Schopenhauer, Johanna: Johann van Eyck und seine Nachfolger. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1822.zu reisen, schrieb er noch an Schoreel, und zwar "Jch scheue mich keinesweges zu sagen," zu reiſen, ſchrieb er noch an Schoreel, und zwar „Jch ſcheue mich keinesweges zu ſagen,“ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0085" n="75"/> zu reiſen, ſchrieb er noch an Schoreel, und zwar<lb/> nach dem Gebrauch der damaligen elegant gebildeten<lb/> Welt in lateiniſcher Sprache. Eine Stelle aus<lb/> dieſem Briefe gewährt ein zu anziehendes Bild ſeines<lb/> vertrauten Verhältniſſes zu Schoreelen, als daß<lb/> man ihr nicht gern hier einen Platz einräumen ſollte.</p><lb/> <cit> <quote>„Jch ſcheue mich keinesweges zu ſagen,“<lb/> ſchrieb Johannes Sekundus, „daß die Natur mir<lb/> „etwas Gemeinſames mit Dir gegeben. Jch meine<lb/> „jenes geheime Gebot, wodurch ſie mich getrieben,<lb/> „die Künſte der Zeichnung und Malerei zu bewun-<lb/> „dern und zu erfaſſen. Außerdem habe ich mit<lb/> „leichtem Jugendſinn mich in der Bildnerei verſucht,<lb/> „und da ich nach Deinem ſehr gültigen Urtheile<lb/> „hierin nicht ganz unglücklich war, ſo überlaſſe ich<lb/> „mich noch ferner dieſem angenehmen Spiel. Damit<lb/> „Du jedoch ſehen mögeſt, ob ich Fortſchritte ge-<lb/> „macht, ſo überſchicke ich Dir das Bildniß des Erz-<lb/> „biſchofs von Palermo, welches ich in der letzten<lb/> „Zeit gemeißelt. Sage mir darüber Dein offnes<lb/> „Urtheil. Denn kaum kann ich mich überreden,<lb/> „daß Deine Meinung vom Bilde meiner Julia ganz<lb/></quote> </cit> </div> </body> </text> </TEI> [75/0085]
zu reiſen, ſchrieb er noch an Schoreel, und zwar
nach dem Gebrauch der damaligen elegant gebildeten
Welt in lateiniſcher Sprache. Eine Stelle aus
dieſem Briefe gewährt ein zu anziehendes Bild ſeines
vertrauten Verhältniſſes zu Schoreelen, als daß
man ihr nicht gern hier einen Platz einräumen ſollte.
„Jch ſcheue mich keinesweges zu ſagen,“
ſchrieb Johannes Sekundus, „daß die Natur mir
„etwas Gemeinſames mit Dir gegeben. Jch meine
„jenes geheime Gebot, wodurch ſie mich getrieben,
„die Künſte der Zeichnung und Malerei zu bewun-
„dern und zu erfaſſen. Außerdem habe ich mit
„leichtem Jugendſinn mich in der Bildnerei verſucht,
„und da ich nach Deinem ſehr gültigen Urtheile
„hierin nicht ganz unglücklich war, ſo überlaſſe ich
„mich noch ferner dieſem angenehmen Spiel. Damit
„Du jedoch ſehen mögeſt, ob ich Fortſchritte ge-
„macht, ſo überſchicke ich Dir das Bildniß des Erz-
„biſchofs von Palermo, welches ich in der letzten
„Zeit gemeißelt. Sage mir darüber Dein offnes
„Urtheil. Denn kaum kann ich mich überreden,
„daß Deine Meinung vom Bilde meiner Julia ganz
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