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Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 3. Nordhausen, 1739.

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mir, ob GOTT hieran nicht einen besondern"
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mit der Zeit neue Anbeter zu ſehen vermeinet hat;„
allein, was wird er anders thun, als etwa unſern„
Augen ein Blendwerck und unſern Ohren ein Ge-„
toͤſe vormachen koͤnnen? Jch weiß, daß ſich ſeine„
Krafft, Macht und Gewalt allenfalls nicht wei-„
ter erſtrecken wird, und wir koͤnnen mit Recht„
unſer Geſpoͤtte daruͤber haben, da wir wiſſen, daß„
GOTT unſer maͤchtiger Beſchuͤtzer iſt, dem zu„
Ehren und zu Lobe, wenn es nach meinem Sin-„
ne gehet, wir naͤchſter Tags die ſchaͤndlichen fal-„
ſchen Goͤtter auf der Jnſul Groß-Felſenburg im„
Triumphe einfuͤhren wollen. Meine Herren!„
ſeyd derowegen Maͤnner, laſſet uns nur erſtlich„
ein wenig erforſchtn, was es mit dieſem Ausgan-„
ge gegen Weſten zu vor eine Bewandniß habe,„
und hernach bevorſtehende Nacht mit Beten,„
Singen zu GOTT, in dieſem Heyden-Tempel„
zubringen, denn es iſt ſchwer zu glauben, daß„
weil die Welt ſtehet, ein andaͤchtig Vater Un-„
ſer ꝛc.
an dieſem Orte gebetet worden. Saget„
mir, ob GOTT hieran nicht einen beſondern„
Gefallen haben wird, wenn man ihn an einen ſol-„
chen Orte im Geiſt und in der Wahrheit anbetet,„
wo vielleicht vor dieſen der Teuffel auf mancher-„
ley Art angebetet worden? Oder meinet ihr et-„
wa, daß GOTT dieſes Gewoͤlbe, welches ſeine„
Langmuth ſo viele hundert oder tauſend Jahre„
veſte ſtehen, eben dieſe Nacht auf unſere Haͤupter„
wird einfallen laſſen? Jch glaube es nicht, ſon-„
dern hoffe, der GOtt, der uns hierher gefuͤhret„
hat, wird uns auch erhalten, dem Teuffel zum„
Trotz. Hiernaͤchſt legen wir, wenn wir dieſe Be-„

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[323/0331] mit der Zeit neue Anbeter zu ſehen vermeinet hat;„ allein, was wird er anders thun, als etwa unſern„ Augen ein Blendwerck und unſern Ohren ein Ge-„ toͤſe vormachen koͤnnen? Jch weiß, daß ſich ſeine„ Krafft, Macht und Gewalt allenfalls nicht wei-„ ter erſtrecken wird, und wir koͤnnen mit Recht„ unſer Geſpoͤtte daruͤber haben, da wir wiſſen, daß„ GOTT unſer maͤchtiger Beſchuͤtzer iſt, dem zu„ Ehren und zu Lobe, wenn es nach meinem Sin-„ ne gehet, wir naͤchſter Tags die ſchaͤndlichen fal-„ ſchen Goͤtter auf der Jnſul Groß-Felſenburg im„ Triumphe einfuͤhren wollen. Meine Herren!„ ſeyd derowegen Maͤnner, laſſet uns nur erſtlich„ ein wenig erforſchtn, was es mit dieſem Ausgan-„ ge gegen Weſten zu vor eine Bewandniß habe,„ und hernach bevorſtehende Nacht mit Beten,„ Singen zu GOTT, in dieſem Heyden-Tempel„ zubringen, denn es iſt ſchwer zu glauben, daß„ weil die Welt ſtehet, ein andaͤchtig Vater Un-„ ſer ꝛc. an dieſem Orte gebetet worden. Saget„ mir, ob GOTT hieran nicht einen beſondern„ Gefallen haben wird, wenn man ihn an einen ſol-„ chen Orte im Geiſt und in der Wahrheit anbetet,„ wo vielleicht vor dieſen der Teuffel auf mancher-„ ley Art angebetet worden? Oder meinet ihr et-„ wa, daß GOTT dieſes Gewoͤlbe, welches ſeine„ Langmuth ſo viele hundert oder tauſend Jahre„ veſte ſtehen, eben dieſe Nacht auf unſere Haͤupter„ wird einfallen laſſen? Jch glaube es nicht, ſon-„ dern hoffe, der GOtt, der uns hierher gefuͤhret„ hat, wird uns auch erhalten, dem Teuffel zum„ Trotz. Hiernaͤchſt legen wir, wenn wir dieſe Be-„ geben- (X 2)

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Zitationshilfe: Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 3. Nordhausen, 1739, S. 323. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata03_1739/331>, abgerufen am 22.11.2024.