Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 2, [H. 3]. Berlin, 1795.chen, ist eine genaue Kenntniß des "Wie" chen, iſt eine genaue Kenntniß des „Wie“ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0184" n="174"/> chen, iſt eine genaue Kenntniß des „<hi rendition="#g">Wie</hi>“<lb/> noͤthig. Dieſe zu verſchaffen, giebt es gewiſſe<lb/> Leute in Warſchau, die ſchon lange als Unter-<lb/> haͤndler in Geſchaͤften thaͤtig geweſen ſind:<lb/> Abbeeſ, Facienden-Macher, Advokaten, Be-<lb/> amte in Kollegien u. a., deren politiſche und<lb/> oͤkonomiſche Lokalkenntniſſe man ſich mit einer<lb/> verhaͤltnißmaͤßigen Summe erkauft. Sie ha-<lb/> ben entweder ſelbſt das Vertrauen mancher<lb/> Großen, oder ſie kennen die Vertrauten der-<lb/> ſelben und weiſen den Solicitanten an dieſe.<lb/> Von ihnen erfaͤhrt er, wodurch der hohe Goͤn-<lb/> ner zu gewinnen iſt, und ſie werden die Mitt-<lb/> ler zwiſchen ihm und jenem. Mit ihnen ver-<lb/> abredet er die Geſchenke, die er zu machen<lb/> hat, um unterſtuͤtzt und beguͤnſtigt zu werden.<lb/> Dieſe Leute ſind die Gewandtheit und Argliſt<lb/> ſelbſt. Sie nehmen gewoͤhnlich von allen Par-<lb/> teyen, verſprechen einer jeden, fuͤr ſie thaͤtig<lb/> zu ſeyn, beſchneiden oft die Geſchenke, die<lb/> man ihrem hohen Vertrauten zu machen glaubt<lb/> (denn eine Beſcheinigung uͤber den Empfang<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [174/0184]
chen, iſt eine genaue Kenntniß des „Wie“
noͤthig. Dieſe zu verſchaffen, giebt es gewiſſe
Leute in Warſchau, die ſchon lange als Unter-
haͤndler in Geſchaͤften thaͤtig geweſen ſind:
Abbeeſ, Facienden-Macher, Advokaten, Be-
amte in Kollegien u. a., deren politiſche und
oͤkonomiſche Lokalkenntniſſe man ſich mit einer
verhaͤltnißmaͤßigen Summe erkauft. Sie ha-
ben entweder ſelbſt das Vertrauen mancher
Großen, oder ſie kennen die Vertrauten der-
ſelben und weiſen den Solicitanten an dieſe.
Von ihnen erfaͤhrt er, wodurch der hohe Goͤn-
ner zu gewinnen iſt, und ſie werden die Mitt-
ler zwiſchen ihm und jenem. Mit ihnen ver-
abredet er die Geſchenke, die er zu machen
hat, um unterſtuͤtzt und beguͤnſtigt zu werden.
Dieſe Leute ſind die Gewandtheit und Argliſt
ſelbſt. Sie nehmen gewoͤhnlich von allen Par-
teyen, verſprechen einer jeden, fuͤr ſie thaͤtig
zu ſeyn, beſchneiden oft die Geſchenke, die
man ihrem hohen Vertrauten zu machen glaubt
(denn eine Beſcheinigung uͤber den Empfang
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