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Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 4. Nordhausen, 1743.

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lebten, dahero es ja wider alles Voͤlcker-Recht
waͤre, wenn ſie uns attaqvirten. Allein der Kerl,
welcher in Wahrheit einem Barbar weit aͤhnli-
cher ſahe, als eine Kuh einem Ochſen, gab zur
Antwort: Sie fragten viel nach den Hollaͤndern,
denn ſie waͤren von vielen Jahren her Frey-Beu-
ter, haͤtten ihre Paͤſſe nicht allein von einer, ſon-
dern von 3. Republiquen, und naͤhmen alles weg,
was ſie bezwingen koͤnten, derowegen ſolten wir
uns nur nicht lange weigern, ſonſten wuͤrden
wir in der Geſchwindigkeit attaquirt, und Feuer
auf uns gegeben werden. Aber ich und alle mein
Volck, das eine unſaͤgliche Courage hatte, be-
zeigten kein Gehoͤr darzu, ſondern ſagten, wir
wolten uns wehren 2. gegen drey, weßwegen die
2. Abgeſchickten wieder zuruͤck nach ihren Schiffen
fuhren, die ihnen mit groͤſter Force entgegen ſeegel-
ten. Wenn uns der Wind nur in etwas guͤnſti-
ger geweſen waͤre, ſo haͤtten wir noch die Hoffnung
gehabt, ihnen zu entkommen, allein vor dißmahl
meynete es der Wind nicht gar zu gut mit uns,
derowegen ſahen wir uns gezwungen zu laviren,
erblickten aber vorige 2. Abgeſandte mit ihrem
Trompeter nochmahls, die ſo ſchnell, als ſie nur
immer konten, auf uns loß ruderten, der eine rief
uns, da er noch eine ziemliche Weite von uns war,
mit graͤßlicher Stimme entgegen: Wollet ihr 3.
Tonnen Goldes zahlen, ſo koͤnnet ihr in Frie-
de fahren, wohin ihr wollet, wo nicht, ſo geben
wir Feuer. Jch hielt mit meinen Officiers auf
dem Oberdeck Schiffs-Rath, und that ihnen den
Vorſchlag, daß ich den Barbarn 1. Tonnen

Gol-

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Zitationshilfe: Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 4. Nordhausen, 1743, S. 50. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata04_1743/60>, abgerufen am 24.02.2025.