Schröder, Ernst: Vorlesungen über die Algebra der Logik. Bd. 2, Abt. 2. Leipzig, 1905.McColl's Anwendung des Aussagenkalkuls etc. gerechnet zu werden pflegt, sobald ihre untere Grenze die obere über-trifft, und insofern gestaltet bei den Summen sich die Arbeit einfacher als bei den Integralen. Komplizirter wird dagegen das analoge Summenproblem in zwei Diesem Umstand wird leicht in folgender Weise Rechnung zu Die "unteren" Summengrenzen für eine Summationsvariable x Darnach werden die drei McColl'schen Regeln, auf denen alle Eine erheblichere Erschwerung kann aus dem andern Umstand Beweis der Regel 1, Seite 528/9: Zunächst ist e1) oder McColl’s Anwendung des Aussagenkalkuls etc. gerechnet zu werden pflegt, sobald ihre untere Grenze die obere über-trifft, und insofern gestaltet bei den Summen sich die Arbeit einfacher als bei den Integralen. Komplizirter wird dagegen das analoge Summenproblem in zwei Diesem Umstand wird leicht in folgender Weise Rechnung zu Die „unteren“ Summengrenzen für eine Summationsvariable x Darnach werden die drei McColl’schen Regeln, auf denen alle Eine erheblichere Erschwerung kann aus dem andern Umstand Beweis der Regel 1, Seite 528/9: Zunächst ist ε1) oder <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0199" n="555"/><fw place="top" type="header">McColl’s Anwendung des Aussagenkalkuls etc.</fw><lb/> gerechnet zu werden pflegt, sobald ihre untere Grenze die obere über-<lb/> trifft, und insofern gestaltet bei den Summen sich die Arbeit einfacher<lb/> als bei den Integralen.</p><lb/> <p>Komplizirter wird dagegen das analoge Summenproblem in zwei<lb/> andern Hinsichten. Einmal, aber nicht sehr erheblich, zufolge des<lb/> Umstandes, dass wir jetzt nicht blos mit Ungleichungen, sondern auch<lb/> mit Gleichungen zu thun haben werden. Diese dürfen jetzt nicht mehr<lb/> ausgeschieden werden: die untere (und zumeist auch die obere) Grenze<lb/> einer Summe muss immer einschliesslich, inklusiv gerechnet werden;<lb/> es ist hier <hi rendition="#i">nicht</hi> gleichgültig, ob man sie einrechnet oder ausschliesst.</p><lb/> <p>Diesem Umstand wird leicht in folgender Weise Rechnung zu<lb/> tragen sein:<lb/> Man definire: <hi rendition="#i">p</hi> (<hi rendition="#i">x</hi> — <hi rendition="#i">a</hi>) = (<hi rendition="#i">a <g ref="eqless"/> x</hi>), sonach <hi rendition="#i">p</hi> (<hi rendition="#i">x</hi>) = (0 <g ref="eqless"/> <hi rendition="#i">x</hi>), und<lb/><hi rendition="#i">p</hi>' (<hi rendition="#i">x</hi> — <hi rendition="#i">a</hi>) = (<hi rendition="#i">x</hi> < <hi rendition="#i">a</hi>), <hi rendition="#i">p</hi>' (<hi rendition="#i">x</hi>) = (<hi rendition="#i">x</hi> < 0), wie früher; so wird jetzt <hi rendition="#i">p</hi>' (<hi rendition="#i">x</hi>)<lb/> exakt = <hi rendition="#i">p</hi><hi rendition="#sub">1</hi> (<hi rendition="#i">x</hi>) = {<hi rendition="#i">p</hi> (<hi rendition="#i">x</hi>)}<hi rendition="#sub">1</hi> die Negation von <hi rendition="#i">p</hi> (<hi rendition="#i">x</hi>) sein, und ist das<lb/> frühere Verhältniss hergestellt.</p><lb/> <p>Die „unteren“ Summengrenzen für eine Summationsvariable <hi rendition="#i">x</hi><lb/> treten jetzt auch als solche in die Aussagensymbole ein. Dagegen<lb/> wird man die <hi rendition="#i">oberen</hi> Summengrenzen, soferne auch sie wie üblich in-<lb/> klusive gerechnet werden sollen, je nur <hi rendition="#i">um 1 vermehrt</hi> in die Grenzen-<lb/> tafel und in die Aussagensymbole <hi rendition="#i">p</hi> eintreten lassen dürfen, um sie<lb/> zuletzt beim Rückschlusse aus den Aussagensymbolen auf die anzusetzende<lb/> mehrfache Summe wiederum um 1 vermindert als obere Grenzen an-<lb/> zuschreiben.</p><lb/> <p>Darnach werden die drei <hi rendition="#g">McColl’</hi>schen Regeln, auf denen alle<lb/> Prozesse beruhten, sich ohne weiteres wieder als gültig erweisen und<lb/> seine Methode sofort anwendbar sein.</p><lb/> <p>Eine erheblichere Erschwerung kann aus dem andern Umstand<lb/> erwachsen: dass nämlich die Summationsvariabeln mit ihrer Veränder-<lb/> lichkeit auf das Gebiet der <hi rendition="#i">ganzen</hi> Zahlen beschränkt und in diesem<lb/> angewiesen sind, stets eine <hi rendition="#i">Sequenz</hi> von solchen zu durchlaufen.