Schröder, Ernst: Vorlesungen über die Algebra der Logik. Bd. 3, Abt. 1. Leipzig, 1895.§ 9. Irreduzible relative Knüpfungen mit absoluten Moduln. kontradiktorische Gegensätze sein. Dagegen sind Vollreihe und Leer-reihe blos konträre Gegensätze. Die Vollreihe gehört zu den besetzten Reihen, und die Leerreihe ordnet sich den Lückreihen ein, ist auch eine "Lückreihe" zu nennen, obwol bei ihr der Begriff der Lücke aus- artet in etwas die ganze Breite einnehmendes, dem das Substrat, wel- ches die "Lücke" einfassen sollte, fehlt. Es war also erkannt: dass die Relative a ; 1 und a j 0 blos aus Welche Zeilen -- müssen wir nun weiter fragen -- werden aber Die Antwort ergibt sich aus der Diskussion des Ausdruckes Diese Summe wird nur dann verschwinden, wenn alle Glieder Es muss also a ; 1 eine Vollzeile überall da (für alle jene i) auf- Andrerseits wird Sonach ist (a j 0)i j = 1, hat das Relativ a j 0 eine Vollzeile nur Führt man ebenso die Diskussion für die beiden andern Relative, Das Relativ a ; 1 wird erhalten, indem man alle (irgendwie) besetzten Um das Relativ a j 0 zu bilden, behalte man die Vollzeilen von a § 9. Irreduzible relative Knüpfungen mit absoluten Moduln. kontradiktorische Gegensätze sein. Dagegen sind Vollreihe und Leer-reihe blos konträre Gegensätze. Die Vollreihe gehört zu den besetzten Reihen, und die Leerreihe ordnet sich den Lückreihen ein, ist auch eine „Lückreihe“ zu nennen, obwol bei ihr der Begriff der Lücke aus- artet in etwas die ganze Breite einnehmendes, dem das Substrat, wel- ches die „Lücke“ einfassen sollte, fehlt. Es war also erkannt: dass die Relative a ; 1 und a ɟ 0 blos aus Welche Zeilen — müssen wir nun weiter fragen — werden aber Die Antwort ergibt sich aus der Diskussion des Ausdruckes Diese Summe wird nur dann verschwinden, wenn alle Glieder Es muss also a ; 1 eine Vollzeile überall da (für alle jene i) auf- Andrerseits wird Sonach ist (a ɟ 0)i j = 1, hat das Relativ a ɟ 0 eine Vollzeile nur Führt man ebenso die Diskussion für die beiden andern Relative, Das Relativ a ; 1 wird erhalten, indem man alle (irgendwie) besetzten Um das Relativ a ɟ 0 zu bilden, behalte man die Vollzeilen von a <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0155" n="141"/><fw place="top" type="header">§ 9. Irreduzible relative Knüpfungen mit absoluten Moduln.</fw><lb/> kontradiktorische Gegensätze sein. Dagegen sind Vollreihe und Leer-<lb/> reihe blos konträre Gegensätze. Die Vollreihe gehört zu den besetzten<lb/> Reihen, und die Leerreihe ordnet sich den Lückreihen ein, <hi rendition="#i">ist</hi> auch<lb/> eine „Lückreihe“ zu nennen, obwol bei ihr der Begriff der Lücke aus-<lb/> artet in etwas die <hi rendition="#i">ganze</hi> Breite einnehmendes, dem das Substrat, wel-<lb/> ches die „Lücke“ einfassen sollte, fehlt.</p><lb/> <p>Es war also erkannt: dass die Relative <hi rendition="#i">a</hi> ; 1 und <hi rendition="#i">a</hi> ɟ 0 blos aus<lb/> Voll- und Leer<hi rendition="#i">zeilen</hi>, die 1 ; <hi rendition="#i">a</hi> und 0 ɟ <hi rendition="#i">a</hi> blos aus Voll- und Leer-<lb/><hi rendition="#i">kolonnen</hi> bestehen können.</p><lb/> <p><hi rendition="#i">Welche</hi> Zeilen — müssen wir nun weiter fragen — werden aber<lb/> Vollzeilen und welche Leerzeilen von <hi rendition="#i">a</hi> ; 1 sein?</p><lb/> <p>Die Antwort ergibt sich aus der Diskussion des Ausdruckes<lb/><hi rendition="#c"><hi rendition="#i">Σ<hi rendition="#sub">h</hi>a<hi rendition="#sub">i h</hi></hi> = <hi rendition="#i">a<hi rendition="#sub">i A</hi></hi> + <hi rendition="#i">a<hi rendition="#sub">i B</hi></hi> + <hi rendition="#i">a<hi rendition="#sub">i C</hi></hi> + …</hi><lb/> welcher den allgemeinen Koeffizienten (<hi rendition="#i">a</hi> ; 1)<hi rendition="#i"><hi rendition="#sub">i j</hi></hi> darstellt.</p><lb/> <p>Diese Summe wird nur dann verschwinden, wenn alle Glieder<lb/> derselben = 0 sind. Sobald dagegen auch nur eines der Glieder<lb/> gleich 1 ist, m. a. W. sobald mindestens eines der <hi rendition="#i">a<hi rendition="#sub">i h</hi></hi> die sich bei<lb/> festgehaltnem <hi rendition="#i">i</hi> und seine Bedeutung wechselndem <hi rendition="#i">h</hi> ergeben, nicht<lb/> = 0 (mithin = 1) ist, wird auch unsre Summe den Wert 1 erhalten.