Schulz, Friedrich: Neue Reise durch Italien. Bd. 1, H. 1. Berlin, 1797.den Namen der Vorüberfahrenden fragte, von Er führte mich in ein Kaffeehaus am Wir gingen darauf ins Theater. Unter- den Namen der Voruͤberfahrenden fragte, von Er fuͤhrte mich in ein Kaffeehaus am Wir gingen darauf ins Theater. Unter- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0143" n="135"/> den Namen der Voruͤberfahrenden fragte, von<lb/> denen er manche gruͤßte, die ihm den Gruß<lb/> hoͤflich und freundlich zuruͤckgaben. Jch freuete<lb/> mich, einen Menſchen gefunden zu haben, der<lb/> dieſen Herrſchaften als ein ehrliebender Be-<lb/> diente vortheilhaft bekannt ſeyn muͤßte, weil<lb/> ſie ſich ſo guͤtig gegen ihn bezeigten.</p><lb/> <p>Er fuͤhrte mich in ein Kaffeehaus am<lb/> Platze Bra. Jm Hereintreten kam uns ein<lb/> aͤltlicher Kavalier entgegen, der ihm eine<lb/> Kußhand zuwarf, und hoͤchſt freundlich ſagte:<lb/><hi rendition="#aq">bona sera, caro</hi> — ich verſtand — <hi rendition="#aq">Ponte.</hi><lb/> Waͤhrend ich mein Eis nahm, unterhielt er<lb/> ſich am andern Ende des Saals mit den<lb/> rechtlichſten Gaͤſten, die da waren: mit Geiſt-<lb/> lichen und Edelleuten.</p><lb/> <p>Wir gingen darauf ins Theater. Unter-<lb/> wegs fragte ich ihn: ob ſein Name Ponta<lb/> ſey? — „Nein, <hi rendition="#g">Aleſſandro</hi>, zu dienen!“<lb/> erwiederte er. — Sehr vornehm! dachte ich:<lb/> aber in Jtalien traͤgt man ja ſo gern große<lb/> Helden- oder Heiligen-Namen zu Vornamen!</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [135/0143]
den Namen der Voruͤberfahrenden fragte, von
denen er manche gruͤßte, die ihm den Gruß
hoͤflich und freundlich zuruͤckgaben. Jch freuete
mich, einen Menſchen gefunden zu haben, der
dieſen Herrſchaften als ein ehrliebender Be-
diente vortheilhaft bekannt ſeyn muͤßte, weil
ſie ſich ſo guͤtig gegen ihn bezeigten.
Er fuͤhrte mich in ein Kaffeehaus am
Platze Bra. Jm Hereintreten kam uns ein
aͤltlicher Kavalier entgegen, der ihm eine
Kußhand zuwarf, und hoͤchſt freundlich ſagte:
bona sera, caro — ich verſtand — Ponte.
Waͤhrend ich mein Eis nahm, unterhielt er
ſich am andern Ende des Saals mit den
rechtlichſten Gaͤſten, die da waren: mit Geiſt-
lichen und Edelleuten.
Wir gingen darauf ins Theater. Unter-
wegs fragte ich ihn: ob ſein Name Ponta
ſey? — „Nein, Aleſſandro, zu dienen!“
erwiederte er. — Sehr vornehm! dachte ich:
aber in Jtalien traͤgt man ja ſo gern große
Helden- oder Heiligen-Namen zu Vornamen!
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