Schopenhauer, Johanna: Johann van Eyck und seine Nachfolger. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1822.dabei Meister in Allem was das Leben erheitert Vor Vielen, welche in näherem Verhältniß dabei Meiſter in Allem was das Leben erheitert Vor Vielen, welche in näherem Verhältniß <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0082" n="72"/> dabei Meiſter in Allem was das Leben erheitert<lb/> und verſchönt. Muſik war ſeine Freude, und er<lb/> wußte auch Andere durch ſeine Fertigkeit in dieſer<lb/> ſchönen Kunſt zu erfreuen. Er ſprach franzöſiſch,<lb/> italiäniſch und hochdeutſch, mit gleicher, während<lb/> ſeiner Reiſen erworbner Fertigkeit, und verband<lb/> mit dieſen geſelligen Talenten auch die Gaben des<lb/> Dichters Unzählige traurige und frohe Lieder,<lb/> Refrains und Rondelais nach damaliger Art, ſang<lb/> er in trüben und frohen Stunden, oder dichtete<lb/> kleine Scherzſpiele und dramatiſirte Schwänke für<lb/> die Geſellſchaft, in der er lebte. Denn ſeine ge-<lb/> täuſchte Hoffnung hatte ihn weder gegen die Men-<lb/> ſchen noch gegen das Leben erbittert, er war und<lb/> blieb bis aus Ende heitern und milden Geiſtes, und<lb/> verſchmähte keine geſellige Freude, die ſich in den<lb/> Schranken der Sittlichkeit hielt. So war er auch<lb/> unter andern als ein trefflicher Schütze mit der<lb/> Armbruſt unter ſeinen Freunden berühmt, die nach<lb/> damaligem Zeitgebrauch mit ihm hierin oft wett-<lb/> eiferten.</p><lb/> <p>Vor Vielen, welche in näherem Verhältniß<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [72/0082]
dabei Meiſter in Allem was das Leben erheitert
und verſchönt. Muſik war ſeine Freude, und er
wußte auch Andere durch ſeine Fertigkeit in dieſer
ſchönen Kunſt zu erfreuen. Er ſprach franzöſiſch,
italiäniſch und hochdeutſch, mit gleicher, während
ſeiner Reiſen erworbner Fertigkeit, und verband
mit dieſen geſelligen Talenten auch die Gaben des
Dichters Unzählige traurige und frohe Lieder,
Refrains und Rondelais nach damaliger Art, ſang
er in trüben und frohen Stunden, oder dichtete
kleine Scherzſpiele und dramatiſirte Schwänke für
die Geſellſchaft, in der er lebte. Denn ſeine ge-
täuſchte Hoffnung hatte ihn weder gegen die Men-
ſchen noch gegen das Leben erbittert, er war und
blieb bis aus Ende heitern und milden Geiſtes, und
verſchmähte keine geſellige Freude, die ſich in den
Schranken der Sittlichkeit hielt. So war er auch
unter andern als ein trefflicher Schütze mit der
Armbruſt unter ſeinen Freunden berühmt, die nach
damaligem Zeitgebrauch mit ihm hierin oft wett-
eiferten.
Vor Vielen, welche in näherem Verhältniß
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