Schopenhauer, Johanna: Johann van Eyck und seine Nachfolger. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1822.fläche dieser ihm fremd erscheinenden Kunstwelt ge- Jndessen ging diese traurige Veränderung wahr- Martin Hemskerk war jedoch weder aus- fläche dieſer ihm fremd erſcheinenden Kunſtwelt ge- Jndeſſen ging dieſe traurige Veränderung wahr- Martin Hemskerk war jedoch weder aus- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0150" n="142"/> fläche dieſer ihm fremd erſcheinenden Kunſtwelt ge-<lb/> nügte ihm, ohne daß es ihm einfiel ihre Tiefe nur<lb/> zu ahnen, und ſo verlor er darüber nach und nach<lb/> die Natur faſt gänzlich aus dem Geſichte, die ſo<lb/> lange in ſeiner Werkſtatt befreundet ihm zur Seite<lb/> geſtanden hatte.</p><lb/> <p>Jndeſſen ging dieſe traurige Veränderung wahr-<lb/> ſcheinlich nicht gleich vor ſich; Martin Hemskerk<lb/> war zu weit auf rechter Bahn vorwärts geſchritten,<lb/> um nicht auch zum Rückwege einige Zeit zu brauchen.<lb/> Seine erſten Arbeiten in Rom, deren ihm mehrere<lb/> aufgetragen wurden, erwarben ihm den allgemein-<lb/> ſten Beifall bei Künſtlern und Kunſtkennern. Auch<lb/> Vaſari gedenkt rühmlichſt ſeiner unter dem Namen<lb/> von Martin Tedesco, und lobt vor Allem die Ge-<lb/> mälde, die dieſer grau in grau für den Einzug<lb/> Karl des fünften in Rom malte, doch vergißt er<lb/> auch nicht dabei des guten griechiſchen Weines zu<lb/> erwähnen, der dem Meiſter und ſeinen deutſchen<lb/> Gehülfen im Überfluſſe gereicht ward, um ſie bei<lb/> der Arbeit zu begeiſtern.</p><lb/> <p>Martin Hemskerk war jedoch weder aus-<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [142/0150]
fläche dieſer ihm fremd erſcheinenden Kunſtwelt ge-
nügte ihm, ohne daß es ihm einfiel ihre Tiefe nur
zu ahnen, und ſo verlor er darüber nach und nach
die Natur faſt gänzlich aus dem Geſichte, die ſo
lange in ſeiner Werkſtatt befreundet ihm zur Seite
geſtanden hatte.
Jndeſſen ging dieſe traurige Veränderung wahr-
ſcheinlich nicht gleich vor ſich; Martin Hemskerk
war zu weit auf rechter Bahn vorwärts geſchritten,
um nicht auch zum Rückwege einige Zeit zu brauchen.
Seine erſten Arbeiten in Rom, deren ihm mehrere
aufgetragen wurden, erwarben ihm den allgemein-
ſten Beifall bei Künſtlern und Kunſtkennern. Auch
Vaſari gedenkt rühmlichſt ſeiner unter dem Namen
von Martin Tedesco, und lobt vor Allem die Ge-
mälde, die dieſer grau in grau für den Einzug
Karl des fünften in Rom malte, doch vergißt er
auch nicht dabei des guten griechiſchen Weines zu
erwähnen, der dem Meiſter und ſeinen deutſchen
Gehülfen im Überfluſſe gereicht ward, um ſie bei
der Arbeit zu begeiſtern.
Martin Hemskerk war jedoch weder aus-
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