Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schupp, Johann Balthasar: Schrifften. Hrsg. v. Anton Meno Schupp. [Hanau], [1663].

Bild:
<< vorherige Seite

Lob und Würde
Rom zerplaget und vexiret die arme Mönche sehr schlecht/ hat darbey
so viel Nachtdienerin/ so viel ihme beliebet/ und läst den armen Brü-
dern Nichts. Wida hat das Schacht spiel gar artlich beschrieben:
man hält aber dafür/ daß dieses Spiel seye erfunden worden bey der
Belägerung der schönen Stadt Troja/ nur damit die Griechischen
Soldaten solten vermeynen sie hätten gethan und verrichtet Nichts.
Democritus ward gefragt/ ob die Philosophi auch gebackenes es-
sen? was antwortete er/ meynestu daß die Bienen das Honig nur den
Narren machen/ den andern aber Nichts. Hortensius schaffete ih-
me eine überauß kostbare Bibliothec/ und ist gleich einem höckrichten/
der seinen Hocker oder Bockel/ die Last/ so er auff dem Rücken träget/
nimmer siehet; dann auch dieser in allen seinen Büchern lieset Nichts.
Bey dem Bürgermeister Ambte deß Vatinii zu Rom war ein grosses
Wunderwerck; dann so lange er Bürgermeister/ war weder Som-
mer/ Früling/ noch Herbst/ fragt sichs/ was Vatinius Zeit seines
Burgermeister Ambts für Kirschen außgeben? Antw. Nichts. Au-
dacem Fortuna juvat,
wer waget/ der gewinnet/ die Speise füllet den
Vielfraß/ wann du wilst seyn Nichts/Nichts/ wage Nichts.
Der Reiche verschaffet in seinem Testament seinen nechsten Freunden
alle seine Güter/ könte er diese mit sich nehmen/ er verliesse ihnen Nichts.
Pontius gibt seiner Galatae Nichts/ sagt wolle ihr alles geben nach
seinem Todt. Warumb stirbestu dann nicht einmal spricht Galata; der
bald gibt/ gibt zweymal; wer aber sich lange bedenckt/ ob er geben wol-
le/ der gibt Nichts. Die zu der Ehe schreiten/ verkauffen offters ihre
Freyheit umb eine geringe Außsteur/ offters heurathen sie alte Wit-
ben/ damit sie desto ehender husten lernen. Unterweilen werden sie ei-
fersichtig/ und fürchten daß nicht etwan der Götz Jupiter ein Schwan
werde; offters rühmen und pralen sie von grossen Aeckern und Gü-
tern/ die doch die allzuwolsehende Natur in Ewigkeit nit gesehen hat.
Wollet ihr diesem allen entgehen/ so liebet Nichts. Phyllis schreyet
und klaget den gantzen Tag/ es seye Nichts schwerer als der Ehestand.
Die gantze Nacht aber durch widerrufft sie dieses/ sprechende/ es seye
Nichts süsser und anmutiger dann der Todt. Daß dein Ehestand
glücklich und friedlich seye/ ist vonnöthen/ daß das Weib erlange alles/
und erlange Nichts. Mich wundert offt/ warumb doch ein ehr-
licher Mann/ manchmal umb Näschigkeit willen deß Weibes ein
Cornut, das ist/ der trägt ein spitzigen Hut heissen müsse/ dann gewiß-
lich/ das was wir nicht selbst verrichten vix ea nostra puto, was ver-
mag es der fromme Mann/ wann er die Frau nicht meistern kan. War-
umb weiset dann jederman mit Fingern auff ihn/ und zerreisset das
Maul/ da er doch niemanden gethan hat Nichts. Der Hirsch wechselt
und ändert sein Geweih alle Jahr; der Gelliae Mann aber alle Tage.
Fraget ihr mich was gedultiger als dieser Mann? Nichts. Dem

