Schoppe, Amalie: Der Prophet. Bd. 2. Jena, 1846.zuvor die Probe und läßt sich von ihr zu seiner Ein Tropfen der Erquickung strömte aus dem Jch habe Blut gespien und das Athmen wird Welche Absicht mag Braun wohl mit diesem jun- zuvor die Probe und läßt ſich von ihr zu ſeiner Ein Tropfen der Erquickung ſtrömte aus dem Jch habe Blut geſpien und das Athmen wird Welche Abſicht mag Braun wohl mit dieſem jun- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0162" n="156"/> zuvor die Probe und läßt ſich von ihr zu ſeiner<lb/> Rolle ſchmücken, wobei es an Lachen, Scherzen und<lb/> allen Arten von Frivolitäten nicht fehlt. — O Gott,<lb/> Gott, gehe nicht mit dieſem Sünder in’s Gericht!<lb/> Läutre ſein Herz durch ernſte, tiefe Reue, bevor du<lb/> ihn zur Rechenſchaft forderſt!</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <p>Ein Tropfen der Erquickung ſtrömte aus dem<lb/> Urquell aller Gnade heute in mein Herz: ich konnte<lb/> aus der Fülle der Seele beten, beten auch für Die,<lb/> die ſo hart, ſo grauſam gegen mich ſind. Dank dir,<lb/> o Dank dir, mein Vater im Himmel, ſowohl für<lb/> dieſes Gebet, als für die mir verliehene Kraft, noch<lb/> ferner dulden, um noch mehr büßen zu können!</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <p>Jch habe Blut geſpien und das Athmen wird<lb/> mir immer beſchwerlicher. Braun reichte mir Tropfen<lb/> und ich nahm ſie. Mein Entſchluß ſteht feſt, mein<lb/> unglückliches Leben auch nicht um eine einzige Stunde<lb/> freiwillig zu verkürzen; Leben iſt ja für mich Büßen,<lb/> und könnte ich wohl genug büßen?</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <p>Welche Abſicht mag Braun wohl mit dieſem jun-<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [156/0162]
zuvor die Probe und läßt ſich von ihr zu ſeiner
Rolle ſchmücken, wobei es an Lachen, Scherzen und
allen Arten von Frivolitäten nicht fehlt. — O Gott,
Gott, gehe nicht mit dieſem Sünder in’s Gericht!
Läutre ſein Herz durch ernſte, tiefe Reue, bevor du
ihn zur Rechenſchaft forderſt!
Ein Tropfen der Erquickung ſtrömte aus dem
Urquell aller Gnade heute in mein Herz: ich konnte
aus der Fülle der Seele beten, beten auch für Die,
die ſo hart, ſo grauſam gegen mich ſind. Dank dir,
o Dank dir, mein Vater im Himmel, ſowohl für
dieſes Gebet, als für die mir verliehene Kraft, noch
ferner dulden, um noch mehr büßen zu können!
Jch habe Blut geſpien und das Athmen wird
mir immer beſchwerlicher. Braun reichte mir Tropfen
und ich nahm ſie. Mein Entſchluß ſteht feſt, mein
unglückliches Leben auch nicht um eine einzige Stunde
freiwillig zu verkürzen; Leben iſt ja für mich Büßen,
und könnte ich wohl genug büßen?
Welche Abſicht mag Braun wohl mit dieſem jun-
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