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Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 4. Nordhausen, 1743.

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ſelben gewahr wurden, daß mein Hembde voller
Blut war (indem ich etwa einen Fingers-langen
Hieb, kurtz unter dem Gelencke des oberſten lin-
cken Achſelbeins, empfangen hatte, den ich doch
eben nicht æſtimirte) lieffen ſie gleich dahin, und
rufften den Schiffs-Barbier, welcher mich verbin-
den ſolte, und brachten einen Seſſel, worauf ſie
mich mit aller Gewalt zum Niederſetzen zwungen.
Ja, einige waren ſo loſe, daß ſie die Trompeter
und den Paucker herzu holeten, um mir waͤhrender
Zeit des Verbindens die Schmertzen zu vertrei-
ben. Ja, ſie wolten mit aller Gewalt haben, es
ſolten die Canonen dabey geloͤſet werden, allein,
ich verboth es bey Straffe. Mittlerweile kam
mein Bruder, der auch eine Kugel in die lincke
Huͤffte, und einen Hieb uͤber das Cranium bekom-
men hatte, und bereits verbunden war, ohn ge-
ruffen, um zu ſehen, was ich und meine Leute mach-
ten, und mir zu rapportiren, wie es ihm und den
Seinigen ergangen. Er rapportirte alſo: daß er
38. todte Barbaren auf ſeinem Schiffe liegen haͤt-
te und 14. ſtarck bleſſirte, denn die Barbaren haͤt-
ten vermittelſt der Sturm-Leitern hefftig auf ihn
geſtuͤrmet, jedoch haͤtte er nicht mehr, als 3. Todte
und 5. Bleſſirte auf ſeiner Seite.

Demnach war ich auf meinem Schiffe den-
noch in etwas gluͤcklicher, indem ich nicht mehr,
als 1. Todten und 2. Bleſſirte und 42 Barbaren
theils gantz todt, theils toͤdtlich bleſſirt, auf mei-
nem Schiffe liegen hatte, denn meine Leute hatten
ſich unvergleichlich wohl gehalten, da ein jeder ei-
ne Flinte, 1. Paar Piſtolen und einen Saͤbel an

der
IV. Theil. (e)

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Zitationshilfe: Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 4. Nordhausen, 1743, S. 65. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata04_1743/75>, abgerufen am 24.02.2025.