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <p><hi rendition="#i">Beweis der Regel 1</hi>, Seite 528/9:<lb/><hi rendition="#i">γ</hi><hi rendition="#sub">1</hi>) <hi rendition="#et"><hi rendition="#i">x</hi><hi rendition="#sub">1, 3, 5, …</hi> = <hi rendition="#i">x</hi><hi rendition="#sub">1</hi> <hi rendition="#i">α</hi><hi rendition="#sup">1</hi> + <hi rendition="#i">x</hi><hi rendition="#sub">3</hi> <hi rendition="#i">α</hi><hi rendition="#sup">3</hi> + <hi rendition="#i">x</hi><hi rendition="#sub">5</hi> <hi rendition="#i">α</hi><hi rendition="#sup">5</hi> + …</hi><lb/> sowie der zugehörigen Sätze <hi rendition="#i">ε</hi><hi rendition="#sub">1</hi>), <hi rendition="#i">ζ</hi><hi rendition="#sub">1</hi>).</p><lb/> <p>Zunächst ist <hi rendition="#i">ε</hi><hi rendition="#sub">1</hi>) oder<lb/><hi rendition="#c"><hi rendition="#i">α<hi rendition="#sup">ϰ</hi> α<hi rendition="#sup">λ</hi></hi> = 0 für <hi rendition="#i">ϰ</hi> ≠ <hi rendition="#i">λ</hi></hi><lb/> evident; denn <hi rendition="#i">α<hi rendition="#sup">ϰ</hi></hi> enthält nach der Definition <hi rendition="#i">δ</hi><hi rendition="#sub">1</hi>) den Faktor <hi rendition="#i">p</hi> (<hi rendition="#i">x<hi rendition="#sub">ϰ</hi></hi> — <hi rendition="#i">x<hi rendition="#sub">λ</hi></hi>),<lb/> dagegen <hi rendition="#i">α<hi rendition="#sup">λ</hi></hi> den <hi rendition="#i">p</hi> (<hi rendition="#i">x<hi rendition="#sub">λ</hi></hi> — <hi rendition="#i">x<hi rendition="#sub">ϰ</hi></hi>), und nach <hi rendition="#i">ψ</hi>) ist:<lb/><hi rendition="#c"><hi rendition="#i">p</hi> (<hi rendition="#i">x<hi rendition="#sub">ϰ</hi></hi> — <hi rendition="#i">x<hi rendition="#sub">λ</hi></hi>) <hi rendition="#i">p</hi> (<hi rendition="#i">x<hi rendition="#sub">λ</hi></hi> — <hi rendition="#i">x<hi rendition="#sub">ϰ</hi></hi>) = <hi rendition="#i">p</hi> (<hi rendition="#i">x<hi rendition="#sub">ϰ</hi></hi> — <hi rendition="#i">x<hi rendition="#sub">λ</hi></hi>) <hi rendition="#i">p</hi> {— (<hi rendition="#i">x<hi rendition="#sub">ϰ</hi></hi> — <hi rendition="#i">x<hi rendition="#sub">λ</hi></hi>)} = 0.</hi></p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [555/0199]
McColl’s Anwendung des Aussagenkalkuls etc.
gerechnet zu werden pflegt, sobald ihre untere Grenze die obere über-
trifft, und insofern gestaltet bei den Summen sich die Arbeit einfacher
als bei den Integralen.
Komplizirter wird dagegen das analoge Summenproblem in zwei
andern Hinsichten. Einmal, aber nicht sehr erheblich, zufolge des
Umstandes, dass wir jetzt nicht blos mit Ungleichungen, sondern auch
mit Gleichungen zu thun haben werden. Diese dürfen jetzt nicht mehr
ausgeschieden werden: die untere (und zumeist auch die obere) Grenze
einer Summe muss immer einschliesslich, inklusiv gerechnet werden;
es ist hier nicht gleichgültig, ob man sie einrechnet oder ausschliesst.
Diesem Umstand wird leicht in folgender Weise Rechnung zu
tragen sein:
Man definire: p (x — a) = (a x), sonach p (x) = (0 x), und
p' (x — a) = (x < a), p' (x) = (x < 0), wie früher; so wird jetzt p' (x)
exakt = p1 (x) = {p (x)}1 die Negation von p (x) sein, und ist das
frühere Verhältniss hergestellt.
Die „unteren“ Summengrenzen für eine Summationsvariable x
treten jetzt auch als solche in die Aussagensymbole ein. Dagegen
wird man die oberen Summengrenzen, soferne auch sie wie üblich in-
klusive gerechnet werden sollen, je nur um 1 vermehrt in die Grenzen-
tafel und in die Aussagensymbole p eintreten lassen dürfen, um sie
zuletzt beim Rückschlusse aus den Aussagensymbolen auf die anzusetzende
mehrfache Summe wiederum um 1 vermindert als obere Grenzen an-
zuschreiben.
Darnach werden die drei McColl’schen Regeln, auf denen alle
Prozesse beruhten, sich ohne weiteres wieder als gültig erweisen und
seine Methode sofort anwendbar sein.
Eine erheblichere Erschwerung kann aus dem andern Umstand
erwachsen: dass nämlich die Summationsvariabeln mit ihrer Veränder-
lichkeit auf das Gebiet der ganzen Zahlen beschränkt und in diesem
angewiesen sind, stets eine Sequenz von solchen zu durchlaufen.
Beweis der Regel 1, Seite 528/9:
γ1) x1, 3, 5, … = x1 α1 + x3 α3 + x5 α5 + …
sowie der zugehörigen Sätze ε1), ζ1).
Zunächst ist ε1) oder
αϰ αλ = 0 für ϰ ≠ λ
evident; denn αϰ enthält nach der Definition δ1) den Faktor p (xϰ — xλ),
dagegen αλ den p (xλ — xϰ), und nach ψ) ist:
p (xϰ — xλ) p (xλ — xϰ) = p (xϰ — xλ) p {— (xϰ — xλ)} = 0.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |