Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 2, [H. 3]. Berlin, 1795.lächerlichsten Manieren, mit ihrem "alle" Der Leichtsinn, der den Polen jedes Stan- laͤcherlichſten Manieren, mit ihrem „alle“ Der Leichtſinn, der den Polen jedes Stan- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0167" n="157"/> laͤcherlichſten Manieren, mit ihrem <hi rendition="#aq">„alle“</hi><lb/> (aber) und der Biſchof hatte in den Wind ge-<lb/> ſprochen. Eben dieß waren die Waffen, wo-<lb/> mit viele Anhaͤnger des Ruſſiſchen Jntereſſe<lb/> die Vorſtellungen der patriotiſchen Partey zu-<lb/> ruͤckſchlugen, und alle Verſuche, ſie auf ihre<lb/> Seite zu bringen, fruchtlos machten. Genug,<lb/> bey dieſen Leuten haftete der erſte Eindruck,<lb/> den ihr kleiner Jdeenvorrath, oder ihr Hoch-<lb/> muth, oder ihr Eigennutz, erhalten, und die<lb/> Partey, die ſie einmal gewonnen hatte, konnte<lb/> auf ſie rechnen, und in der That feſter, als<lb/> auf Maͤnner von Verſtand und Geiſt, welche<lb/> die Gegenſtaͤnde von mehr als einer Seite an-<lb/> zuſehen und zu faſſen faͤhig waren.</p><lb/> <p>Der Leichtſinn, der den Polen jedes Stan-<lb/> des ganz eigenthuͤmlich iſt, thut dem Laufe<lb/> und der Gruͤndlichkeit der oͤffentlichen Geſchaͤfte<lb/> nicht weniger Eintrag, als die Unwiſſenheit.<lb/> Das Gewuͤhl von Vergnuͤgungen, welches den<lb/> Reichstag umgiebt, zerſtreut die Boten, ſelbſt<lb/> die aͤlteren darunter, und raubt ihnen den<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [157/0167]
laͤcherlichſten Manieren, mit ihrem „alle“
(aber) und der Biſchof hatte in den Wind ge-
ſprochen. Eben dieß waren die Waffen, wo-
mit viele Anhaͤnger des Ruſſiſchen Jntereſſe
die Vorſtellungen der patriotiſchen Partey zu-
ruͤckſchlugen, und alle Verſuche, ſie auf ihre
Seite zu bringen, fruchtlos machten. Genug,
bey dieſen Leuten haftete der erſte Eindruck,
den ihr kleiner Jdeenvorrath, oder ihr Hoch-
muth, oder ihr Eigennutz, erhalten, und die
Partey, die ſie einmal gewonnen hatte, konnte
auf ſie rechnen, und in der That feſter, als
auf Maͤnner von Verſtand und Geiſt, welche
die Gegenſtaͤnde von mehr als einer Seite an-
zuſehen und zu faſſen faͤhig waren.
Der Leichtſinn, der den Polen jedes Stan-
des ganz eigenthuͤmlich iſt, thut dem Laufe
und der Gruͤndlichkeit der oͤffentlichen Geſchaͤfte
nicht weniger Eintrag, als die Unwiſſenheit.
Das Gewuͤhl von Vergnuͤgungen, welches den
Reichstag umgiebt, zerſtreut die Boten, ſelbſt
die aͤlteren darunter, und raubt ihnen den
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