Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schröder, Ernst: Vorlesungen über die Algebra der Logik. Bd. 1. Leipzig, 1890.

Bild:
<< vorherige Seite

Zwölfte Vorlesung.
auf eine Gleichung in a, b, g von derselben Form wie die gegebene in x,
y, z -- nur die drei ersten Glieder mit den drei letzten vertauscht, d. h.
wir gelangen zum Zirkel. Aus diesem wird wieder nur herauszukommen
sein durch die Bemerkung, dass die Relation zwischen unsern Parametern
auf g = b = a hinausläuft, womit sich die oben angeführten Lösungen
ergeben. -- Nach dem gekürzten Schema würden hier alle drei Unbekannten
sich gleich a b g ergeben haben. --

Aufgabe 10. Die Gleichung:
x y z + x1 y1 z1 = 0
symmetrisch allgemein zu lösen in unabhängigen Parametern.

Das systematische Verfahren nach dem vollen Schema der Methode
führt hier zu der Erkenntniss, dass die Wurzeln folgenden Bau haben
müssen:
x = a (b1 + g1) + a1 b1 g1 = a (b1 + g1) + b1 g1, x1 = a1 (b + g) + b g

y = b (g1 + a1) + g1 a1,etc.
z = g (a1 + b1) + a1 b1,
d. h. wir erhalten dieselben Ausdrücke, wie im Kontext der vorigen
Aufgabe -- nur die Parameter mit ihren Negationen vertauscht. Weil
nun aber x y z = a1 b1 g1 und x1 y1 z1 = a b g wird, so werden die Para-
meter selbst noch die Relation
a b g + a1 b1 g1 = 0
symmetrisch allgemein zu erfüllen haben, womit wir bei dem Zirkel
uns angelangt finden.

Auf ebendiesen Zirkel würde es auch führen wenn man etwa die
Lösungen der Aufgabe 2 benutzen wollte, um die vorliegenden zu ent-
decken. Ebenso:

Wendete man das gekürzte Schema an, so ergäbe sich:
x = a (b1 + g1), x1 = a1 + b g
und so weiter (die Buchstaben cyklisch vertauscht). Hier würde zwar
x y z = 0 schon identisch verschwinden, dafür aber
x1 y1 z1 = a1 b1 g1 + a b g
sich ergeben und somit der alte Zirkel resultiren.

Der Leser mag hier nun selbst versuchen, aus diesem Zirkel
herauszukommen.*)

Aufgabe 11. Die Gleichung:
x y z + x1 y z + y1 z x + z1 x y + x1 y1 z1 = 0,

*) Vergleiche hiezu Anhang 6. --

Zwölfte Vorlesung.
auf eine Gleichung in α, β, γ von derselben Form wie die gegebene in x,
y, z — nur die drei ersten Glieder mit den drei letzten vertauscht, d. h.
wir gelangen zum Zirkel. Aus diesem wird wieder nur herauszukommen
sein durch die Bemerkung, dass die Relation zwischen unsern Parametern
auf γ = β = α hinausläuft, womit sich die oben angeführten Lösungen
ergeben. — Nach dem gekürzten Schema würden hier alle drei Unbekannten
sich gleich α β γ ergeben haben. —

Aufgabe 10. Die Gleichung:
x y z + x1 y1 z1 = 0
symmetrisch allgemein zu lösen in unabhängigen Parametern.

Das systematische Verfahren nach dem vollen Schema der Methode
führt hier zu der Erkenntniss, dass die Wurzeln folgenden Bau haben
müssen:
x = α (β1 + γ1) + α1 β1 γ1 = α (β1 + γ1) + β1 γ1, x1 = α1 (β + γ) + β γ

y = β (γ1 + α1) + γ1 α1,etc.
z = γ (α1 + β1) + α1 β1,
d. h. wir erhalten dieselben Ausdrücke, wie im Kontext der vorigen
Aufgabe — nur die Parameter mit ihren Negationen vertauscht. Weil
nun aber x y z = α1 β1 γ1 und x1 y1 z1 = α β γ wird, so werden die Para-
meter selbst noch die Relation
α β γ + α1 β1 γ1 = 0
symmetrisch allgemein zu erfüllen haben, womit wir bei dem Zirkel
uns angelangt finden.

