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Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 4. Nordhausen, 1743.

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Mit dieſem Vortrage erwarb ich mir die Lie-
be meines Volcks, welches ſich zwar zu frieden zu
geben ſchien, allein es waren doch noch etliche 20.
darunter, welche noch immer murmelten, wor-
an ich mich aber nicht kehrete, ſondern den Bar-
baren ſagen ließ, daß ich ihnen einer Tonne Goldes
Werth an Gold und Silber geben wolte, wenn
ſie uns weiter unverirrt lieſſen, denn man merck-
te doch wohl, daß ſie nur ohne Ordre, vor ſich
eine Frey-Beuter-Zehrung forderten, und zwar
wider alle Raiſon, weilen die Hollaͤnder mit al-
len Republiquen ſonſten in Friede lebten.

Der Boͤſewicht ſeegelte mit ſeinem Camera-
den und Trompeter wieder fort, nachdem er den
Verlaß genommen, er wolte ſeinem Comman-
deur
unſere Reſolution zu vernehmen geben,
ſo gleich wieder zuruͤck kommen, und uns Antwort
bringen, mittlerweile ſolten wir aber nur 3. Ton-
nen Goldes Werth an Gold und Silber zuſam-
men packen, denn er zweifelte gar ſehr, daß ſich
ihr Commandeur mit einer eintzigen lumpichten
Tonne Goldes vor 2. ſo ſchoͤne Schiffe wuͤrde
abſpeiſen laſſen ꝛc.

Jch ſuchte aus meinen Kiſten ſo viel Gold
und Silberwerck zu ſammen, als eine Tonne
Goldes damit zu bezahlen, uͤberfluͤßig hinlaͤng-
lich war, und kehrete mich nicht daran, ob mei-
ne Officiers und Gemeinen gleich daruͤber brum-
meten, als wie die Baͤren.

Es waͤhrete nicht lange, ſo kam der Barbar
wieder zuruͤcke, und meldete: ſein Commandeur
haͤtte geſagt, es ſolten und muͤſten 3. Tonnen

Gol-

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Zitationshilfe: Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 4. Nordhausen, 1743, S. 52. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata04_1743/62>, abgerufen am 24.02.2025.