Schröder, Ernst: Vorlesungen über die Algebra der Logik. Bd. 3, Abt. 1. Leipzig, 1895.Elfte Vorlesung. nur beim Aufbau der Funktion f ausgeschlossen, dass an deren Argu-mente oder an den daraus abgeleiteten Ausdruckteilen (den dasselbe wesentlich führenden, den davon abhängigen Termen) die Operation einer Negation sich vorgeschrieben finde, so kann man wie folgt schliessen. Die Prämisse zerfällt in: 1 a + x, was mit xn a äquivalent Der Schluss würde unzulässig sein, wenn in f(xn) auch x selber wesent- Um auch für die übrigen Resultanten Peirce's -- ja blos für Aufgabe 110). Nach x und y symmetrisch allgemein die Sub- Die Lösung, wie sie sich schon auf den ersten Anlauf ergibt, ist: Man könnte vorstehend gelöstes das "erste Inversionsproblem mit Elfte Vorlesung. nur beim Aufbau der Funktion f ausgeschlossen, dass an deren Argu-mente oder an den daraus abgeleiteten Ausdruckteilen (den dasselbe wesentlich führenden, den davon abhängigen Termen) die Operation einer Negation sich vorgeschrieben finde, so kann man wie folgt schliessen. Die Prämisse zerfällt in: 1 ⋹ a + x, was mit x̄ ⋹ a äquivalent Der Schluss würde unzulässig sein, wenn in f(x̄) auch x selber wesent- Um auch für die übrigen Resultanten Peirce’s — ja blos für Aufgabe 110). Nach x und y symmetrisch allgemein die Sub- Die Lösung, wie sie sich schon auf den ersten Anlauf ergibt, ist: Man könnte vorstehend gelöstes das „erste Inversionsproblem mit <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0490" n="476"/><fw place="top" type="header">Elfte Vorlesung.</fw><lb/> nur beim Aufbau der Funktion <hi rendition="#i">f ausgeschlossen</hi>, dass an deren Argu-<lb/> mente oder an den daraus abgeleiteten Ausdruckteilen (den dasselbe<lb/> wesentlich führenden, den davon abhängigen Termen) die Operation<lb/> einer <hi rendition="#i">Negation</hi> sich vorgeschrieben finde, so kann man wie folgt<lb/> schliessen.</p><lb/> <p>Die Prämisse zerfällt in: 1 ⋹ <hi rendition="#i">a</hi> + <hi rendition="#i">x</hi>, was mit <hi rendition="#i">x̄</hi> ⋹ <hi rendition="#i">a</hi> äquivalent<lb/> ist, und in 1 ⋹ <hi rendition="#i">f</hi>(<hi rendition="#i">x̄</hi>). Durch kombinirte Anwendung der Sätze 1)<lb/> und 13) [Konversion betreffend] des § 6 folgt aber aus <hi rendition="#i">x̄</hi> ⋹ <hi rendition="#i">a</hi> — unter<lb/> den für <hi rendition="#i">f</hi> stipulirten Voraussetzungen — auch <hi rendition="#i">f</hi>(<hi rendition="#i">x̄</hi>) ⋹ <hi rendition="#i">f</hi>(<hi rendition="#i">a</hi>) und somit<lb/> erhalten wir a fortiori: 1 ⋹ <hi rendition="#i">f</hi>(<hi rendition="#i">a</hi>). Dies aber muss die volle Resultante<lb/> sein, weil, sobald sie erfüllt, in Gestalt von <hi rendition="#i">x</hi> = <hi rendition="#i">ā</hi> ein Relativ <hi rendition="#i">x</hi> als<lb/> existent nachweisbar ist, welches den Forderungen der Prämisse genügt.