Auf ebendiesen Zirkel würde es auch führen wenn man etwa die
Lösungen der Aufgabe 2 benutzen wollte, um die vorliegenden zu ent-
decken. Ebenso:

Wendete man das gekürzte Schema an, so ergäbe sich:
x = α (β1 + γ1), x1 = α1 + β γ
und so weiter (die Buchstaben cyklisch vertauscht). Hier würde zwar
x y z = 0 schon identisch verschwinden, dafür aber
x1 y1 z1 = α1 β1 γ1 + α β γ
sich ergeben und somit der alte Zirkel resultiren.

Der Leser mag hier nun selbst versuchen, aus diesem Zirkel
herauszukommen.*)

Aufgabe 11. Die Gleichung:
x y z + x1 y z + y1 z x + z1 x y + x1 y1 z1 = 0,

*) Vergleiche hiezu Anhang 6. —
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0532" n="512"/><fw place="top" type="header">Zwölfte Vorlesung.</fw><lb/>
auf eine Gleichung in <hi rendition="#i">&#x03B1;</hi>, <hi rendition="#i">&#x03B2;</hi>, <hi rendition="#i">&#x03B3;</hi> von derselben Form wie die gegebene in <hi rendition="#i">x</hi>,<lb/><hi rendition="#i">y</hi>, <hi rendition="#i">z</hi> &#x2014; nur die drei ersten Glieder mit den drei letzten vertauscht, d. h.<lb/>
wir gelangen zum Zirkel. Aus diesem wird wieder nur herauszukommen<lb/>
sein durch die Bemerkung, dass die Relation zwischen unsern Parametern<lb/>
auf <hi rendition="#i">&#x03B3;</hi> = <hi rendition="#i">&#x03B2;</hi> = <hi rendition="#i">&#x03B1;</hi> hinausläuft, womit sich die oben angeführten Lösungen<lb/>
ergeben. &#x2014; Nach dem gekürzten Schema würden hier alle drei Unbekannten<lb/>
sich gleich <hi rendition="#i">&#x03B1; &#x03B2; &#x03B3;</hi> ergeben haben. &#x2014;</p><lb/>
          <p><hi rendition="#g">Aufgabe</hi> 10. <hi rendition="#i">Die Gleichung:</hi><lb/><hi rendition="#c"><hi rendition="#i">x y z</hi> + <hi rendition="#i">x</hi><hi rendition="#sub">1</hi> <hi rendition="#i">y</hi><hi rendition="#sub">1</hi> <hi rendition="#i">z</hi><hi rendition="#sub">1</hi> = 0</hi><lb/><hi rendition="#i">symmetrisch allgemein zu lösen</hi> in unabhängigen Parametern.</p><lb/>
          <p>Das systematische Verfahren nach dem vollen Schema der Methode<lb/>
führt hier zu der Erkenntniss, dass die Wurzeln folgenden Bau haben<lb/>
müssen:<lb/><hi rendition="#c"><hi rendition="#i">x</hi> = <hi rendition="#i">&#x03B1;</hi> (<hi rendition="#i">&#x03B2;</hi><hi rendition="#sub">1</hi> + <hi rendition="#i">&#x03B3;</hi><hi rendition="#sub">1</hi>) + <hi rendition="#i">&#x03B1;</hi><hi rendition="#sub">1</hi> <hi rendition="#i">&#x03B2;</hi><hi rendition="#sub">1</hi> <hi rendition="#i">&#x03B3;</hi><hi rendition="#sub">1</hi> = <hi rendition="#i">&#x03B1;</hi> (<hi rendition="#i">&#x03B2;</hi><hi rendition="#sub">1</hi> + <hi rendition="#i">&#x03B3;</hi><hi rendition="#sub">1</hi>) + <hi rendition="#i">&#x03B2;</hi><hi rendition="#sub">1</hi> <hi rendition="#i">&#x03B3;</hi><hi rendition="#sub">1</hi>, <hi rendition="#i">x</hi><hi rendition="#sub">1</hi> = <hi rendition="#i">&#x03B1;</hi><hi rendition="#sub">1</hi> (<hi rendition="#i">&#x03B2;</hi> + <hi rendition="#i">&#x03B3;</hi>) + <hi rendition="#i">&#x03B2; &#x03B3;</hi></hi><lb/><table><row><cell><hi rendition="#i">y</hi> = <hi rendition="#i">&#x03B2;</hi> (<hi rendition="#i">&#x03B3;</hi><hi rendition="#sub">1</hi> + <hi rendition="#i">&#x03B1;</hi><hi rendition="#sub">1</hi>) + <hi rendition="#i">&#x03B3;</hi><hi rendition="#sub">1</hi> <hi rendition="#i">&#x03B1;</hi><hi rendition="#sub">1</hi>,</cell><cell>etc.