Schopenhauer, Johanna: Johann van Eyck und seine Nachfolger. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1822.einiger ihm aufgetragner Gemälde aufhielt. Jn einiger ihm aufgetragner Gemälde aufhielt. Jn <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0210" n="202"/> einiger ihm aufgetragner Gemälde aufhielt. Jn<lb/> dieſem ſeinem Wohnorte erwachte noch einmal ſeine<lb/> alte theatraliſche Luſt. Er ließ durch ſeine Schüler<lb/> ein von ihm ſelbſt gedichtetes, auf die Kunſt Bezug<lb/> habendes Stück aufführen, zu welchem er alle<lb/> Künſtler und Kunſtfreunde aus der Nachbarſchaft<lb/> einlud. Wahrſcheinlich war dieſes Stück, das auch<lb/> ein Feuerwerk verherrlichte, allegoriſcher Art. Das<lb/> Theater war dabei nach ſeiner Angabe mit Kränzen,<lb/> Feſtons, und aus Malergeräth künſtlich gebildeten<lb/> Trophäen geſchmückt, und das Ganze fand bei den<lb/> Zuſchauern vielen Beifall. Von Siebenbergen zog<lb/> er im Jahr 1604 nach Amſterdam. Hier fühlte er<lb/> bald ſich körperlich leidend, und obgleich er lange<lb/> durch innere Geiſteskraft das Krankheits-Gefühl<lb/> zu beſiegen ſtrebte, ſah er ſich endlich doch gezwun-<lb/> gen, einen Arzt zur Hülfe herbei zu rufen. Leider<lb/> fiel die Wahl deſſelben nicht glücklich aus, allzuſehr<lb/> ihn ſchwächende Arznei zerſtörte gänzlich alle Lebens-<lb/> kraft, er ſtarb an den Folgen dieſer Behandlung<lb/> acht und funfzig Jahre alt, im Jahr 1606. Seine<lb/> Brüder waren bei ſeinem Tode gegenwärtig, und<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [202/0210]
einiger ihm aufgetragner Gemälde aufhielt. Jn
dieſem ſeinem Wohnorte erwachte noch einmal ſeine
alte theatraliſche Luſt. Er ließ durch ſeine Schüler
ein von ihm ſelbſt gedichtetes, auf die Kunſt Bezug
habendes Stück aufführen, zu welchem er alle
Künſtler und Kunſtfreunde aus der Nachbarſchaft
einlud. Wahrſcheinlich war dieſes Stück, das auch
ein Feuerwerk verherrlichte, allegoriſcher Art. Das
Theater war dabei nach ſeiner Angabe mit Kränzen,
Feſtons, und aus Malergeräth künſtlich gebildeten
Trophäen geſchmückt, und das Ganze fand bei den
Zuſchauern vielen Beifall. Von Siebenbergen zog
er im Jahr 1604 nach Amſterdam. Hier fühlte er
bald ſich körperlich leidend, und obgleich er lange
durch innere Geiſteskraft das Krankheits-Gefühl
zu beſiegen ſtrebte, ſah er ſich endlich doch gezwun-
gen, einen Arzt zur Hülfe herbei zu rufen. Leider
fiel die Wahl deſſelben nicht glücklich aus, allzuſehr
ihn ſchwächende Arznei zerſtörte gänzlich alle Lebens-
kraft, er ſtarb an den Folgen dieſer Behandlung
acht und funfzig Jahre alt, im Jahr 1606. Seine
Brüder waren bei ſeinem Tode gegenwärtig, und
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