</p><lb/> <p>Der Schluss würde unzulässig sein, wenn in <hi rendition="#i">f</hi>(<hi rendition="#i">x̄</hi>) auch <hi rendition="#i">x</hi> selber wesent-<lb/> lich vorkäme, weil wir dann nicht <hi rendition="#i">x</hi> ⋹ <hi rendition="#i">ā</hi> sondern <hi rendition="#i">ā</hi> ⋹ <hi rendition="#i">x</hi> durch Kontra-<lb/> position hätten, sonach inbezug auf die das <hi rendition="#i">f</hi>(<hi rendition="#i">x̄</hi>) zusammensetzenden „Unter-<lb/> funktionen“ oder Ausdruckteile wir nur über Subsumtionen verfügen würden,<lb/> welche <hi rendition="#i">x</hi> bald im Subjekte, bald auch im Prädikate aufweisen müssten,<lb/> sodass durch deren überschiebende Knüpfung kein Schluss der Einordnung<lb/> inbezug auf <hi rendition="#i">f</hi>(<hi rendition="#i">x̄</hi>) und <hi rendition="#i">f</hi>(<hi rendition="#i">a</hi>) — oder <hi rendition="#i">f</hi>(<hi rendition="#i">x̄</hi>, <hi rendition="#i">x</hi>) und <hi rendition="#i">f</hi>(<hi rendition="#i">a</hi>, <hi rendition="#i">ā</hi>) — erhältlich wäre.</p><lb/> <p>Um auch für die übrigen Resultanten <hi rendition="#g">Peirce’</hi>s — ja blos für<lb/> deren erste 5<hi rendition="#sup">0</hi>) — die Frage ihrer Vollständigkeit zur Entscheidung<lb/> zu bringen, müssen wol einige Vor-Aufgaben gelöst werden, die zu<lb/> den Auflösungsproblemen mit mehrern Unbekannten gehören und auch<lb/> an sich nicht unwichtig sein dürften — weshalb wir gerne weiter<lb/> (als nötig) ausholen.</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Aufgabe</hi> 11<hi rendition="#sup">0</hi>). Nach <hi rendition="#i">x</hi> und <hi rendition="#i">y</hi> symmetrisch allgemein die Sub-<lb/> sumtion aufzulösen:<lb/> 12) <hi rendition="#et"><hi rendition="#i">x</hi> ; <hi rendition="#i">y</hi> ⋹ <hi rendition="#i">a</hi>.</hi></p><lb/> <p>Die Lösung, wie sie sich schon auf den ersten Anlauf ergibt, ist:<lb/> 13) <hi rendition="#et"><hi rendition="#i">x</hi> = <hi rendition="#i">u</hi>(<hi rendition="#i">a</hi> ɟ <hi rendition="#i">v̄̆</hi>), <hi rendition="#i">y</hi> = (<hi rendition="#i">ū̆</hi> ɟ <hi rendition="#i">a</hi>)<hi rendition="#i">v</hi>.</hi><lb/> Und es stimmen damit beide Proben, die zweite wegen<lb/><hi rendition="#i">x</hi> ⋹ <hi rendition="#i">a</hi> ɟ <hi rendition="#i">ȳ̆</hi>, <hi rendition="#i">x</hi> = <hi rendition="#i">x</hi>(<hi rendition="#i">a</hi> ɟ <hi rendition="#i">ȳ̆</hi>), <hi rendition="#i">y</hi> ⋹ <hi rendition="#i">x̄̆</hi> ɟ <hi rendition="#i">a</hi>, <hi rendition="#i">y</hi> = (<hi rendition="#i">x̄̆</hi> ɟ <hi rendition="#i">a</hi>)<hi rendition="#i">y</hi> für <hi rendition="#i">x</hi> = <hi rendition="#i">u</hi>, <hi rendition="#i">y</hi> = <hi rendition="#i">v</hi><lb/> augenscheinlich, die erste wegen<lb/><hi rendition="#c"><hi rendition="#i">x</hi> ; <hi rendition="#i">y</hi> ⋹ <hi rendition="#i">u</hi> ; (<hi rendition="#i">ū̆</hi> ɟ <hi rendition="#i">a</hi>) ⋹ <hi rendition="#i">u</hi> ; <hi rendition="#i">ū̆</hi> ɟ <hi rendition="#i">a</hi> ⋹ 0' ɟ <hi rendition="#i">a</hi> = <hi rendition="#i">a</hi>,</hi><lb/> desgleichen wegen<lb/><hi rendition="#c"><hi rendition="#i">x</hi> ; <hi rendition="#i">y</hi> ⋹ (<hi rendition="#i">a</hi> ɟ <hi rendition="#i">v̄̆</hi>) ; <hi rendition="#i">v</hi> ⋹ <hi rendition="#i">a</hi>.</hi></p><lb/> <p>Man könnte vorstehend gelöstes das „erste Inversionsproblem mit<lb/><hi rendition="#i">zwei</hi> Unbekannten“ nennen.</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [476/0490]
Elfte Vorlesung.