</cell></row><lb/><row><cell><hi rendition="#i">z</hi> = <hi rendition="#i">&#x03B3;</hi> (<hi rendition="#i">&#x03B1;</hi><hi rendition="#sub">1</hi> + <hi rendition="#i">&#x03B2;</hi><hi rendition="#sub">1</hi>) + <hi rendition="#i">&#x03B1;</hi><hi rendition="#sub">1</hi> <hi rendition="#i">&#x03B2;</hi><hi rendition="#sub">1</hi>,</cell><cell/></row><lb/></table> d. h. wir erhalten dieselben Ausdrücke, wie im Kontext der vorigen<lb/>
Aufgabe &#x2014; nur die Parameter mit ihren Negationen vertauscht. Weil<lb/>
nun aber <hi rendition="#i">x y z</hi> = <hi rendition="#i">&#x03B1;</hi><hi rendition="#sub">1</hi> <hi rendition="#i">&#x03B2;</hi><hi rendition="#sub">1</hi> <hi rendition="#i">&#x03B3;</hi><hi rendition="#sub">1</hi> und <hi rendition="#i">x</hi><hi rendition="#sub">1</hi> <hi rendition="#i">y</hi><hi rendition="#sub">1</hi> <hi rendition="#i">z</hi><hi rendition="#sub">1</hi> = <hi rendition="#i">&#x03B1; &#x03B2; &#x03B3;</hi> wird, so werden die Para-<lb/>
meter selbst noch die Relation<lb/><hi rendition="#c"><hi rendition="#i">&#x03B1; &#x03B2; &#x03B3;</hi> + <hi rendition="#i">&#x03B1;</hi><hi rendition="#sub">1</hi> <hi rendition="#i">&#x03B2;</hi><hi rendition="#sub">1</hi> <hi rendition="#i">&#x03B3;</hi><hi rendition="#sub">1</hi> = 0</hi><lb/>
symmetrisch allgemein zu erfüllen haben, womit wir bei dem Zirkel<lb/>
uns angelangt finden.</p><lb/>
          <p>Auf ebendiesen Zirkel würde es auch führen wenn man etwa die<lb/>
Lösungen der Aufgabe 2 benutzen wollte, um die vorliegenden zu ent-<lb/>
decken. Ebenso:</p><lb/>
          <p>Wendete man das gekürzte Schema an, so ergäbe sich:<lb/><hi rendition="#c"><hi rendition="#i">x</hi> = <hi rendition="#i">&#x03B1;</hi> (<hi rendition="#i">&#x03B2;</hi><hi rendition="#sub">1</hi> + <hi rendition="#i">&#x03B3;</hi><hi rendition="#sub">1</hi>), <hi rendition="#i">x</hi><hi rendition="#sub">1</hi> = <hi rendition="#i">&#x03B1;</hi><hi rendition="#sub">1</hi> + <hi rendition="#i">&#x03B2; &#x03B3;</hi></hi><lb/>
und so weiter (die Buchstaben cyklisch vertauscht). Hier würde zwar<lb/><hi rendition="#i">x y z</hi> = 0 schon identisch verschwinden, dafür aber<lb/><hi rendition="#c"><hi rendition="#i">x</hi><hi rendition="#sub">1</hi><hi rendition="#i">y</hi><hi rendition="#sub">1</hi><hi rendition="#i">z</hi><hi rendition="#sub">1</hi> = <hi rendition="#i">&#x03B1;</hi><hi rendition="#sub">1</hi> <hi rendition="#i">&#x03B2;</hi><hi rendition="#sub">1</hi> <hi rendition="#i">&#x03B3;</hi><hi rendition="#sub">1</hi> + <hi rendition="#i">&#x03B1; &#x03B2; &#x03B3;</hi></hi><lb/>
