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Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 2, [H. 3]. Berlin, 1795.

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streut waren, auf, und behandelten sie wie
das übrige Geflügel. So sieht man, daß der
Geist des berüchtigten Karl Radziwil doch
in Polen noch nicht ganz ausgegangen ist.

Jch bin von den höhern und feinern Ge-
nüssen der Warschauer großen Welt, allmäh-
lig zu den geringern und gröbern herabgestie-
gen, und schließe nun mit einem, der wohl
nirgend so unmäßig und so unverholen gesucht
wird, wie in Warschau -- ich meyne das Ver-
kehr mit liederlichen Weibern und Mädchen.
Jn diesem Punkte, mehr als in allen andern,
zeigt sich hier noch eine altpolnische Rauhigkeit
der Sitten, die selbst dem aufzufallen pflegt,
der diesen Theil in der Charakteristik von Ber-
lin, Wien, Paris und Neapel zu beobachten
Gelegenheit gehabt hat. Jch spreche nachher
von den leichten Begriffen, die man hier über
die ehelichen Pflichten hat; jetzt mache ich hier
nur einige Bemerkungen über die öffentlichen
Mädchen und ihre Art zu seyn.

Bey

ſtreut waren, auf, und behandelten ſie wie
das uͤbrige Gefluͤgel. So ſieht man, daß der
Geiſt des beruͤchtigten Karl Radziwil doch
in Polen noch nicht ganz ausgegangen iſt.

Jch bin von den hoͤhern und feinern Ge-
nuͤſſen der Warſchauer großen Welt, allmaͤh-
lig zu den geringern und groͤbern herabgeſtie-
gen, und ſchließe nun mit einem, der wohl
nirgend ſo unmaͤßig und ſo unverholen geſucht
wird, wie in Warſchau — ich meyne das Ver-
kehr mit liederlichen Weibern und Maͤdchen.
Jn dieſem Punkte, mehr als in allen andern,
zeigt ſich hier noch eine altpolniſche Rauhigkeit
der Sitten, die ſelbſt dem aufzufallen pflegt,
der dieſen Theil in der Charakteriſtik von Ber-
lin, Wien, Paris und Neapel zu beobachten
Gelegenheit gehabt hat. Jch ſpreche nachher
von den leichten Begriffen, die man hier uͤber
die ehelichen Pflichten hat; jetzt mache ich hier
nur einige Bemerkungen uͤber die oͤffentlichen
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[48/0058] ſtreut waren, auf, und behandelten ſie wie das uͤbrige Gefluͤgel. So ſieht man, daß der Geiſt des beruͤchtigten Karl Radziwil doch in Polen noch nicht ganz ausgegangen iſt. Jch bin von den hoͤhern und feinern Ge- nuͤſſen der Warſchauer großen Welt, allmaͤh- lig zu den geringern und groͤbern herabgeſtie- gen, und ſchließe nun mit einem, der wohl nirgend ſo unmaͤßig und ſo unverholen geſucht wird, wie in Warſchau — ich meyne das Ver- kehr mit liederlichen Weibern und Maͤdchen. Jn dieſem Punkte, mehr als in allen andern, zeigt ſich hier noch eine altpolniſche Rauhigkeit der Sitten, die ſelbſt dem aufzufallen pflegt, der dieſen Theil in der Charakteriſtik von Ber- lin, Wien, Paris und Neapel zu beobachten Gelegenheit gehabt hat. Jch ſpreche nachher von den leichten Begriffen, die man hier uͤber die ehelichen Pflichten hat; jetzt mache ich hier nur einige Bemerkungen uͤber die oͤffentlichen Maͤdchen und ihre Art zu ſeyn. Bey

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Zitationshilfe: Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 2, [H. 3]. Berlin, 1795, S. 48. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schulz_reise0201_1795/58>, abgerufen am 21.11.2024.