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Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 4. Nordhausen, 1743.

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Goldes ſeyn, und wenn wir uns deſſen weiger-
ten, auch nur ein Loth Gold daran fehlen lieſſen,
ſolten wir uns nur gefaſt machen, entweder in den
Grund geſchoſſen, oder aufs grauſamſte tra-
cti
rt zu werden.

Jch ließ ihn an Boord und auf des Oberdeck
kommen, ſo dann einen Sack, der mit ungepraͤg-
ten und auch mit gepraͤgten Gold und Silber an-
gefuͤllet war, aus meiner Cajüte langen, den-
ſelben auf eine Wage legen, und zeigte denſelben
dem Barbarn, welcher die Sachen, ſo ausgeſchuͤt-
tet und wieder in den Sack hinein gethan wur-
den, alle beſahe, und dabey uͤber einen Zahn lach-
te; weilen aber die Canaille das Gewichte ſo gut
verſtund, als wir ſelber, ſagte er, jedoch nicht mit
allzu barbariſcher Stimme: Wohl gut, meine
Herrn! dieſes moͤchte alles ohngefehr wohl
eine Tonne Goldes werth ſeyn, allein wo ſind die
andern zwey, denn unſer Commandeur gehet
nicht von 3. Tonnen Goldes ab, und wo ihr mir
die nicht gebet, ſo verlange ich die eine auch nicht,
ſondern will leer wieder zuruͤck fahren, aber die-
ſes ſage ich euch zum voraus, und warne euch noch
als ein guter Freund, gebt mir noch die zwey
Tonnen Goldes, wo nicht? ſo werdet ihr kurtz
nachhero, ſo bald ich nur auf meinem Schiffe an-
gelanget bin, einen ſchweren Stand kriegen.

Jch war wahrhafftig geſonnen, dieſen ver-
dammten Hunden von meinetwegen noch 2.
Tonnen Goldes zu geben, ehe ich mich in die Ge-
fahr gaͤbe, und einen oder etliche von meinen ſchoͤ-
nen und trefflichen Leuten verloͤhre, allein, da

meine
(d) 3

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Zitationshilfe: Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 4. Nordhausen, 1743, S. 53. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata04_1743/63>, abgerufen am 24.02.2025.