mit der Zeit neue Anbeter zu sehen vermeinet hat;" allein, was wird er anders thun, als etwa unsern" Augen ein Blendwerck und unsern Ohren ein Ge-" töse vormachen können? Jch weiß, daß sich seine" Krafft, Macht und Gewalt allenfalls nicht wei-" ter erstrecken wird, und wir können mit Recht" unser Gespötte darüber haben, da wir wissen, daß" GOTT unser mächtiger Beschützer ist, dem zu" Ehren und zu Lobe, wenn es nach meinem Sin-" ne gehet, wir nächster Tags die schändlichen fal-" schen Götter auf der Jnsul Groß-Felsenburg im" Triumphe einführen wollen. Meine Herren!" seyd derowegen Männer, lasset uns nur erstlich" ein wenig erforschtn, was es mit diesem Ausgan-" ge gegen Westen zu vor eine Bewandniß habe," und hernach bevorstehende Nacht mit Beten," Singen zu GOTT, in diesem Heyden-Tempel" zubringen, denn es ist schwer zu glauben, daß" weil die Welt stehet, ein andächtig Vater Un-" ser etc. an diesem Orte gebetet worden. Saget" mir, ob GOTT hieran nicht einen besondern" Gefallen haben wird, wenn man ihn an einen sol-" chen Orte im Geist und in der Wahrheit anbetet," wo vielleicht vor diesen der Teuffel auf mancher-" ley Art angebetet worden? Oder meinet ihr et-" wa, daß GOTT dieses Gewölbe, welches seine" Langmuth so viele hundert oder tausend Jahre" veste stehen, eben diese Nacht auf unsere Häupter" wird einfallen lassen? Jch glaube es nicht, son-" dern hoffe, der GOtt, der uns hierher geführet" hat, wird uns auch erhalten, dem Teuffel zum" Trotz. Hiernächst legen wir, wenn wir diese Be-"
geben-
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mit der Zeit neue Anbeter zu ſehen vermeinet hat;„ allein, was wird er anders thun, als etwa unſern„ Augen ein Blendwerck und unſern Ohren ein Ge-„ toͤſe vormachen koͤnnen? Jch weiß, daß ſich ſeine„ Krafft, Macht und Gewalt allenfalls nicht wei-„ ter erſtrecken wird, und wir koͤnnen mit Recht„ unſer Geſpoͤtte daruͤber haben, da wir wiſſen, daß„ GOTT unſer maͤchtiger Beſchuͤtzer iſt, dem zu„ Ehren und zu Lobe, wenn es nach meinem Sin-„ ne gehet, wir naͤchſter Tags die ſchaͤndlichen fal-„ ſchen Goͤtter auf der Jnſul Groß-Felſenburg im„ Triumphe einfuͤhren wollen. Meine Herren!„ ſeyd derowegen Maͤnner, laſſet uns nur erſtlich„ ein wenig erforſchtn, was es mit dieſem Ausgan-„ ge gegen Weſten zu vor eine Bewandniß habe,„ und hernach bevorſtehende Nacht mit Beten,„ Singen zu GOTT, in dieſem Heyden-Tempel„ zubringen, denn es iſt ſchwer zu glauben, daß„ weil die Welt ſtehet, ein andaͤchtig Vater Un-„ ſer ꝛc. an dieſem Orte gebetet worden. Saget„ mir, ob GOTT hieran nicht einen beſondern„ Gefallen haben wird, wenn man ihn an einen ſol-„ chen Orte im Geiſt und in der Wahrheit anbetet,„ wo vielleicht vor dieſen der Teuffel auf mancher-„ ley Art angebetet worden? Oder meinet ihr et-„ wa, daß GOTT dieſes Gewoͤlbe, welches ſeine„ Langmuth ſo viele hundert oder tauſend Jahre„ veſte ſtehen, eben dieſe Nacht auf unſere Haͤupter„ wird einfallen laſſen? Jch glaube es nicht, ſon-„ dern hoffe, der GOtt, der uns hierher gefuͤhret„ hat, wird uns auch erhalten, dem Teuffel zum„ Trotz. Hiernaͤchſt legen wir, wenn wir dieſe Be-„
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mit der Zeit neue Anbeter zu ſehen vermeinet hat;„
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Krafft, Macht und Gewalt allenfalls nicht wei-„
ter erſtrecken wird, und wir koͤnnen mit Recht„
unſer Geſpoͤtte daruͤber haben, da wir wiſſen, daß„
GOTT unſer maͤchtiger Beſchuͤtzer iſt, dem zu„
Ehren und zu Lobe, wenn es nach meinem Sin-„
ne gehet, wir naͤchſter Tags die ſchaͤndlichen fal-„
ſchen Goͤtter auf der Jnſul Groß-Felſenburg im„
Triumphe einfuͤhren wollen. Meine Herren!„
ſeyd derowegen Maͤnner, laſſet uns nur erſtlich„
ein wenig erforſchtn, was es mit dieſem Ausgan-„
ge gegen Weſten zu vor eine Bewandniß habe,„
und hernach bevorſtehende Nacht mit Beten,„
Singen zu GOTT, in dieſem Heyden-Tempel„
zubringen, denn es iſt ſchwer zu glauben, daß„
weil die Welt ſtehet, ein andaͤchtig Vater Un-„
ſer ꝛc. an dieſem Orte gebetet worden. Saget„
mir, ob GOTT hieran nicht einen beſondern„
Gefallen haben wird, wenn man ihn an einen ſol-„
chen Orte im Geiſt und in der Wahrheit anbetet,„
wo vielleicht vor dieſen der Teuffel auf mancher-„
ley Art angebetet worden? Oder meinet ihr et-„
wa, daß GOTT dieſes Gewoͤlbe, welches ſeine„
Langmuth ſo viele hundert oder tauſend Jahre„
veſte ſtehen, eben dieſe Nacht auf unſere Haͤupter„
wird einfallen laſſen? Jch glaube es nicht, ſon-„
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Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 3. Nordhausen, 1739, S. 323. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata03_1739/331>, abgerufen am 22.11.2024.
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