Schottel, Justus Georg: Grausame Beschreibung und Vorstellung Der Hölle Und der Höllischen Qwal . Wolfenbüttel, 1676.der Hölle und Höllischen Zustandes. non habere ad consolationem, ne videant, unde gau-deant. Ein vornehmer Theologus redet hiervon also: Poteritignis ille esset, & sine dubio erit fumidus & te- nebricosus, ut nullo quidem notabili splendore aut delectabili luce oculos reficiat, interim tamen tan- tum luminis praebeat, per quod suam calamitatem cum horrore aspiciant. Wird demnach in der Hölle und in der Gluet und Wunderlebend-Todtes Land) Ein folches seelig B v
der Hoͤlle und Hoͤlliſchen Zuſtandes. non habere ad conſolationem, ne videant, unde gau-deant. Ein vornehmer Theologus redet hiervon alſo: Poteritignis ille eſſet, & ſine dubio erit fumidus & te- nebricoſus, ut nullo quidem notabili ſplendore aut delectabili luce oculos reficiat, interim tamen tan- tum luminis præbeat, per quod ſuam calamitatem cum horrore aſpiciant. Wird demnach in der Hoͤlle und in der Gluet und Wunderlebend-Todtes Land) Ein folches ſeelig B v
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der Hoͤlle und Hoͤlliſchen Zuſtandes.
non habere ad conſolationem, ne videant, unde gau-
deant. Ein vornehmer Theologus redet hiervon alſo:
Poteritignis ille eſſet, & ſine dubio erit fumidus & te-
nebricoſus, ut nullo quidem notabili ſplendore aut
delectabili luce oculos reficiat, interim tamen tan-
tum luminis præbeat, per quod ſuam calamitatem
cum horrore aſpiciant.
Wird demnach in der Hoͤlle und in der Gluet und
Finſterniß daſelbſt/ ein ſolches Feur und Glantz und
Schein ſeyn/ nicht die wie ſonſt glentzende Flammen er-
leuchten und ſchoͤn ſcheinen/ oder die zu einiger Ergetzung
und Erfriſchung der Augen und des Geſichts mit dien-
lich ſeyn koͤnten/ ſondern die nur ſo viel traurigſtes An-
blikkes denen Verdamten geben und goͤnnen werden/ ih-
ren elendeſten Qwaalſtand/ ihre grauſamſte Marter Art
und Ubelweſen zuerkennen/ mit betruͤbten Augen anzu-
ſchauen/ und ſich auch nur daher deſto mehr ſelbſt unauf-
hoͤrlichſt zu qweelen und zu peinigen. O welch ein aller-
ſchmertzlichſter Anblik wird es ſeyn/ immer ſehen und
ſehen muͤſſen/ was man nimmer gern ſehen wolte!
Wunderlebend-Todtes Land) Ein folches
Land/ und (ſo zu reden) Landes Zuſtand wird in der
Hoͤlle ſeyn/ da man bey immerwehrendem Leben
wunderbarlich wird immerfort ſterben und nicht ab-
ſterben; das Leben alſo wird immer Todt und im Tode
begriffen/ und doch im Leben ſeyn und lebend bleiben/ und
ſolchen wunderbahrlichen ſchreklichen Tod nennet die
Schrift den anderen Tod: Apoc. 21. v. 8. Werden er-
zehlet die Zunften der Verdamten/ als die Unglaͤubigen/
Greulichen/ Todtſchlaͤger/ Hurer/ Zauberer/ Abgoͤttiſche/
Luͤgener/ und hinzugethan derer Theil wuͤrde ſeyn in dem
Pfuele/ der mit Feur und Schwefel brennet/ welches iſt
der andere Tod. Und cap. 20. v. 6. wird gemeldet/ daß
ſeelig
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