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Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 3, [H. 5 u. H. 6]. Berlin, 1795.

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terhin bildet sie eine schöne Wiese, die der
Länge nach mit Alleen bepflanzt ist und einen
angenehmen Spatziergang für Fußgänger, Rei-
ter und Fahrende abgiebt; die untere hat voran
eine lange Reihe von Mühlen aller Art, die
ein entsetzliches Geräusch machen, sodann Gar-
tenhäuser, Niederlagen von Nutzholz und
Brettern, und endlich Wiesen, denen aber die
Baumgänge der oberen fehlen.

Unter dem Publikum aller Klassen in Re-
gensburg herrscht eine gewisse Wohlhabenheit.
Der Bürgerstand ist fleißig, und befindet sich,
bey billigen Abgaben und angemessenem Nah-
rungs-Erwerbe, sehr wohl. Sein Aeußeres
ist anständig und reinlich. Unter seinen Wei-
bern und Töchtern findet man schon häufig
den verfeinerten Münchner Anzug: die Gold-
häubchen, die, wie Schmetterlinge,auf einem
nach der Stirn heraus frisierten Tapee und
einem eben so zierlichen Chignon, schweben; und
die knapp anschließenden seidnen Korsette mit
Röcken von gleichem Stoffe. Die Kaufmanns-

terhin bildet ſie eine ſchoͤne Wieſe, die der
Laͤnge nach mit Alleen bepflanzt iſt und einen
angenehmen Spatziergang fuͤr Fußgaͤnger, Rei-
ter und Fahrende abgiebt; die untere hat voran
eine lange Reihe von Muͤhlen aller Art, die
ein entſetzliches Geraͤuſch machen, ſodann Gar-
tenhaͤuſer, Niederlagen von Nutzholz und
Brettern, und endlich Wieſen, denen aber die
Baumgaͤnge der oberen fehlen.

Unter dem Publikum aller Klaſſen in Re-
gensburg herrſcht eine gewiſſe Wohlhabenheit.
Der Buͤrgerſtand iſt fleißig, und befindet ſich,
bey billigen Abgaben und angemeſſenem Nah-
rungs-Erwerbe, ſehr wohl. Sein Aeußeres
iſt anſtaͤndig und reinlich. Unter ſeinen Wei-
bern und Toͤchtern findet man ſchon haͤufig
den verfeinerten Muͤnchner Anzug: die Gold-
haͤubchen, die, wie Schmetterlinge,auf einem
nach der Stirn heraus friſierten Tapee und
einem eben ſo zierlichen Chignon, ſchweben; und
die knapp anſchließenden ſeidnen Korſette mit
Roͤcken von gleichem Stoffe. Die Kaufmanns-

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[189/0197] terhin bildet ſie eine ſchoͤne Wieſe, die der Laͤnge nach mit Alleen bepflanzt iſt und einen angenehmen Spatziergang fuͤr Fußgaͤnger, Rei- ter und Fahrende abgiebt; die untere hat voran eine lange Reihe von Muͤhlen aller Art, die ein entſetzliches Geraͤuſch machen, ſodann Gar- tenhaͤuſer, Niederlagen von Nutzholz und Brettern, und endlich Wieſen, denen aber die Baumgaͤnge der oberen fehlen. Unter dem Publikum aller Klaſſen in Re- gensburg herrſcht eine gewiſſe Wohlhabenheit. Der Buͤrgerſtand iſt fleißig, und befindet ſich, bey billigen Abgaben und angemeſſenem Nah- rungs-Erwerbe, ſehr wohl. Sein Aeußeres iſt anſtaͤndig und reinlich. Unter ſeinen Wei- bern und Toͤchtern findet man ſchon haͤufig den verfeinerten Muͤnchner Anzug: die Gold- haͤubchen, die, wie Schmetterlinge,auf einem nach der Stirn heraus friſierten Tapee und einem eben ſo zierlichen Chignon, ſchweben; und die knapp anſchließenden ſeidnen Korſette mit Roͤcken von gleichem Stoffe. Die Kaufmanns-

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Zitationshilfe: Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 3, [H. 5 u. H. 6]. Berlin, 1795, S. 189. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schulz_reise03_1795/197>, abgerufen am 04.12.2024.