Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schoch, Johann Georg: Comoedia Vom Studenten-Leben. Leipzig, 1658.

Bild:
<< vorherige Seite
ohne Wams/ die beyden treten zusammen/ kehren
einander die Rücken zu/ und wehren sich über alle
Massen; Die Soldaten kommen noch stärcker/
die Pursche müssen weichen/ und kommen endlich
von einander.
Der Fünfften Handlung
Vierdter Auffzug.
Amandus, Pickelh. der Pedel.
Pickelh. gehet haussen spatzieren/ gar krum/
redet mit ihm selbsten.

Das waren Galgen-Vögel gestern Abend/
sie verstöhrten uns in unserer besten Andacht/ es
hette gar nicht lose sollen angehen/ da führt gleich
der Hencker die Kerl für die Thür. Die Tübel
wie war mir so bange darinnen/ wir weren gerne
hinaus gewest/ und sie gerne hinein. Jch weiß es
wohl/ warumb es den guten Kerlen zu thun war/
sie rochen den Braten/ und hetten gerne mit ges-
sen/ es war den guten Freunden umb Jungfer
Vrschel-Blandingen. Der Tübel wie satzt es
lustige Schläge/ heute fühle ich sie erst recht auff
meinem Buckel. Jch wahre doch allemahl der
hinterste/ noch dennoch habe ich einen ziemlichen
particul noch mit weg getragen. Schmeiß daß
dich die Tübel hole schmeiß schmeiß/ die Lenden

thun
ohne Wams/ die beyden treten zuſammen/ kehren
einander die Ruͤcken zu/ und wehren ſich uͤber alle
Maſſen; Die Soldaten kommen noch ſtaͤrcker/
die Purſche muͤſſen weichen/ und kommen endlich
von einander.
Der Fuͤnfften Handlung
Vierdter Auffzug.
Amandus, Pickelh. der Pedel.
Pickelh. gehet hauſſen ſpatzieren/ gar krum/
redet mit ihm ſelbſten.

Das waren Galgen-Voͤgel geſtern Abend/
ſie verſtoͤhrten uns in unſerer beſten Andacht/ es
hette gar nicht loſe ſollen angehen/ da fuͤhrt gleich
der Hencker die Kerl fuͤr die Thuͤr. Die Tuͤbel
wie war mir ſo bange darinnen/ wir weren gerne
hinaus geweſt/ und ſie gerne hinein. Jch weiß es
wohl/ warumb es den guten Kerlen zu thun war/
ſie rochen den Braten/ und hetten gerne mit geſ-
ſen/ es war den guten Freunden umb Jungfer
Vrſchel-Blandingen. Der Tuͤbel wie ſatzt es
luſtige Schlaͤge/ heute fuͤhle ich ſie erſt recht auff
meinem Buckel. Jch wahre doch allemahl der
hinterſte/ noch dennoch habe ich einen ziemlichen
particul noch mit weg getragen. Schmeiß daß
dich die Tuͤbel hole ſchmeiß ſchmeiß/ die Lenden

thun
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <sp who="#PIC">
            <stage><pb facs="#f0159"/>
ohne Wams/ die beyden treten zu&#x017F;ammen/ kehren<lb/>
einander die Ru&#x0364;cken zu/ und wehren &#x017F;ich u&#x0364;ber alle<lb/>
Ma&#x017F;&#x017F;en; Die Soldaten kommen noch &#x017F;ta&#x0364;rcker/<lb/>
die Pur&#x017F;che mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en weichen/ und kommen endlich<lb/>
von einander.</stage>
          </sp>
        </div>
      </div><lb/>
      <div n="1">
        <head> <hi rendition="#b">Der Fu&#x0364;nfften Handlung</hi> </head><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Vierdter Auffzug.</hi> </head><lb/>
          <stage><hi rendition="#aq">Amandus,</hi><hi rendition="#b">Pickelh. der</hi><hi rendition="#aq">Pedel.</hi><lb/>
Pickelh. gehet hau&#x017F;&#x017F;en &#x017F;patzieren/ gar krum/<lb/>
redet mit ihm &#x017F;elb&#x017F;ten.</stage><lb/>
          <p>Das waren Galgen-Vo&#x0364;gel ge&#x017F;tern Abend/<lb/>
&#x017F;ie ver&#x017F;to&#x0364;hrten uns in un&#x017F;erer be&#x017F;ten Andacht/ es<lb/>
hette gar nicht lo&#x017F;e &#x017F;ollen angehen/ da fu&#x0364;hrt gleich<lb/>
der Hencker die Kerl fu&#x0364;r die Thu&#x0364;r. Die Tu&#x0364;bel<lb/>
wie war mir &#x017F;o bange darinnen/ wir weren gerne<lb/>
hinaus gewe&#x017F;t/ und &#x017F;ie gerne hinein. Jch weiß es<lb/>
wohl/ warumb es den guten Kerlen zu thun war/<lb/>
&#x017F;ie rochen den Braten/ und hetten gerne mit ge&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en/ es war den guten Freunden umb Jungfer<lb/>
Vr&#x017F;chel-Blandingen. Der Tu&#x0364;bel wie &#x017F;atzt es<lb/>
lu&#x017F;tige Schla&#x0364;ge/ heute fu&#x0364;hle ich &#x017F;ie er&#x017F;t recht auff<lb/>
meinem Buckel. Jch wahre doch allemahl der<lb/>
hinter&#x017F;te/ noch dennoch habe ich einen ziemlichen<lb/><hi rendition="#aq">particul</hi> noch mit weg getragen. Schmeiß daß<lb/>
dich die Tu&#x0364;bel hole &#x017F;chmeiß &#x017F;chmeiß/ die Lenden<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">thun</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0159] ohne Wams/ die beyden treten zuſammen/ kehren einander die Ruͤcken zu/ und wehren ſich uͤber alle Maſſen; Die Soldaten kommen noch ſtaͤrcker/ die Purſche muͤſſen weichen/ und kommen endlich von einander. Der Fuͤnfften Handlung Vierdter Auffzug. Amandus, Pickelh. der Pedel. Pickelh. gehet hauſſen ſpatzieren/ gar krum/ redet mit ihm ſelbſten. Das waren Galgen-Voͤgel geſtern Abend/ ſie verſtoͤhrten uns in unſerer beſten Andacht/ es hette gar nicht loſe ſollen angehen/ da fuͤhrt gleich der Hencker die Kerl fuͤr die Thuͤr. Die Tuͤbel wie war mir ſo bange darinnen/ wir weren gerne hinaus geweſt/ und ſie gerne hinein. Jch weiß es wohl/ warumb es den guten Kerlen zu thun war/ ſie rochen den Braten/ und hetten gerne mit geſ- ſen/ es war den guten Freunden umb Jungfer Vrſchel-Blandingen. Der Tuͤbel wie ſatzt es luſtige Schlaͤge/ heute fuͤhle ich ſie erſt recht auff meinem Buckel. Jch wahre doch allemahl der hinterſte/ noch dennoch habe ich einen ziemlichen particul noch mit weg getragen. Schmeiß daß dich die Tuͤbel hole ſchmeiß ſchmeiß/ die Lenden thun

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Die Ausgabe von 1658 stellt einen unveränderten N… [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schoch_comoedia_1658
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schoch_comoedia_1658/159
Zitationshilfe: Schoch, Johann Georg: Comoedia Vom Studenten-Leben. Leipzig, 1658, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schoch_comoedia_1658/159>, abgerufen am 04.12.2024.