehrlingen arbeiten<lb/>
konte.</p><lb/><p>Mittlerweile da wir gewahr wurden, daß auſ-<lb/>ſer dem vielen zugehauenen Bau-Holtze, das unten<lb/>
am Fuß der <hirendition="#aq">Albertus-</hi>Burg annoch vorraͤthig,<lb/>
auch in allen Pflantz-Staͤdten noch eine groſſe Men-<lb/>
ge dergleichen anzutreffen war, ſchlug <hirendition="#aq">Monſ.</hi> Litz-<lb/>
berg vor, daß man die Geſchlechter doch darum an-<lb/>ſprechen moͤchte, noch ſo viel Zuſchuß von dem be-<lb/>ſten Bau-Holtze zu thun, als genung waͤre, ein<lb/>
Schul-Hauß nebſt noch einigen andern Gebaͤuden<lb/>
vor die Herrn Geiſtlichen und uͤbrigen Perſonen,<lb/>
welche auf dem Platze bey der Kirche Luſt zu woh-<lb/>
nen haͤtten, zu errichten, ja <hirendition="#aq">Monſ.</hi> Litzberg erklaͤrete<lb/>ſich, ſeine Wohnung in Chriſtians Raum ſelbſt zu<lb/>
quittiren, um nur auch nahe an der <hirendition="#aq">Albertus-</hi>Burg<lb/>
und an der Kirche zu wohnen, ich faſſete ebenfalls<lb/><fwplace="bottom"type="catch">die</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[272/0280]
Lademann, Herrlich und Kraͤtzer hatten nicht
vielweniger geſchickte Gehuͤlffen im Holtz-Arbeiten,
nehmlich in der Dreßler-Bildſchnitzer-Tiſchler-
und Muͤller-Profeſſion, der gemeinen Zimmer-Leu-
te aber waren noch weit mehr.
Schreiner, der Toͤpffer, hatte 5. Werck-Staͤtten
und 4. treffliche Brenn-Oefen, ſo, daß er mit ſei-
nen 4. Gehuͤlffen nicht allein bißhero alle Jnſula-
ner wohl verſorgt, ſondern auch noch einen gewal-
tigen Vorrath an Toͤpffer-Zeuge hatte.
Jedoch weil ich ſchon oben ein und anderes von
den Profeſſionen gedacht, ſo will vor itzo nur noch
ſo viel ſagen, daß ſich ſchon um dieſe Zeit ein jeder
Meiſter ſeiner Kunſt oder Handwercks dergeſtalt
wohl eingerichtet hatte, daß mancher mit 3. 4. 6.
ja noch weit mehr Geſellen und Lehrlingen arbeiten
konte.
Mittlerweile da wir gewahr wurden, daß auſ-
ſer dem vielen zugehauenen Bau-Holtze, das unten
am Fuß der Albertus-Burg annoch vorraͤthig,
auch in allen Pflantz-Staͤdten noch eine groſſe Men-
ge dergleichen anzutreffen war, ſchlug Monſ. Litz-
berg vor, daß man die Geſchlechter doch darum an-
ſprechen moͤchte, noch ſo viel Zuſchuß von dem be-
ſten Bau-Holtze zu thun, als genung waͤre, ein
Schul-Hauß nebſt noch einigen andern Gebaͤuden
vor die Herrn Geiſtlichen und uͤbrigen Perſonen,
welche auf dem Platze bey der Kirche Luſt zu woh-
nen haͤtten, zu errichten, ja Monſ. Litzberg erklaͤrete
ſich, ſeine Wohnung in Chriſtians Raum ſelbſt zu
quittiren, um nur auch nahe an der Albertus-Burg
und an der Kirche zu wohnen, ich faſſete ebenfalls
die
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 3. Nordhausen, 1739, S. 272. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata03_1739/280>, abgerufen am 24.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.