erstaunete. Jch gab ihm demnach im voraus so viel, als ich ihm versprochen hatte, schickte 15000. Thlr. par Wechsel nach Franckfurth am Mayn, welche meine 3. übrigen Geschwister daselbst heben und sich darein theilen solten, überließ diesem mei- nem jüngsten Bruder nebst dem Herrn von G. v. B. in Amsterdam einen grossen Theil von Besorgung meiner Affairen, und reisete, nachdem ich auch alle mit bekommene Briefe und Paquete wohl bestellet hatte, nach D. zu dem Handels-Manne, welcher des Herrn Franz Martin Julii seiner seligen Ehe-Frau- en Bruders-Sohn war, brachte demselben von sei- nen Felsenburgischen Befreundten nicht allein ver- schiedene kostbare Geschencke, sondern auch Briefe und Siegel mit, daß ihm das Julische Hauß, Ge- wölbe, in Summa alles mit einander, was er ih- rentwegen zu verwalten hätte, auf erb- und eigen- thümlich geschenckt seyn solte. Man kan leicht er- achten, daß ich, bey so gestalten Sachen, diesem jun- gen Manne kein unangenehmer Gast gewesen seyn müsse, und gewiß, er hat sich meiner Affairen wegen viel Mühe mit Reisen und dergleichen gegeben, auch mir die Bekandtschafft vieler Grund-Gelehrten Leute zuwege gebracht, dem ohngeacht konte ich we- der hier, noch da, noch dort jemand finden, der sich die auf den Tafeln befindliche Heyden-Schrifft zu lesen und zu erklären unterstund, derowegen sahe ich mich genöthiget, selbige gegen einen Revers, in den Händen eines sehr reichen und Grund-Gelehrten grossen Mannes zu überlassen welcher mir, vor die zwey Pfund Goldes, so ich ihm zur Discretion gab, versprach, dieselben an die vornehmsten Societäten
der
erſtaunete. Jch gab ihm demnach im voraus ſo viel, als ich ihm verſprochen hatte, ſchickte 15000. Thlr. par Wechſel nach Franckfurth am Mayn, welche meine 3. uͤbrigen Geſchwiſter daſelbſt heben und ſich darein theilen ſolten, uͤberließ dieſem mei- nem juͤngſten Bruder nebſt dem Herrn von G. v. B. in Amſterdam einen groſſen Theil von Beſorgung meiner Affairen, und reiſete, nachdem ich auch alle mit bekommene Briefe und Paquete wohl beſtellet hatte, nach D. zu dem Handels-Manne, welcher des Herrn Franz Martin Julii ſeiner ſeligen Ehe-Frau- en Bruders-Sohn war, brachte demſelben von ſei- nen Felſenburgiſchen Befreundten nicht allein ver- ſchiedene koſtbare Geſchencke, ſondern auch Briefe und Siegel mit, daß ihm das Juliſche Hauß, Ge- woͤlbe, in Summa alles mit einander, was er ih- rentwegen zu verwalten haͤtte, auf erb- und eigen- thuͤmlich geſchenckt ſeyn ſolte. Man kan leicht er- achten, daß ich, bey ſo geſtalten Sachen, dieſem jun- gen Manne kein unangenehmer Gaſt geweſen ſeyn muͤſſe, und gewiß, er hat ſich meiner Affairen wegen viel Muͤhe mit Reiſen und dergleichen gegeben, auch mir die Bekandtſchafft vieler Grund-Gelehrten Leute zuwege gebracht, dem ohngeacht konte ich we- der hier, noch da, noch dort jemand finden, der ſich die auf den Tafeln befindliche Heyden-Schrifft zu leſen und zu erklaͤren unterſtund, derowegen ſahe ich mich genoͤthiget, ſelbige gegen einen Revers, in den Haͤnden eines ſehr reichen und Grund-Gelehrten groſſen Mannes zu uͤberlaſſen welcher mir, vor die zwey Pfund Goldes, ſo ich ihm zur Diſcretion gab, verſprach, dieſelben an die vornehmſten Societaͤten
der
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0476"n="468"/>
erſtaunete. Jch gab ihm demnach im voraus ſo<lb/>
viel, als ich ihm verſprochen hatte, ſchickte 15000.<lb/>
Thlr. <hirendition="#aq">par</hi> Wechſel nach Franckfurth am Mayn,<lb/>
welche meine 3. uͤbrigen Geſchwiſter daſelbſt heben<lb/>
und ſich darein theilen ſolten, uͤberließ dieſem mei-<lb/>