</p><lb/> <p>Es muss also <hi rendition="#i">a</hi> ; 1 eine <hi rendition="#i">Voll</hi>zeile überall da (für alle jene <hi rendition="#i">i</hi>) auf-<lb/> weisen, wo <hi rendition="#i">a</hi> eine (irgendwie) <hi rendition="#i">besetzte</hi> Zeile besitzt, und eine Leerzeile<lb/> nur da, wo auch <hi rendition="#i">a</hi> eine Leerzeile hat.</p><lb/> <p>Andrerseits wird<lb/><hi rendition="#c"><hi rendition="#i">Π<hi rendition="#sub">h</hi>a<hi rendition="#sub">i h</hi></hi> = <hi rendition="#i">a<hi rendition="#sub">i A</hi>a<hi rendition="#sub">i B</hi>a<hi rendition="#sub">i C</hi></hi> …</hi><lb/> gleich 1 nur dann sein können, wenn sämtliche <hi rendition="#i">a<hi rendition="#sub">i h</hi></hi> gleich 1 sind, da-<lb/> gegen verschwinden, sobald auch nur einer der Faktoren <hi rendition="#i">a<hi rendition="#sub">i h</hi></hi> ver-<lb/> schwindet. Diese Faktoren sind die Koeffizienten der mit <hi rendition="#i">i</hi> markirten<lb/> Zeile („<hi rendition="#i">i</hi><hi rendition="#sup">ten</hi> Zeile“) von <hi rendition="#i">a</hi>.</p><lb/> <p>Sonach ist (<hi rendition="#i">a</hi> ɟ 0)<hi rendition="#i"><hi rendition="#sub">i j</hi></hi> = 1, hat das Relativ <hi rendition="#i">a</hi> ɟ 0 eine Vollzeile nur<lb/> da, wo auch <hi rendition="#i">a</hi> eine Vollzeile besitzt, und jeder <hi rendition="#i">Lück</hi>zeile von <hi rendition="#i">a</hi> ent-<lb/> spricht eine <hi rendition="#i">Leer</hi>zeile von <hi rendition="#i">a</hi> ɟ 0.</p><lb/> <p>Führt man ebenso die Diskussion für die beiden andern Relative,<lb/> so gelangt man zu folgenden fundamentalen Sätzen (welche leicht zu<lb/> merken):</p><lb/> <p><hi rendition="#i">Das Relativ a</hi> ; 1 <hi rendition="#i">wird erhalten</hi>, <hi rendition="#i">indem man alle</hi> (irgendwie) <hi rendition="#i">besetzten<lb/> Zeilen von a in Vollzeilen verwandelt und die Leerzeilen von a</hi> als eben-<lb/> solche <hi rendition="#i">beibehält</hi>.</p><lb/> <p><hi rendition="#i">Um das Relativ a</hi> ɟ 0 <hi rendition="#i">zu bilden</hi>, <hi rendition="#i">behalte man die Vollzeilen von a</hi><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [141/0155]
§ 9. Irreduzible relative Knüpfungen mit absoluten Moduln.
kontradiktorische Gegensätze sein. Dagegen sind Vollreihe und Leer-
reihe blos konträre Gegensätze. Die Vollreihe gehört zu den besetzten
Reihen, und die Leerreihe ordnet sich den Lückreihen ein, ist auch
eine „Lückreihe“ zu nennen, obwol bei ihr der Begriff der Lücke aus-
artet in etwas die ganze Breite einnehmendes, dem das Substrat, wel-
ches die „Lücke“ einfassen sollte, fehlt.
Es war also erkannt: dass die Relative a ; 1 und a ɟ 0 blos aus
Voll- und Leerzeilen, die 1 ; a und 0 ɟ a blos aus Voll- und Leer-
kolonnen bestehen können.
Welche Zeilen — müssen wir nun weiter fragen — werden aber
Vollzeilen und welche Leerzeilen von a ; 1 sein?
Die Antwort ergibt sich aus der Diskussion des Ausdruckes
Σhai h = ai A + ai B + ai C + …
welcher den allgemeinen Koeffizienten (a ; 1)i j darstellt.
Diese Summe wird nur dann verschwinden, wenn alle Glieder
derselben = 0 sind. Sobald dagegen auch nur eines der Glieder
gleich 1 ist, m. a. W. sobald mindestens eines der ai h die sich bei
festgehaltnem i und seine Bedeutung wechselndem h ergeben, nicht
= 0 (mithin = 1) ist, wird auch unsre Summe den Wert 1 erhalten.
Es muss also a ; 1 eine Vollzeile überall da (für alle jene i) auf-
weisen, wo a eine (irgendwie) besetzte Zeile besitzt, und eine Leerzeile
nur da, wo auch a eine Leerzeile hat.
Andrerseits wird
Πhai h = ai Aai Bai C …
gleich 1 nur dann sein können, wenn sämtliche ai h gleich 1 sind, da-
gegen verschwinden, sobald auch nur einer der Faktoren ai h ver-
schwindet. Diese Faktoren sind die Koeffizienten der mit i markirten
Zeile („iten Zeile“) von a.
Sonach ist (a ɟ 0)i j = 1, hat das Relativ a ɟ 0 eine Vollzeile nur
da, wo auch a eine Vollzeile besitzt, und jeder Lückzeile von a ent-
spricht eine Leerzeile von a ɟ 0.
Führt man ebenso die Diskussion für die beiden andern Relative,
so gelangt man zu folgenden fundamentalen Sätzen (welche leicht zu
merken):
Das Relativ a ; 1 wird erhalten, indem man alle (irgendwie) besetzten
Zeilen von a in Vollzeilen verwandelt und die Leerzeilen von a als eben-
solche beibehält.
Um das Relativ a ɟ 0 zu bilden, behalte man die Vollzeilen von a
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |