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Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 2, H. 4. Berlin, 1795.

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mer sehr wenig gefunden; aber sie waren übri-
gens still und fleißig beschäftigt und bestanden
meist aus Weltgeistlichen und jungen Leuten,
die nachschlugen und Auszüge machten. Die
Anstalten, die man sowohl zur Ausbesserung
des Gebäudes, als zur innern Ordnung, wäh-
rend der Revolution, getroffen hatte, sind jetzt
(im May 1793) ganz unterbrochen, und der
Zeitpunkt ist schwer zu bestimmen, wo sich das
Schicksal dieses gelehrten Schatzes verbessern
dürfte.

Der König besitzt eine Büchersammlung,
mäßig an Zahl, aber im höchsten Grade ge-
schmackvoll eingerichtet. Liebhabern aus den
höhern Ständen soll es nicht schwer seyn, Bü-
cher aus derselben zu erhalten, und, dem Wil-
len des Königs gemäß, sollte dieser Vortheil
Liebhabern aus allen Ständen zu gute kom-
men, wenn sie sich gehörigen Orts melden;
aber, sey es Schüchternheit oder Bescheiden-
heit von Seiten der Gelehrten, oder abschrek-
kende Antwort von Seiten des Bibliothekars

mer ſehr wenig gefunden; aber ſie waren uͤbri-
gens ſtill und fleißig beſchaͤftigt und beſtanden
meiſt aus Weltgeiſtlichen und jungen Leuten,
die nachſchlugen und Auszuͤge machten. Die
Anſtalten, die man ſowohl zur Ausbeſſerung
des Gebaͤudes, als zur innern Ordnung, waͤh-
rend der Revolution, getroffen hatte, ſind jetzt
(im May 1793) ganz unterbrochen, und der
Zeitpunkt iſt ſchwer zu beſtimmen, wo ſich das
Schickſal dieſes gelehrten Schatzes verbeſſern
duͤrfte.

Der Koͤnig beſitzt eine Buͤcherſammlung,
maͤßig an Zahl, aber im hoͤchſten Grade ge-
ſchmackvoll eingerichtet. Liebhabern aus den
hoͤhern Staͤnden ſoll es nicht ſchwer ſeyn, Buͤ-
cher aus derſelben zu erhalten, und, dem Wil-
len des Koͤnigs gemaͤß, ſollte dieſer Vortheil
Liebhabern aus allen Staͤnden zu gute kom-
men, wenn ſie ſich gehoͤrigen Orts melden;
aber, ſey es Schuͤchternheit oder Beſcheiden-
heit von Seiten der Gelehrten, oder abſchrek-
kende Antwort von Seiten des Bibliothekars

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[43/0053] mer ſehr wenig gefunden; aber ſie waren uͤbri- gens ſtill und fleißig beſchaͤftigt und beſtanden meiſt aus Weltgeiſtlichen und jungen Leuten, die nachſchlugen und Auszuͤge machten. Die Anſtalten, die man ſowohl zur Ausbeſſerung des Gebaͤudes, als zur innern Ordnung, waͤh- rend der Revolution, getroffen hatte, ſind jetzt (im May 1793) ganz unterbrochen, und der Zeitpunkt iſt ſchwer zu beſtimmen, wo ſich das Schickſal dieſes gelehrten Schatzes verbeſſern duͤrfte. Der Koͤnig beſitzt eine Buͤcherſammlung, maͤßig an Zahl, aber im hoͤchſten Grade ge- ſchmackvoll eingerichtet. Liebhabern aus den hoͤhern Staͤnden ſoll es nicht ſchwer ſeyn, Buͤ- cher aus derſelben zu erhalten, und, dem Wil- len des Koͤnigs gemaͤß, ſollte dieſer Vortheil Liebhabern aus allen Staͤnden zu gute kom- men, wenn ſie ſich gehoͤrigen Orts melden; aber, ſey es Schuͤchternheit oder Beſcheiden- heit von Seiten der Gelehrten, oder abſchrek- kende Antwort von Seiten des Bibliothekars

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Zitationshilfe: Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 2, H. 4. Berlin, 1795, S. 43. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schulz_reise0202_1795/53>, abgerufen am 09.11.2024.