nem juͤngſten Bruder nebſt dem Herrn von <hirendition="#aq">G. v. B.</hi><lb/>
in Amſterdam einen groſſen Theil von Beſorgung<lb/>
meiner <hirendition="#aq">Affair</hi>en, und reiſete, nachdem ich auch alle<lb/>
mit bekommene Briefe und <hirendition="#aq">Paquete</hi> wohl beſtellet<lb/>
hatte, nach <hirendition="#aq">D.</hi> zu dem Handels-Manne, welcher des<lb/>
Herrn <hirendition="#aq">Franz Martin Julii</hi>ſeiner ſeligen Ehe-Frau-<lb/>
en Bruders-Sohn war, brachte demſelben von ſei-<lb/>
nen Felſenburgiſchen Befreundten nicht allein ver-<lb/>ſchiedene koſtbare Geſchencke, ſondern auch Briefe<lb/>
und Siegel mit, daß ihm das Juliſche Hauß, Ge-<lb/>
woͤlbe, in Summa alles mit einander, was er ih-<lb/>
rentwegen zu verwalten haͤtte, auf erb- und eigen-<lb/>
thuͤmlich geſchenckt ſeyn ſolte. Man kan leicht er-<lb/>
achten, daß ich, bey ſo geſtalten Sachen, dieſem jun-<lb/>
gen Manne kein unangenehmer Gaſt geweſen ſeyn<lb/>
muͤſſe, und gewiß, er hat ſich meiner <hirendition="#aq">Affair</hi>en wegen<lb/>
viel Muͤhe mit Reiſen und dergleichen gegeben, auch<lb/>
mir die Bekandtſchafft vieler Grund-Gelehrten<lb/>
Leute zuwege gebracht, dem ohngeacht konte ich we-<lb/>
der hier, noch da, noch dort jemand finden, der ſich<lb/>
die auf den Tafeln befindliche Heyden-Schrifft zu<lb/>
leſen und zu erklaͤren unterſtund, derowegen ſahe ich<lb/>
mich genoͤthiget, ſelbige gegen einen <hirendition="#aq">Revers,</hi> in den<lb/>
Haͤnden eines ſehr reichen und Grund-Gelehrten<lb/>
groſſen Mannes zu uͤberlaſſen welcher mir, vor die<lb/>
zwey Pfund Goldes, ſo ich ihm zur <hirendition="#aq">Diſcretion</hi> gab,<lb/>
verſprach, dieſelben an die vornehmſten <hirendition="#aq">Societ</hi>aͤten<lb/><fwplace="bottom"type="catch">der</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[468/0476]
erſtaunete. Jch gab ihm demnach im voraus ſo
viel, als ich ihm verſprochen hatte, ſchickte 15000.
Thlr. par Wechſel nach Franckfurth am Mayn,
welche meine 3. uͤbrigen Geſchwiſter daſelbſt heben
und ſich darein theilen ſolten, uͤberließ dieſem mei-
nem juͤngſten Bruder nebſt dem Herrn von G. v. B.
in Amſterdam einen groſſen Theil von Beſorgung
meiner Affairen, und reiſete, nachdem ich auch alle
mit bekommene Briefe und Paquete wohl beſtellet
hatte, nach D. zu dem Handels-Manne, welcher des
Herrn Franz Martin Julii ſeiner ſeligen Ehe-Frau-
en Bruders-Sohn war, brachte demſelben von ſei-
nen Felſenburgiſchen Befreundten nicht allein ver-
ſchiedene koſtbare Geſchencke, ſondern auch Briefe
und Siegel mit, daß ihm das Juliſche Hauß, Ge-
woͤlbe, in Summa alles mit einander, was er ih-
rentwegen zu verwalten haͤtte, auf erb- und eigen-
thuͤmlich geſchenckt ſeyn ſolte. Man kan leicht er-
achten, daß ich, bey ſo geſtalten Sachen, dieſem jun-
gen Manne kein unangenehmer Gaſt geweſen ſeyn
muͤſſe, und gewiß, er hat ſich meiner Affairen wegen
viel Muͤhe mit Reiſen und dergleichen gegeben, auch
mir die Bekandtſchafft vieler Grund-Gelehrten
Leute zuwege gebracht, dem ohngeacht konte ich we-
der hier, noch da, noch dort jemand finden, der ſich
die auf den Tafeln befindliche Heyden-Schrifft zu
leſen und zu erklaͤren unterſtund, derowegen ſahe ich
mich genoͤthiget, ſelbige gegen einen Revers, in den
Haͤnden eines ſehr reichen und Grund-Gelehrten
groſſen Mannes zu uͤberlaſſen welcher mir, vor die
zwey Pfund Goldes, ſo ich ihm zur Diſcretion gab,
verſprach, dieſelben an die vornehmſten Societaͤten
der
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 3. Nordhausen, 1739, S. 468. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata03_1739/476>, abgerufen am 24.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.