e ne' suoi contorni; fatta stampare nuo- vamente con molte aggiunte, a commodo singolarmente de' Forestieri, da Francesco Pagliari, Mantovano, servitore di Piazza; dedicata al merito impareggiabile de' piu Illustri Signori Viaggiatori. Mantova, mdcclxxxviii. Der dritte, lebendige, hieß kurzweg Antonio, und war auf die beyden Todten höchst eifersüchtig, sobald er sie er- blickte. Er versicherte, durch solche Geschreib- sel würden die Fremden nur irre geführt; sie kämen von "povretti Abbatini", die nicht einen zehnten Theil von dem wüßten, was ein ehrlicher Platzbedienter an den Schuhen abgelaufen hätte. Mein Engländer versicherte, sein Buch sey von einem Lohnbedienten selbst geschrieben, der Pagliari heiße und aus Man- tua gebürtig sey, mithin am besten Bescheid wissen müsse. Antonio fuhr mit dem Zeige- und Mittelfinger vom Halse bis zum Kinn herauf und sagte: V. E. lo prenda al suo servigio! -- Auch mir schien der abge-
e ne’ suoi contorni; fatta stampare nuo- vamente con molte aggiunte, a commodo singolarmente de’ Forestieri, da Francesco Pagliari, Mantovano, servitore di Piazza; dedicata al merito impareggiabile de’ piu Illustri Signori Viaggiatori. Mantova, mdcclxxxviii. Der dritte, lebendige, hieß kurzweg Antonio, und war auf die beyden Todten hoͤchſt eiferſuͤchtig, ſobald er ſie er- blickte. Er verſicherte, durch ſolche Geſchreib- ſel wuͤrden die Fremden nur irre gefuͤhrt; ſie kaͤmen von „povretti Abbatini“, die nicht einen zehnten Theil von dem wuͤßten, was ein ehrlicher Platzbedienter an den Schuhen abgelaufen haͤtte. Mein Englaͤnder verſicherte, ſein Buch ſey von einem Lohnbedienten ſelbſt geſchrieben, der Pagliari heiße und aus Man- tua gebuͤrtig ſey, mithin am beſten Beſcheid wiſſen muͤſſe. Antonio fuhr mit dem Zeige- und Mittelfinger vom Halſe bis zum Kinn herauf und ſagte: V. E. lo prenda al suo servigio! — Auch mir ſchien der abge-
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[206/0214]
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Pagliari, Mantovano, servitore di Piazza;
dedicata al merito impareggiabile de’ piu
Illustri Signori Viaggiatori. Mantova,
mdcclxxxviii. Der dritte, lebendige, hieß
kurzweg Antonio, und war auf die beyden
Todten hoͤchſt eiferſuͤchtig, ſobald er ſie er-
blickte. Er verſicherte, durch ſolche Geſchreib-
ſel wuͤrden die Fremden nur irre gefuͤhrt; ſie
kaͤmen von „povretti Abbatini“, die nicht
einen zehnten Theil von dem wuͤßten, was
ein ehrlicher Platzbedienter an den Schuhen
abgelaufen haͤtte. Mein Englaͤnder verſicherte,
ſein Buch ſey von einem Lohnbedienten ſelbſt
geſchrieben, der Pagliari heiße und aus Man-
tua gebuͤrtig ſey, mithin am beſten Beſcheid
wiſſen muͤſſe. Antonio fuhr mit dem Zeige-
und Mittelfinger vom Halſe bis zum Kinn
herauf und ſagte: V. E. lo prenda al suo
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Die "Neue Reise durch Italien" ist auch erschiene… [mehr]
Die "Neue Reise durch Italien" ist auch erschienen als 7. Heft der "Reise eines Livländers von Riga nach Warschau, durch Südpreußen, über Breslau [...] nach Bozen in Tyrol".
Schulz, Friedrich: Neue Reise durch Italien. Bd. 1, H. 1. Berlin, 1797, S. 206. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schulz_italien_1797/214>, abgerufen am 17.06.2024.
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