Schubert, Gotthilf Heinrich von: Die Symbolik des Traumes. Bamberg, 1814.derte lang selbst über das Daseyn jenes Welttheiles So ist jener Trieb, welchen wir in der ganzen Wir finden indeß jenen prophetischen Geist, wel- Wie dem Menschen aus der ihn umgebenden allen *) Creutzer, u. a. O.
derte lang ſelbſt uͤber das Daſeyn jenes Welttheiles So iſt jener Trieb, welchen wir in der ganzen Wir finden indeß jenen prophetiſchen Geiſt, wel- Wie dem Menſchen aus der ihn umgebenden allen *) Creutzer, u. a. O.
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derte lang ſelbſt uͤber das Daſeyn jenes Welttheiles
ungewiß war.
So iſt jener Trieb, welchen wir in der ganzen
Natur herrſchen ſehen, durchaus prophetiſcher Natur,
und der Schickſalsgott Dionyſos, welcher anderwaͤrts
als Traumgott, als Traumprophet, *) erſcheinet, wal-
tet hier, wie in der Region des Traumes, und der
verwandten geiſtigeren Zuſtaͤnde, mit einer alles ord-
nenden, alles in Uebereinſtimmung ſetzenden Noth-
wendigkeit.
Wir finden indeß jenen prophetiſchen Geiſt, wel-
chen die Natur ſchon in Beziehung auf ſich ſelber,
auf ihre eigenen Beduͤrfniſſe beſitzt, auch noch in ei-
nem viel hoͤheren Sinne, und in Beziehung auf den
Menſchen in ihr wieder. Seit den aͤlteſten Zeiten hat
eine reine, unbefangene Betrachtung, in der Natur
ein Abbild des menſchlichen Lebens und Beſtrebens
gefunden, und auch den aus dem anfaͤnglichen Kreiſe
weit abgewichenen Menſchen, erinnert die Natur auf
mannigfaltige Weiſe an ſeine urſpruͤngliche Beſtim-
mung. Der Anblick einer hohen einſamen Gebirgs-
gegend, das Wehen der Abendroͤthe, erwecken oͤfters
den in uns ſchlummernden Ideenkreis einer hoͤheren,
geiſtigeren Welt und ein Verlangen, welches vergeb-
lich ſeine volle Befriedigung von dem jetzigen Da-
ſeyn begehrt.
Wie dem Menſchen aus der ihn umgebenden
Natur das Bild ſeines eigenen ſinnlichen Daſeyns von
allen
*) Creutzer, u. a. O.
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