Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 2, [H. 3]. Berlin, 1795.gen die Weiber von einem Mann, der ihr gen die Weiber von einem Mann, der ihr <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0204" n="194"/> gen die Weiber von einem Mann, der ihr<lb/> Liebhaber geweſen iſt, das heißt, bey ihnen<lb/> geſchlafen hat, denn an geiſtige Liebe iſt hier<lb/> nicht zu denken; <hi rendition="#aq">„je l'ai eue“</hi> ſagen die Maͤn-<lb/> ner von einem Weibe in einem aͤhnlichen Falle.<lb/> Die Woͤrter <hi rendition="#aq">„adorer,“ „ſentimenſ,“ „ri-<lb/> gueurſ,“ „ſouffranceſ,“ „planter,“ „ſa-<lb/> crifice,“ „monſtre,“ „roué,“ „noirceurſ,“</hi><lb/> und alle uͤbrige aus dem verliebten Woͤrter-<lb/> buche der ehemaligen franzoͤſiſchen großen Welt,<lb/> die kein anderes Volk mit gleichem Werthe,<lb/> Sinn und Nachdruck in ſeine Sprache uͤber-<lb/> tragen kann, werden hier gehoͤrt und geuͤbt,<lb/> und die Foͤrmlichkeiten bey dem Handel ſelbſt,<lb/> ſind ebenfalls ganz franzoͤſiſch. Mit <hi rendition="#aq">„lorgne-<lb/> rieſ,“ „ſoupirſ,“ „langueur“</hi> faͤngt man<lb/> an; mit <hi rendition="#aq">„empreſſemenſ,“ „attentionſ,“</hi><lb/> faͤhrt man fort, mit einer <hi rendition="#aq">„declaration“</hi><lb/> kommt man zur Sache von Seiten des Man-<lb/> nes; von Seiten des Weibes faͤngt man mit<lb/><hi rendition="#aq">„minauderieſ“</hi> und <hi rendition="#aq">„langueur“</hi> an, mit<lb/><hi rendition="#aq">„diſtractionſ“</hi> und <hi rendition="#aq">„inégalité d'humeur“</hi><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [194/0204]
gen die Weiber von einem Mann, der ihr
Liebhaber geweſen iſt, das heißt, bey ihnen
geſchlafen hat, denn an geiſtige Liebe iſt hier
nicht zu denken; „je l'ai eue“ ſagen die Maͤn-
ner von einem Weibe in einem aͤhnlichen Falle.
Die Woͤrter „adorer,“ „ſentimenſ,“ „ri-
gueurſ,“ „ſouffranceſ,“ „planter,“ „ſa-
crifice,“ „monſtre,“ „roué,“ „noirceurſ,“
und alle uͤbrige aus dem verliebten Woͤrter-
buche der ehemaligen franzoͤſiſchen großen Welt,
die kein anderes Volk mit gleichem Werthe,
Sinn und Nachdruck in ſeine Sprache uͤber-
tragen kann, werden hier gehoͤrt und geuͤbt,
und die Foͤrmlichkeiten bey dem Handel ſelbſt,
ſind ebenfalls ganz franzoͤſiſch. Mit „lorgne-
rieſ,“ „ſoupirſ,“ „langueur“ faͤngt man
an; mit „empreſſemenſ,“ „attentionſ,“
faͤhrt man fort, mit einer „declaration“
kommt man zur Sache von Seiten des Man-
nes; von Seiten des Weibes faͤngt man mit
„minauderieſ“ und „langueur“ an, mit
„diſtractionſ“ und „inégalité d'humeur“
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