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Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 4. Nordhausen, 1743.

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der Seite hatte, wie viel aber der Feinde von ih-
ren Sturm-Leitern herunter geſchoſſen worden,
ſo bald ſie ihre Koͤpffe nur blicken laſſen, und ihr
Gluͤck in der See zwiſchen den Schiffen gemacht,
kan ich eben ſo wenig richtig melden, als mein
Bruder, welcher ebenfalls obſervirt, daß deren
eine ziemliche Anzahl ruͤckwaͤrts herunter gepur-
tzelt waͤren.

Mein Bruder hielt ſich nach genommener
Abrede, wie wir uns den Tag auffuͤhren wolten,
nicht gar zu lange bey mir auf, ſondern kehrete zu-
ruͤck aufſein Schiff. Weilen er aber dieſen Abend
gantz beſonders aufgeraͤumt war, ſo ließ er etliche
100. Raqueten ſteigen, doch nicht gegen die Fein-
de, ſondern nach beyden Seiten ihrer Schiffe zu,
auch warff er Waſſer-Kegel und dergleichen in die
See, und ließ Trompeten und Paucken herrlich
erſchallen, worinnen ihm von den meinigen
tapffer geantwortet wurde. Diß war ein Luſt-
Spiel den Feinden zum Schure, als welche ſich
ſo ſtille hielten, wie die Maͤuſe, weßwegen wir ge-
dachten, alle Faͤhde haͤtte nun ein Ende, allein, da
wir mit anbrechendem Tage unſers Wegs fortſee-
geln wolten, und zwar en faveur eines dicken Ne-
bels, wurden dieſes unſere Feinde dennoch gewahr,
und fiengen von neuen hefftig an auf uns zu ca-
nonir
en, da wir ihnen denn auch nichts ſchuldig
blieben, bald hernach bekamen ſie, ohngeacht des
dicken Nebels, dennoch aufs neue Luſt, ihre Sturm-
Leitern an unſere Schiffe zu werffen, thaten auch
ſolches mit beſondern Grimm, allein, es waren
ihrer, ehe die Sonne aufgieng, auf meinen Schiffe

ſchon

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Zitationshilfe: Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 4. Nordhausen, 1743, S. 66. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata04_1743/76>, abgerufen am 24.02.2025.