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Schreyvogel, Joseph: Samuel Brinks letzte Liebesgeschichte. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 10. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 1–94. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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und Wissen, einen so reizenden Anblick verschafft hatte. Sie waren zu ihrem Tische zurückgekehrt und riefen lärmend die Wirthin. Nach kurzem Wortwechsel warfen sie Geld auf den Tisch und taumelten an mir vorbei, denselben Weg einschlagend, auf dem sich das Mädchen entfernt hatte. Sie schienen ziemlich betrunken; ihre erhitzten Gesichter hatten einen Ausdruck von Rohheit, der mir sehr widrig auffiel.

Wo bleibt denn der Postillon? rief ich meinem Paul entgegen, indem ich in die Kalesche stieg. -- Er kommt schon, Herr! und der Meister Schmied ist auch bald fertig, wie ich sehe. Wir holen die flinke Dirne schon noch ein. -- Ich glaube, du träumst, Alter? sagte ich; aber mach fort! Hier ist Geld; und knickere mit dem Schwager nicht! Er soll fahren, wie recht ist. -- Es war angespannt. Paul schwang sich, mit etwas steifer Hastigkeit, auf den Sitz des Postillons, und fort rollte der Wagen, in der Richtung hin, welche "das flinke Mädchen" und die zwei wilden Bursche genommen hatten.

2.

Es war ein herrlicher Sommerabend. Die untergehende Sonne übermalte den leichtbewölkten Himmel mit ihren schönsten Farben. Die fruchtbare Landschaft, von Hügeln und Thälern durchschnitten, ruhte, wie ihre Bewohner, von dem Geräusch und den Mühen des Tages. An beiden Seiten der Straße lagen, in ziemlicher Ferne, einige Dörfer, zu denen die Heerden und hin und wie-

und Wissen, einen so reizenden Anblick verschafft hatte. Sie waren zu ihrem Tische zurückgekehrt und riefen lärmend die Wirthin. Nach kurzem Wortwechsel warfen sie Geld auf den Tisch und taumelten an mir vorbei, denselben Weg einschlagend, auf dem sich das Mädchen entfernt hatte. Sie schienen ziemlich betrunken; ihre erhitzten Gesichter hatten einen Ausdruck von Rohheit, der mir sehr widrig auffiel.

Wo bleibt denn der Postillon? rief ich meinem Paul entgegen, indem ich in die Kalesche stieg. — Er kommt schon, Herr! und der Meister Schmied ist auch bald fertig, wie ich sehe. Wir holen die flinke Dirne schon noch ein. — Ich glaube, du träumst, Alter? sagte ich; aber mach fort! Hier ist Geld; und knickere mit dem Schwager nicht! Er soll fahren, wie recht ist. — Es war angespannt. Paul schwang sich, mit etwas steifer Hastigkeit, auf den Sitz des Postillons, und fort rollte der Wagen, in der Richtung hin, welche „das flinke Mädchen“ und die zwei wilden Bursche genommen hatten.

2.

Es war ein herrlicher Sommerabend. Die untergehende Sonne übermalte den leichtbewölkten Himmel mit ihren schönsten Farben. Die fruchtbare Landschaft, von Hügeln und Thälern durchschnitten, ruhte, wie ihre Bewohner, von dem Geräusch und den Mühen des Tages. An beiden Seiten der Straße lagen, in ziemlicher Ferne, einige Dörfer, zu denen die Heerden und hin und wie-

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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Thomas Weitin: Herausgeber
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-16T11:30:04Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget, Anni Peter, Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2017-03-16T11:30:04Z)

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Zitationshilfe: Schreyvogel, Joseph: Samuel Brinks letzte Liebesgeschichte. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 10. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 1–94. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schreyvogel_liebesgeschichte_1910/9>, abgerufen am 21.11.2024.