sich ergeben und somit der alte Zirkel resultiren.</p><lb/>
          <p>Der Leser mag hier nun selbst versuchen, aus diesem Zirkel<lb/>
herauszukommen.<note place="foot" n="*)">Vergleiche hiezu Anhang 6. &#x2014;</note></p><lb/>
          <p><hi rendition="#g">Aufgabe</hi> 11. <hi rendition="#i">Die Gleichung:</hi><lb/><hi rendition="#c"><hi rendition="#i">x y z</hi> + <hi rendition="#i">x</hi><hi rendition="#sub">1</hi> <hi rendition="#i">y z</hi> + <hi rendition="#i">y</hi><hi rendition="#sub">1</hi> <hi rendition="#i">z x</hi> + <hi rendition="#i">z</hi><hi rendition="#sub">1</hi> <hi rendition="#i">x y</hi> + <hi rendition="#i">x</hi><hi rendition="#sub">1</hi> <hi rendition="#i">y</hi><hi rendition="#sub">1</hi> <hi rendition="#i">z</hi><hi rendition="#sub">1</hi> = 0,</hi><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[512/0532] Zwölfte Vorlesung. auf eine Gleichung in α, β, γ von derselben Form wie die gegebene in x, y, z — nur die drei ersten Glieder mit den drei letzten vertauscht, d. h. wir gelangen zum Zirkel. Aus diesem wird wieder nur herauszukommen sein durch die Bemerkung, dass die Relation zwischen unsern Parametern auf γ = β = α hinausläuft, womit sich die oben angeführten Lösungen ergeben. — Nach dem gekürzten Schema würden hier alle drei Unbekannten sich gleich α β γ ergeben haben. — Aufgabe 10. Die Gleichung: x y z + x1 y1 z1 = 0 symmetrisch allgemein zu lösen in unabhängigen Parametern. Das systematische Verfahren nach dem vollen Schema der Methode führt hier zu der Erkenntniss, dass die Wurzeln folgenden Bau haben müssen: x = α (β1 + γ1) + α1 β1 γ1 = α (β1 + γ1) + β1 γ1, x1 = α1 (β + γ) + β γ y = β (γ1 + α1) + γ1 α1, etc. z = γ (α1 + β1) + α1 β1, d. h. wir erhalten dieselben Ausdrücke, wie im Kontext der vorigen Aufgabe — nur die Parameter mit ihren Negationen vertauscht. Weil nun aber x y z = α1 β1 γ1 und x1 y1 z1 = α β γ wird, so werden die Para- meter selbst noch die Relation α β γ + α1 β1 γ1 = 0 symmetrisch allgemein zu erfüllen haben, womit wir bei dem Zirkel uns angelangt finden. Auf ebendiesen Zirkel würde es auch führen wenn man etwa die Lösungen der Aufgabe 2 benutzen wollte, um die vorliegenden zu ent- decken. Ebenso: Wendete man das gekürzte Schema an, so ergäbe sich: x = α (β1 + γ1), x1 = α1 + β γ und so weiter (die Buchstaben cyklisch vertauscht). Hier würde zwar x y z = 0 schon identisch verschwinden, dafür aber x1 y1 z1 = α1 β1 γ1 + α β γ sich ergeben und somit der alte Zirkel resultiren. Der Leser mag hier nun selbst versuchen, aus diesem Zirkel herauszukommen. *) Aufgabe 11. Die Gleichung: x y z + x1 y z + y1 z x + z1 x y + x1 y1 z1 = 0, *) Vergleiche hiezu Anhang 6. —

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schroeder_logik01_1890
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schroeder_logik01_1890/532
Zitationshilfe: Schröder, Ernst: Vorlesungen über die Algebra der Logik. Bd. 1. Leipzig, 1890, S. 512. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schroeder_logik01_1890/532>, abgerufen am 22.11.2024.