platze erschien. Er hatte sich in der Eile nothdürf- tig bewaffnet, um auf Alles vorbereitet zu seyn.
-- "Jch wollte Sie schonen, mein theurer Sohn," sagte der Gouverneur, sobald er seiner an- sichtig wurde, "und sagte Jhnen deshalb nichts von meinem Vorhaben, an dem Sie sonst Antheil hätten nehmen wollen; auch glaubte ich nicht, daß diese Menschen es zum Aeußersten kommen lassen würden; sie haben aber wie Verzweifelte gekämpft und wir waren trotz unserer Uebermacht nahe daran, unsre Beute fahren lassen zu müssen."
Er erzählte ihm dann den Hergang der Sache und Beide kehrten nach dem Präsidio zurück, um auch Flora zu beruhigen, deren tödtliche Angst man sich vorstellen konnte, da auch sie, wie Arnold wußte, durch das Schießen aufgeweckt worden war. Der junge Wundarzt trat hastig und unangemeldet zu den Dreien ein und theilte Arnolden den Wunsch des Sterbenden mit, der, so schwer es ihm auch wurde, dem an ihn gestellten Verlangen des Pro- pheten Folge leistete und sich augenblicklich in das Gefängniß verfügte.
Joe lag, als die beiden Männer zu ihm ein- traten, noch in dem schlummerähnlichen Zustande, worin der Wundarzt ihn verlassen hatte; von seiner
platze erſchien. Er hatte ſich in der Eile nothdürf- tig bewaffnet, um auf Alles vorbereitet zu ſeyn.
— „Jch wollte Sie ſchonen, mein theurer Sohn,“ ſagte der Gouverneur, ſobald er ſeiner an- ſichtig wurde, „und ſagte Jhnen deshalb nichts von meinem Vorhaben, an dem Sie ſonſt Antheil hätten nehmen wollen; auch glaubte ich nicht, daß dieſe Menſchen es zum Aeußerſten kommen laſſen würden; ſie haben aber wie Verzweifelte gekämpft und wir waren trotz unſerer Uebermacht nahe daran, unſre Beute fahren laſſen zu müſſen.“
Er erzählte ihm dann den Hergang der Sache und Beide kehrten nach dem Präſidio zurück, um auch Flora zu beruhigen, deren tödtliche Angſt man ſich vorſtellen konnte, da auch ſie, wie Arnold wußte, durch das Schießen aufgeweckt worden war. Der junge Wundarzt trat haſtig und unangemeldet zu den Dreien ein und theilte Arnolden den Wunſch des Sterbenden mit, der, ſo ſchwer es ihm auch wurde, dem an ihn geſtellten Verlangen des Pro- pheten Folge leiſtete und ſich augenblicklich in das Gefängniß verfügte.
Joe lag, als die beiden Männer zu ihm ein- traten, noch in dem ſchlummerähnlichen Zuſtande, worin der Wundarzt ihn verlaſſen hatte; von ſeiner
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platze erſchien. Er hatte ſich in der Eile nothdürf-
tig bewaffnet, um auf Alles vorbereitet zu ſeyn.
— „Jch wollte Sie ſchonen, mein theurer
Sohn,“ ſagte der Gouverneur, ſobald er ſeiner an-
ſichtig wurde, „und ſagte Jhnen deshalb nichts von
meinem Vorhaben, an dem Sie ſonſt Antheil hätten
nehmen wollen; auch glaubte ich nicht, daß dieſe
Menſchen es zum Aeußerſten kommen laſſen würden;
ſie haben aber wie Verzweifelte gekämpft und wir
waren trotz unſerer Uebermacht nahe daran, unſre
Beute fahren laſſen zu müſſen.“
Er erzählte ihm dann den Hergang der Sache
und Beide kehrten nach dem Präſidio zurück, um
auch Flora zu beruhigen, deren tödtliche Angſt man
ſich vorſtellen konnte, da auch ſie, wie Arnold wußte,
durch das Schießen aufgeweckt worden war. Der
junge Wundarzt trat haſtig und unangemeldet zu
den Dreien ein und theilte Arnolden den Wunſch
des Sterbenden mit, der, ſo ſchwer es ihm auch
wurde, dem an ihn geſtellten Verlangen des Pro-
pheten Folge leiſtete und ſich augenblicklich in das
Gefängniß verfügte.
Joe lag, als die beiden Männer zu ihm ein-
traten, noch in dem ſchlummerähnlichen Zuſtande,
worin der Wundarzt ihn verlaſſen hatte; von ſeiner
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Schoppe, Amalie: Der Prophet. Bd. 3. Jena, 1846, S. 176. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schoppe_prophet03_1846/182>, abgerufen am 19.02.2025.
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