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Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 3, [H. 5 u. H. 6]. Berlin, 1795.

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den konnten; alles, um nicht zwischen Prie-
stern, Kaufleuten, bürgerlichen Räthen und
dergleichen Leuten, ihren Wohnplatz aufzu-
schlagen, mit denen sie doch übrigens das Un-
glück haben, aus einerley Brunnen trinken
zu müssen. Doch auch vor diesem Unglücke
wissen sich einige zartfühlende Kranke zur
Hälfte zu verwahren, indem sie sich nicht in Per-
son zu den Brunnenplätzen unter den gemei-
nen Schwall begeben, sondern das Wasser
aus den Quellen nach ihrer Wohnung holen
lassen, unbeachtet, daß durch diesen Uebertrag
zwey Drittel der fixen Luft, des heilsamsten
Grundtheils der Karlsbader Wasser, verloren
gehen.

Das Völkchen, das diese Stadt bewohnt,
ist eines der gutmüthigsten, ehrlichsten und
dienstfertigsten in der österreichischen Monar-
chie. Der vierfache Umstand, daß sie großen-
theils von den Brunnengästen leben, die, so
lange sie dort sind, alle ihre nöthigen und
unnöthigen Bedürfnisse von ihnen nehmen

den konnten; alles, um nicht zwiſchen Prie-
ſtern, Kaufleuten, buͤrgerlichen Raͤthen und
dergleichen Leuten, ihren Wohnplatz aufzu-
ſchlagen, mit denen ſie doch uͤbrigens das Un-
gluͤck haben, aus einerley Brunnen trinken
zu muͤſſen. Doch auch vor dieſem Ungluͤcke
wiſſen ſich einige zartfuͤhlende Kranke zur
Haͤlfte zu verwahren, indem ſie ſich nicht in Per-
ſon zu den Brunnenplaͤtzen unter den gemei-
nen Schwall begeben, ſondern das Waſſer
aus den Quellen nach ihrer Wohnung holen
laſſen, unbeachtet, daß durch dieſen Uebertrag
zwey Drittel der fixen Luft, des heilſamſten
Grundtheils der Karlsbader Waſſer, verloren
gehen.

Das Voͤlkchen, das dieſe Stadt bewohnt,
iſt eines der gutmuͤthigſten, ehrlichſten und
dienſtfertigſten in der oͤſterreichiſchen Monar-
chie. Der vierfache Umſtand, daß ſie großen-
theils von den Brunnengaͤſten leben, die, ſo
lange ſie dort ſind, alle ihre noͤthigen und
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[62/0070] den konnten; alles, um nicht zwiſchen Prie- ſtern, Kaufleuten, buͤrgerlichen Raͤthen und dergleichen Leuten, ihren Wohnplatz aufzu- ſchlagen, mit denen ſie doch uͤbrigens das Un- gluͤck haben, aus einerley Brunnen trinken zu muͤſſen. Doch auch vor dieſem Ungluͤcke wiſſen ſich einige zartfuͤhlende Kranke zur Haͤlfte zu verwahren, indem ſie ſich nicht in Per- ſon zu den Brunnenplaͤtzen unter den gemei- nen Schwall begeben, ſondern das Waſſer aus den Quellen nach ihrer Wohnung holen laſſen, unbeachtet, daß durch dieſen Uebertrag zwey Drittel der fixen Luft, des heilſamſten Grundtheils der Karlsbader Waſſer, verloren gehen. Das Voͤlkchen, das dieſe Stadt bewohnt, iſt eines der gutmuͤthigſten, ehrlichſten und dienſtfertigſten in der oͤſterreichiſchen Monar- chie. Der vierfache Umſtand, daß ſie großen- theils von den Brunnengaͤſten leben, die, ſo lange ſie dort ſind, alle ihre noͤthigen und unnoͤthigen Beduͤrfniſſe von ihnen nehmen

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Zitationshilfe: Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 3, [H. 5 u. H. 6]. Berlin, 1795, S. 62. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schulz_reise03_1795/70>, abgerufen am 24.11.2024.