Schröder, Ernst: Vorlesungen über die Algebra der Logik. Bd. 2, Abt. 1. Leipzig, 1891.§ 46. Studien zu Peirce's Methode. Dies ist aber blos die Resultante "aus dem Rohen". Um sie zur Die Klausel K fordert, dass falls die Klassen a b1 und c d1 sich je Andernfalles müsste ja dieses eine Individuum den Klassen x und Sonach wäre, wenn K den Inhalt jener Forderung bedeutet: Auch abgesehen von der Klausel jedoch ist zu sehen, dass die Aus den Prämissen des Problems darf nun blos [Abbildung]
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Fig. 24. andern Hinsicht aber viel zu weit gehende und darum unberechtigteBehauptung sein würde -- im Gegensatz zu den Mitchell'schen zwar richtigen aber nicht weit genug gehenden Resultanten. § 46. Studien zu Peirce’s Methode. Dies ist aber blos die Resultante „aus dem Rohen“. Um sie zur Die Klausel K fordert, dass falls die Klassen a b1 und c d1 sich je Andernfalles müsste ja dieses eine Individuum den Klassen x und Sonach wäre, wenn K den Inhalt jener Forderung bedeutet: Auch abgesehen von der Klausel jedoch ist zu sehen, dass die Aus den Prämissen des Problems darf nun blos [Abbildung]
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Fig. 24. andern Hinsicht aber viel zu weit gehende und darum unberechtigteBehauptung sein würde — im Gegensatz zu den Mitchell’schen zwar richtigen aber nicht weit genug gehenden Resultanten. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0325" n="301"/> <fw place="top" type="header">§ 46. Studien zu <hi rendition="#g">Peirce’</hi>s Methode.</fw><lb/> <p>Dies ist aber blos die Resultante „aus dem Rohen“. Um sie zur<lb/> vollen Resultante zu machen ist noch erforderlich und hinreichend,<lb/> dass man derselben eine Klausel <hi rendition="#i">K</hi> als Faktor beifüge. Obwol wir<lb/> uns die systematische Entwickelung derselben erst in § 49 vornehmen,<lb/> sei sie doch für den vorliegenden Fall hier angegeben, da sie un-<lb/> schwer auch mit dem gemeinen Verstande zu begreifen.</p><lb/> <p>Die Klausel <hi rendition="#i">K</hi> fordert, dass falls die Klassen <hi rendition="#i">a b</hi><hi rendition="#sub">1</hi> und <hi rendition="#i">c d</hi><hi rendition="#sub">1</hi> sich je<lb/> auf ein einziges Individuum zusammenziehen sollten, dieses nicht bei<lb/> beiden das nämliche Individuum sein darf.</p><lb/> <p>Andernfalles müsste ja dieses eine Individuum den Klassen <hi rendition="#i">x</hi> und<lb/><hi rendition="#i">x</hi><hi rendition="#sub">1</hi> gleichzeitig angehören (damit eben <hi rendition="#i">a b</hi><hi rendition="#sub">1</hi> <hi rendition="#i">x</hi> ≠ 0 und zugleich <hi rendition="#i">c d</hi><hi rendition="#sub">1</hi> <hi rendition="#i">x</hi><hi rendition="#sub">1</hi> ≠ 0<lb/> sein könnte) — was unmöglich.</p><lb/> <p>Sonach wäre, wenn <hi rendition="#i">K</hi> den Inhalt jener Forderung bedeutet:<lb/><hi rendition="#c">(<hi rendition="#i">a</hi> <choice><orig></orig><reg>⊆</reg></choice> <hi rendition="#i">b</hi>) (<hi rendition="#i">c</hi> <choice><orig></orig><reg>⊆</reg></choice> <hi rendition="#i">d</hi>) <hi rendition="#i">K</hi></hi><lb/> die volle Resultante.</p><lb/> <p>Auch abgesehen von der Klausel jedoch ist zu sehen, dass die<lb/> Resultante nicht etwa erhältlich ist, indem man die von <hi rendition="#g">Peirce</hi> an-<lb/> gegebene Resultante aus den unverneinten Subsumtionen<lb/><hi rendition="#c">(<hi rendition="#i">a x</hi> <choice><orig></orig><reg>⊆</reg></choice> <hi rendition="#i">b</hi>) (<hi rendition="#i">c</hi> <choice><orig></orig><reg>⊆</reg></choice> <hi rendition="#i">d</hi> + <hi rendition="#i">x</hi>),</hi><lb/> das ist die Subsumtion (<hi rendition="#i">a c</hi> <choice><orig></orig><reg>⊆</reg></choice> <hi rendition="#i">b</hi> + <hi rendition="#i">d</hi>) — vergl. § 27, Bd. 1, S. 577 —<lb/> einfach negirte. 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§ 46. Studien zu Peirce’s Methode.
Dies ist aber blos die Resultante „aus dem Rohen“. Um sie zur
vollen Resultante zu machen ist noch erforderlich und hinreichend,
dass man derselben eine Klausel K als Faktor beifüge. Obwol wir
uns die systematische Entwickelung derselben erst in § 49 vornehmen,
sei sie doch für den vorliegenden Fall hier angegeben, da sie un-
schwer auch mit dem gemeinen Verstande zu begreifen.
Die Klausel K fordert, dass falls die Klassen a b1 und c d1 sich je
auf ein einziges Individuum zusammenziehen sollten, dieses nicht bei
beiden das nämliche Individuum sein darf.
Andernfalles müsste ja dieses eine Individuum den Klassen x und
x1 gleichzeitig angehören (damit eben a b1 x ≠ 0 und zugleich c d1 x1 ≠ 0
sein könnte) — was unmöglich.
Sonach wäre, wenn K den Inhalt jener Forderung bedeutet:
(a  b) (c  d) K
die volle Resultante.
Auch abgesehen von der Klausel jedoch ist zu sehen, dass die
Resultante nicht etwa erhältlich ist, indem man die von Peirce an-
gegebene Resultante aus den unverneinten Subsumtionen
(a x  b) (c  d + x),
das ist die Subsumtion (a c  b + d) — vergl. § 27, Bd. 1, S. 577 —
einfach negirte. Hierdurch würde nämlich entstehen:
a c  b + d oder a c b1 d1 ≠ 0.
Nach dem entsprechenden Schema aus § 40, α) ist aber nur:
(a b1 · c d1 ≠ 0)  (a b1 ≠ 0) (c d1 ≠ 0),
somit
(a c  b + d)  (a  b) (c  d)
und findet im allgemeinen keineswegs Äquivalenz statt. Die Figur 24
z. B. zeigt, dass sehr wohl a  b und zugleich c  d sein kann, ohne
dass doch a c  b + d zu sein brauchte, da im Gegen-
teil das vorstehend schraffirte a c  b + d, ja schon
 b hier ist.
Aus den Prämissen des Problems darf nun blos
auf K (a  b) (c  d) geschlossen werden, keineswegs
aber auf a c  b + d, was eine in Hinsicht des
fehlenden Faktors K noch unvollständige, in jeder
[Abbildung]
[Abbildung Fig. 24.]
andern Hinsicht aber viel zu weit gehende und darum unberechtigte
Behauptung sein würde — im Gegensatz zu den Mitchell’schen zwar
richtigen aber nicht weit genug gehenden Resultanten.
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