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Schreyvogel, Joseph: Samuel Brinks letzte Liebesgeschichte. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 10. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 1–94. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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Laß geschwind etwas zum Essen richten, sagte ich, dann packe das Nöthigste zusammen, was wir zu einem kurzen Sommeraufenthalte brauchen. Den Brief hier trägst du zu meinem Freunde, dem Doctor Morbach; ich werde künftige Woche auf ein paar Tage in die Stadt kommen, um das Weitere mit ihm zu besprechen. -- Gut, Herr! -- He, Paul! Kein Wort zu Gretchen; und vergiß nicht, ihre übrigen Sachen aus meinem Schranke mitzunehmen, -- auch die Pantöffelchen! -- Ich glaube, der alte Kerl lachte, wie mir das Wort entwischte; aber er nickte so treuherzig zurück, daß ich es gut sein ließ.

Das Mittagessen war bald vorüber. Ich beschäftigte Gretchen am Klavier, bis Paul mir einen Wink gab, daß angespannt sei. Liebes Kind, sagte ich, wenn Sie es zufrieden sind, so fahren wir jetzt nach dem Landsitze meines Freundes. In dritthalb Stunden sind wir dort. Gefällt es Ihnen nicht, so bringe ich Sie heute noch in die Stadt zurück. -- Sie war überrascht, aber, wie ich zu bemerken glaubte, auf keine unangenehme Weise. Ich habe mich in Herrn Brink's Hände gegeben, sagte sie mit Anmuth und Würde, und will seinen Planen nicht entgegen sein. In drei Minuten saßen wir in dem Wagen und fuhren, ohne uns nach Jungfer Brigitten, die ganz bestürzt am Fenster stand, noch nach den Gaffern auf der Straße umzusehen, zu dem Stadtthore hinaus.

Laß geschwind etwas zum Essen richten, sagte ich, dann packe das Nöthigste zusammen, was wir zu einem kurzen Sommeraufenthalte brauchen. Den Brief hier trägst du zu meinem Freunde, dem Doctor Morbach; ich werde künftige Woche auf ein paar Tage in die Stadt kommen, um das Weitere mit ihm zu besprechen. — Gut, Herr! — He, Paul! Kein Wort zu Gretchen; und vergiß nicht, ihre übrigen Sachen aus meinem Schranke mitzunehmen, — auch die Pantöffelchen! — Ich glaube, der alte Kerl lachte, wie mir das Wort entwischte; aber er nickte so treuherzig zurück, daß ich es gut sein ließ.

Das Mittagessen war bald vorüber. Ich beschäftigte Gretchen am Klavier, bis Paul mir einen Wink gab, daß angespannt sei. Liebes Kind, sagte ich, wenn Sie es zufrieden sind, so fahren wir jetzt nach dem Landsitze meines Freundes. In dritthalb Stunden sind wir dort. Gefällt es Ihnen nicht, so bringe ich Sie heute noch in die Stadt zurück. — Sie war überrascht, aber, wie ich zu bemerken glaubte, auf keine unangenehme Weise. Ich habe mich in Herrn Brink's Hände gegeben, sagte sie mit Anmuth und Würde, und will seinen Planen nicht entgegen sein. In drei Minuten saßen wir in dem Wagen und fuhren, ohne uns nach Jungfer Brigitten, die ganz bestürzt am Fenster stand, noch nach den Gaffern auf der Straße umzusehen, zu dem Stadtthore hinaus.

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[0054] Laß geschwind etwas zum Essen richten, sagte ich, dann packe das Nöthigste zusammen, was wir zu einem kurzen Sommeraufenthalte brauchen. Den Brief hier trägst du zu meinem Freunde, dem Doctor Morbach; ich werde künftige Woche auf ein paar Tage in die Stadt kommen, um das Weitere mit ihm zu besprechen. — Gut, Herr! — He, Paul! Kein Wort zu Gretchen; und vergiß nicht, ihre übrigen Sachen aus meinem Schranke mitzunehmen, — auch die Pantöffelchen! — Ich glaube, der alte Kerl lachte, wie mir das Wort entwischte; aber er nickte so treuherzig zurück, daß ich es gut sein ließ. Das Mittagessen war bald vorüber. Ich beschäftigte Gretchen am Klavier, bis Paul mir einen Wink gab, daß angespannt sei. Liebes Kind, sagte ich, wenn Sie es zufrieden sind, so fahren wir jetzt nach dem Landsitze meines Freundes. In dritthalb Stunden sind wir dort. Gefällt es Ihnen nicht, so bringe ich Sie heute noch in die Stadt zurück. — Sie war überrascht, aber, wie ich zu bemerken glaubte, auf keine unangenehme Weise. Ich habe mich in Herrn Brink's Hände gegeben, sagte sie mit Anmuth und Würde, und will seinen Planen nicht entgegen sein. In drei Minuten saßen wir in dem Wagen und fuhren, ohne uns nach Jungfer Brigitten, die ganz bestürzt am Fenster stand, noch nach den Gaffern auf der Straße umzusehen, zu dem Stadtthore hinaus.

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Thomas Weitin: Herausgeber
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-16T11:30:04Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget, Anni Peter, Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2017-03-16T11:30:04Z)

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Zitationshilfe: Schreyvogel, Joseph: Samuel Brinks letzte Liebesgeschichte. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 10. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 1–94. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schreyvogel_liebesgeschichte_1910/54>, abgerufen am 22.11.2024.