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Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 3, [H. 5 u. H. 6]. Berlin, 1795.

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Handels- und Hafenstadt einschließt, und Eu-
ropa und die übrigen Welttheile besteuert,
aber auch selbst durch seine Unternehmungen
ungeheure Summen, besonders nach Süden,
Osten und Norden, ausströmt. Mit London
hält also Wien in Absicht des Reichthums und
dessen Anwendung keine Vergleichung aus;
aber wohl mit Paris in seiner gegenwärtigen
Lage. Diese Stadt ist jetzt, trotz den unaus-
sprechbaren Summen seiner papiernen Münze
ärmer als arm, und eben dieser Münze wegen
innerhalb seiner Mauern eingeschränkt, so wie
das ganze Land innerhalb seiner Gränzen, über
welche nur baares Geld hinaus, aber nichts
mehr hereingehet. Sie hat einen glänzenden
Hof, und eine Menge verschwenderischer Gro-
ßen verloren, und muß den ganzen Ertrag
der liegenden Gründe, den die letztern in Pa-
ris verzehrten, jetzt, da sie Eigenthum der
Nation geworden sind, außer Landes schicken,
um Heere zu unterhalten und Brot zu haben.
Madrit zehrt sein baares brasilianisches Geld

Handels- und Hafenſtadt einſchließt, und Eu-
ropa und die uͤbrigen Welttheile beſteuert,
aber auch ſelbſt durch ſeine Unternehmungen
ungeheure Summen, beſonders nach Suͤden,
Oſten und Norden, ausſtroͤmt. Mit London
haͤlt alſo Wien in Abſicht des Reichthums und
deſſen Anwendung keine Vergleichung aus;
aber wohl mit Paris in ſeiner gegenwaͤrtigen
Lage. Dieſe Stadt iſt jetzt, trotz den unaus-
ſprechbaren Summen ſeiner papiernen Muͤnze
aͤrmer als arm, und eben dieſer Muͤnze wegen
innerhalb ſeiner Mauern eingeſchraͤnkt, ſo wie
das ganze Land innerhalb ſeiner Graͤnzen, uͤber
welche nur baares Geld hinaus, aber nichts
mehr hereingehet. Sie hat einen glaͤnzenden
Hof, und eine Menge verſchwenderiſcher Gro-
ßen verloren, und muß den ganzen Ertrag
der liegenden Gruͤnde, den die letztern in Pa-
ris verzehrten, jetzt, da ſie Eigenthum der
Nation geworden ſind, außer Landes ſchicken,
um Heere zu unterhalten und Brot zu haben.
Madrit zehrt ſein baares braſilianiſches Geld

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[183/0455] Handels- und Hafenſtadt einſchließt, und Eu- ropa und die uͤbrigen Welttheile beſteuert, aber auch ſelbſt durch ſeine Unternehmungen ungeheure Summen, beſonders nach Suͤden, Oſten und Norden, ausſtroͤmt. Mit London haͤlt alſo Wien in Abſicht des Reichthums und deſſen Anwendung keine Vergleichung aus; aber wohl mit Paris in ſeiner gegenwaͤrtigen Lage. Dieſe Stadt iſt jetzt, trotz den unaus- ſprechbaren Summen ſeiner papiernen Muͤnze aͤrmer als arm, und eben dieſer Muͤnze wegen innerhalb ſeiner Mauern eingeſchraͤnkt, ſo wie das ganze Land innerhalb ſeiner Graͤnzen, uͤber welche nur baares Geld hinaus, aber nichts mehr hereingehet. Sie hat einen glaͤnzenden Hof, und eine Menge verſchwenderiſcher Gro- ßen verloren, und muß den ganzen Ertrag der liegenden Gruͤnde, den die letztern in Pa- ris verzehrten, jetzt, da ſie Eigenthum der Nation geworden ſind, außer Landes ſchicken, um Heere zu unterhalten und Brot zu haben. Madrit zehrt ſein baares braſilianiſches Geld

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Zitationshilfe: Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 3, [H. 5 u. H. 6]. Berlin, 1795, S. 183. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schulz_reise03_1795/455>, abgerufen am 22.11.2024.