Pfaffen

Lob und Wuͤrde
Rom zerplaget und vexiret die arme Moͤnche ſehr ſchlecht/ hat darbey
ſo viel Nachtdienerin/ ſo viel ihme beliebet/ und laͤſt den armen Bruͤ-
dern Nichts. Wida hat das Schacht ſpiel gar artlich beſchrieben:
man haͤlt aber dafuͤr/ daß dieſes Spiel ſeye erfunden worden bey der
Belaͤgerung der ſchoͤnen Stadt Troja/ nur damit die Griechiſchen
Soldaten ſolten vermeynen ſie haͤtten gethan und verrichtet Nichts.
Democritus ward gefragt/ ob die Philoſophi auch gebackenes eſ-
ſen? was antwortete er/ meyneſtu daß die Bienen das Honig nur den
Narren machen/ den andern aber Nichts. Hortenſius ſchaffete ih-
me eine uͤberauß koſtbare Bibliothec/ und iſt gleich einem hoͤckrichten/
der ſeinen Hocker oder Bockel/ die Laſt/ ſo er auff dem Ruͤcken traͤget/
nimmer ſiehet; dañ auch dieſer in allen ſeinen Buͤchern lieſet Nichts.
Bey dem Buͤrgermeiſter Ambte deß Vatinii zu Rom war ein groſſes
Wunderwerck; dann ſo lange er Buͤrgermeiſter/ war weder Som-
mer/ Fruͤling/ noch Herbſt/ fragt ſichs/ was Vatinius Zeit ſeines
Burgermeiſter Ambts fuͤr Kirſchen außgeben? Antw. Nichts. Au-
dacem Fortuna juvat,
wer waget/ der gewinnet/ die Speiſe fuͤllet den
Vielfraß/ wann du wilſt ſeyn Nichts/Nichts/ wage Nichts.
Der Reiche verſchaffet in ſeinem Teſtament ſeinen nechſten Freunden
alle ſeine Guͤter/ koͤnte er dieſe mit ſich nehmẽ/ er verlieſſe ihnẽ Nichts.
Pontius gibt ſeiner Galatæ Nichts/ ſagt wolle ihr alles geben nach
ſeinem Todt. Warumb ſtirbeſtu dann nicht einmal ſpricht Galata; der
bald gibt/ gibt zweymal; wer aber ſich lange bedenckt/ ob er geben wol-
le/ der gibt Nichts. Die zu der Ehe ſchreiten/ verkauffen offters ihre
Freyheit umb eine geringe Außſteur/ offters heurathen ſie alte Wit-
ben/ damit ſie deſto ehender huſten lernen. Unterweilen werden ſie ei-
ferſichtig/ und fuͤrchtẽ daß nicht etwan der Goͤtz Jupiter ein Schwan
werde; offters ruͤhmen und pralen ſie von groſſen Aeckern und Guͤ-
tern/ die doch die allzuwolſehende Natur in Ewigkeit nit geſehen hat.
Wollet ihr dieſem allen entgehen/ ſo liebet Nichts. Phyllis ſchreyet
und klaget den gantzẽ Tag/ es ſeye Nichts ſchwerer als der Eheſtand.
Die gantze Nacht aber durch widerrufft ſie dieſes/ ſprechende/ es ſeye
Nichts ſuͤſſer und anmutiger dann der Todt. Daß dein Eheſtand
gluͤcklich und friedlich ſeye/ iſt vonnoͤthen/ daß das Weib erlange alles/
und erlange Nichts. Mich wundert offt/ warumb doch ein ehr-
licher Mann/ manchmal umb Naͤſchigkeit willen deß Weibes ein
Cornut, das iſt/ der traͤgt ein ſpitzigen Hut heiſſen muͤſſe/ dann gewiß-
lich/ das was wir nicht ſelbſt verrichten vix ea noſtra puto, was ver-
mag es der fromme Mañ/ wann er die Frau nicht meiſtern kan. War-
umb weiſet dann jederman mit Fingern auff ihn/ und zerreiſſet das
Maul/ da er doch niemandẽ gethan hat Nichts. Der Hirſch wechſelt
und aͤndert ſein Geweih alle Jahr; der Gelliæ Mann aber alle Tage.
Fraget ihr mich was gedultiger als dieſer Mann? Nichts. Dem