nur beim Aufbau der Funktion f ausgeschlossen, dass an deren Argu-
mente oder an den daraus abgeleiteten Ausdruckteilen (den dasselbe
wesentlich führenden, den davon abhängigen Termen) die Operation
einer Negation sich vorgeschrieben finde, so kann man wie folgt
schliessen.
Die Prämisse zerfällt in: 1 ⋹ a + x, was mit x̄ ⋹ a äquivalent
ist, und in 1 ⋹ f(x̄). Durch kombinirte Anwendung der Sätze 1)
und 13) [Konversion betreffend] des § 6 folgt aber aus x̄ ⋹ a — unter
den für f stipulirten Voraussetzungen — auch f(x̄) ⋹ f(a) und somit
erhalten wir a fortiori: 1 ⋹ f(a). Dies aber muss die volle Resultante
sein, weil, sobald sie erfüllt, in Gestalt von x = ā ein Relativ x als
existent nachweisbar ist, welches den Forderungen der Prämisse genügt.
Der Schluss würde unzulässig sein, wenn in f(x̄) auch x selber wesent-
lich vorkäme, weil wir dann nicht x ⋹ ā sondern ā ⋹ x durch Kontra-
position hätten, sonach inbezug auf die das f(x̄) zusammensetzenden „Unter-
funktionen“ oder Ausdruckteile wir nur über Subsumtionen verfügen würden,
welche x bald im Subjekte, bald auch im Prädikate aufweisen müssten,
sodass durch deren überschiebende Knüpfung kein Schluss der Einordnung
inbezug auf f(x̄) und f(a) — oder f(x̄, x) und f(a, ā) — erhältlich wäre.
Um auch für die übrigen Resultanten Peirce’s — ja blos für
deren erste 50) — die Frage ihrer Vollständigkeit zur Entscheidung
zu bringen, müssen wol einige Vor-Aufgaben gelöst werden, die zu
den Auflösungsproblemen mit mehrern Unbekannten gehören und auch
an sich nicht unwichtig sein dürften — weshalb wir gerne weiter
(als nötig) ausholen.
Aufgabe 110). Nach x und y symmetrisch allgemein die Sub-
sumtion aufzulösen:
12) x ; y ⋹ a.
Die Lösung, wie sie sich schon auf den ersten Anlauf ergibt, ist:
13) x = u(a ɟ v̄̆), y = (ū̆ ɟ a)v.
Und es stimmen damit beide Proben, die zweite wegen
x ⋹ a ɟ ȳ̆, x = x(a ɟ ȳ̆), y ⋹ x̄̆ ɟ a, y = (x̄̆ ɟ a)y für x = u, y = v
augenscheinlich, die erste wegen
x ; y ⋹ u ; (ū̆ ɟ a) ⋹ u ; ū̆ ɟ a ⋹ 0' ɟ a = a,
desgleichen wegen
x ; y ⋹ (a ɟ v̄̆) ; v ⋹ a.
Man könnte vorstehend gelöstes das „erste Inversionsproblem mit
zwei Unbekannten“ nennen.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |