bringen, welches gewisser Maassen fast ein Frevel von mir zu nennen war, denn ich hätte dieses eben nicht Ursach gehabt, weilen meine Consorten nächstfolgenden Vormittags unter Lösung der Stücken wieder zu uns zurück gebracht wurden, denn Herr Wolffgang hatte vor dieses mahl ein recht Meisterstück seiner Kunst erwiesen, und nach seiner berühmten Erfahrenheit den Portugiesischen Capitain, welcher meine Abwesenheit auch nicht einmahl gewahr worden war, im Canari-Sect vollends dergestalt begeistert, daß er sich alles das, was er ihm vorgesagt, aufs beste gefallen lassen. Die letztere Verabredung und Versicherung des Herrn Wolffgangs war diese gewesen, daß wir uns 3. Tage Bedenck-Zeit ausbäthen, nachhero schrifft- liche oder mündliche Antwort von uns geben wol- ten. Wir waren froh, daß wir die Unserigen wie- der bey uns sahen, inmassen uns mit den 2. Ge- fangenen wenig oder gar nichts gedienet war; De- rowegen wurde Rath gehalten, was dem Capitain wohl ohngefähr zu antworten wäre, wie es nun eben nicht diensam schien, demselben durch einen Abgeordneten eine mündliche Antwort ertheilen zu lassen, als wurde folgendes Schreiben an Sr. Majestät den König von Portugall abgefasset:
Allerdurchlauchtigster, Großmächtigster Monarch!
Deiner, von dem allerhöchsten GOtt gehei- ligten, mit unaussprechlicher Macht und Gewalt ausgerüsteten, auch mit überschwenglichen Reich- thümern gesegneten, ja, so zu sagen, überschütteten,
Glor-
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bringen, welches gewiſſer Maaſſen faſt ein Frevel von mir zu nennen war, denn ich haͤtte dieſes eben nicht Urſach gehabt, weilen meine Conſorten naͤchſtfolgenden Vormittags unter Loͤſung der Stuͤcken wieder zu uns zuruͤck gebracht wurden, denn Herr Wolffgang hatte vor dieſes mahl ein recht Meiſterſtuͤck ſeiner Kunſt erwieſen, und nach ſeiner beruͤhmten Erfahrenheit den Portugieſiſchen Capitain, welcher meine Abweſenheit auch nicht einmahl gewahr worden war, im Canari-Sect vollends dergeſtalt begeiſtert, daß er ſich alles das, was er ihm vorgeſagt, aufs beſte gefallen laſſen. Die letztere Verabredung und Verſicherung des Herrn Wolffgangs war dieſe geweſen, daß wir uns 3. Tage Bedenck-Zeit ausbaͤthen, nachhero ſchrifft- liche oder muͤndliche Antwort von uns geben wol- ten. Wir waren froh, daß wir die Unſerigen wie- der bey uns ſahen, inmaſſen uns mit den 2. Ge- fangenen wenig oder gar nichts gedienet war; De- rowegen wurde Rath gehalten, was dem Capitain wohl ohngefaͤhr zu antworten waͤre, wie es nun eben nicht dienſam ſchien, demſelben durch einen Abgeordneten eine muͤndliche Antwort ertheilen zu laſſen, als wurde folgendes Schreiben an Sr. Majeſtaͤt den Koͤnig von Portugall abgefaſſet:
Allerdurchlauchtigſter, Großmaͤchtigſter Monarch!
Deiner, von dem allerhoͤchſten GOtt gehei- ligten, mit unausſprechlicher Macht und Gewalt ausgeruͤſteten, auch mit uͤberſchwenglichen Reich- thuͤmern geſegneten, ja, ſo zu ſagen, uͤberſchuͤtteten,
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bringen, welches gewiſſer Maaſſen faſt ein Frevel
von mir zu nennen war, denn ich haͤtte dieſes eben
nicht Urſach gehabt, weilen meine Conſorten
naͤchſtfolgenden Vormittags unter Loͤſung der
Stuͤcken wieder zu uns zuruͤck gebracht wurden,
denn Herr Wolffgang hatte vor dieſes mahl ein
recht Meiſterſtuͤck ſeiner Kunſt erwieſen, und nach
ſeiner beruͤhmten Erfahrenheit den Portugieſiſchen
Capitain, welcher meine Abweſenheit auch nicht
einmahl gewahr worden war, im Canari-Sect
vollends dergeſtalt begeiſtert, daß er ſich alles das,
was er ihm vorgeſagt, aufs beſte gefallen laſſen.
Die letztere Verabredung und Verſicherung des
Herrn Wolffgangs war dieſe geweſen, daß wir uns
3. Tage Bedenck-Zeit ausbaͤthen, nachhero ſchrifft-
liche oder muͤndliche Antwort von uns geben wol-
ten. Wir waren froh, daß wir die Unſerigen wie-
der bey uns ſahen, inmaſſen uns mit den 2. Ge-
fangenen wenig oder gar nichts gedienet war; De-
rowegen wurde Rath gehalten, was dem Capitain
wohl ohngefaͤhr zu antworten waͤre, wie es nun
eben nicht dienſam ſchien, demſelben durch einen
Abgeordneten eine muͤndliche Antwort ertheilen
zu laſſen, als wurde folgendes Schreiben an Sr.
Majeſtaͤt den Koͤnig von Portugall abgefaſſet:
Allerdurchlauchtigſter,
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Deiner, von dem allerhoͤchſten GOtt gehei-
ligten, mit unausſprechlicher Macht und Gewalt
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Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 4. Nordhausen, 1743, S. 259. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata04_1743/269>, abgerufen am 21.11.2024.
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