Schopenhauer, Johanna: Johann van Eyck und seine Nachfolger. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1822.Diener; da konnte der Name des einzelnen Malers Jm Jahr 1519 wurde Lukas Kranach die Diener; da konnte der Name des einzelnen Malers Jm Jahr 1519 wurde Lukas Kranach die <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0124" n="114"/> Diener; da konnte der Name des einzelnen Malers<lb/> wohl übergangen werden, der dennoch ſchwerlich in<lb/> einem ſo fürſtlichen Zuge fehlen durfte. Seine<lb/> während der Reiſe gefertigten Zeichnungen liegen<lb/> wahrſcheinlich noch irgendwo in Staub und Dunkel<lb/> verborgen, und vielleicht gelingt es einſt dem jetzt<lb/> überall regen Forſchungsgeiſte, ſie wieder aufzufin-<lb/> den, oder überhaupt uns über die Reiſe ſelbſt auf-<lb/> zuklären.</p><lb/> <p>Jm Jahr 1519 wurde Lukas Kranach die<lb/> ehrenvolle Stelle eines Bürgermeiſters von Witten-<lb/> berg übertragen, die er neben ſeinen Kunſtbeſchäf-<lb/> tigungen, zur allgemeinen Zufriedenheit verwaltete,<lb/> bis er einige Jahre vor der Belagerung der Stadt<lb/> aus eignem Antrieb ſie niederlegte. Wahrſcheinlich<lb/> ſchloß ſich auch damals das feſte Band inniger Freund-<lb/> ſchaft, das ihn von nun an lebenslang mit Martin<lb/> Luther vereinte, der in jener Zeit muthig und kraft-<lb/> voll den großen Kampf öffentlich begann. Lukas<lb/> Kranach war der Vertraute aller Pläne und Hand-<lb/> lungen dieſes heldenmüthigen Geiſtes, er vor Allen<lb/> beförderte durch Rath und That Luthers Verbin-<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [114/0124]
Diener; da konnte der Name des einzelnen Malers
wohl übergangen werden, der dennoch ſchwerlich in
einem ſo fürſtlichen Zuge fehlen durfte. Seine
während der Reiſe gefertigten Zeichnungen liegen
wahrſcheinlich noch irgendwo in Staub und Dunkel
verborgen, und vielleicht gelingt es einſt dem jetzt
überall regen Forſchungsgeiſte, ſie wieder aufzufin-
den, oder überhaupt uns über die Reiſe ſelbſt auf-
zuklären.
Jm Jahr 1519 wurde Lukas Kranach die
ehrenvolle Stelle eines Bürgermeiſters von Witten-
berg übertragen, die er neben ſeinen Kunſtbeſchäf-
tigungen, zur allgemeinen Zufriedenheit verwaltete,
bis er einige Jahre vor der Belagerung der Stadt
aus eignem Antrieb ſie niederlegte. Wahrſcheinlich
ſchloß ſich auch damals das feſte Band inniger Freund-
ſchaft, das ihn von nun an lebenslang mit Martin
Luther vereinte, der in jener Zeit muthig und kraft-
voll den großen Kampf öffentlich begann. Lukas
Kranach war der Vertraute aller Pläne und Hand-
lungen dieſes heldenmüthigen Geiſtes, er vor Allen
beförderte durch Rath und That Luthers Verbin-
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