Pfaffen
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0448" n="406"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Lob und Wu&#x0364;rde</hi></fw><lb/>
Rom zerplaget und vexiret die arme Mo&#x0364;nche &#x017F;ehr &#x017F;chlecht/ hat darbey<lb/>
&#x017F;o viel Nachtdienerin/ &#x017F;o viel ihme beliebet/ und la&#x0364;&#x017F;t den armen Bru&#x0364;-<lb/>
dern <hi rendition="#fr">Nichts.</hi> Wida hat das Schacht &#x017F;piel gar artlich be&#x017F;chrieben:<lb/>
man ha&#x0364;lt aber dafu&#x0364;r/ daß die&#x017F;es Spiel &#x017F;eye erfunden worden bey der<lb/>
Bela&#x0364;gerung der &#x017F;cho&#x0364;nen Stadt Troja/ nur damit die Griechi&#x017F;chen<lb/>
Soldaten &#x017F;olten vermeynen &#x017F;ie ha&#x0364;tten gethan und verrichtet <hi rendition="#fr">Nichts.</hi><lb/><hi rendition="#aq">Democritus</hi> ward gefragt/ ob die <hi rendition="#aq">Philo&#x017F;ophi</hi> auch gebackenes e&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en? was antwortete er/ meyne&#x017F;tu daß die Bienen das Honig nur den<lb/>
Narren machen/ den andern aber <hi rendition="#fr">Nichts.</hi> <hi rendition="#aq">Horten&#x017F;ius</hi> &#x017F;chaffete ih-<lb/>
me eine u&#x0364;berauß ko&#x017F;tbare Bibliothec/ und i&#x017F;t gleich einem ho&#x0364;ckrichten/<lb/>
der &#x017F;einen Hocker oder Bockel/ die La&#x017F;t/ &#x017F;o er auff dem Ru&#x0364;cken tra&#x0364;get/<lb/>
nimmer &#x017F;iehet; dan&#x0303; auch die&#x017F;er in allen &#x017F;einen Bu&#x0364;chern lie&#x017F;et <hi rendition="#fr">Nichts.</hi><lb/>
Bey dem Bu&#x0364;rgermei&#x017F;ter Ambte deß <hi rendition="#aq">Vatinii</hi> zu Rom war ein gro&#x017F;&#x017F;es<lb/>
Wunderwerck; dann &#x017F;o lange er Bu&#x0364;rgermei&#x017F;ter/ war weder Som-<lb/>
mer/ Fru&#x0364;ling/ noch Herb&#x017F;t/ fragt &#x017F;ichs/ was <hi rendition="#aq">Vatinius</hi> Zeit &#x017F;eines<lb/>
Burgermei&#x017F;ter Ambts fu&#x0364;r Kir&#x017F;chen außgeben? Antw. <hi rendition="#fr">Nichts.</hi> <hi rendition="#aq">Au-<lb/>
dacem Fortuna juvat,</hi> wer waget/ der gewinnet/ die Spei&#x017F;e fu&#x0364;llet den<lb/>
Vielfraß/ wann du wil&#x017F;t &#x017F;eyn <hi rendition="#fr">Nichts/</hi><hi rendition="#fr">Nichts/</hi> wage <hi rendition="#fr">Nichts.</hi><lb/>
Der Reiche ver&#x017F;chaffet in &#x017F;einem Te&#x017F;tament &#x017F;einen nech&#x017F;ten Freunden<lb/>
alle &#x017F;eine Gu&#x0364;ter/ ko&#x0364;nte er die&#x017F;e mit &#x017F;ich nehme&#x0303;/ er verlie&#x017F;&#x017F;e ihne&#x0303; <hi rendition="#fr">Nichts.</hi><lb/><hi rendition="#aq">Pontius</hi> gibt &#x017F;einer <hi rendition="#aq">Galatæ</hi> <hi rendition="#fr">Nichts/</hi> &#x017F;agt wolle ihr alles geben nach<lb/>
&#x017F;einem Todt. Warumb &#x017F;tirbe&#x017F;tu dann nicht einmal &#x017F;pricht <hi rendition="#aq">Galata;</hi> der<lb/>
bald gibt/ gibt zweymal; wer aber &#x017F;ich lange bedenckt/ ob er geben wol-<lb/>
le/ der gibt <hi rendition="#fr">Nichts.</hi> Die zu der Ehe &#x017F;chreiten/ verkauffen offters ihre<lb/>
Freyheit umb eine geringe Auß&#x017F;teur/ offters heurathen &#x017F;ie alte Wit-<lb/>
ben/ damit &#x017F;ie de&#x017F;to ehender hu&#x017F;ten lernen. Unterweilen werden &#x017F;ie ei-<lb/>
fer&#x017F;ichtig/ und fu&#x0364;rchte&#x0303; daß nicht etwan der Go&#x0364;tz <hi rendition="#aq">Jupiter</hi> ein Schwan<lb/>
werde; offters ru&#x0364;hmen und pralen &#x017F;ie von gro&#x017F;&#x017F;en Aeckern und Gu&#x0364;-<lb/>
tern/ die doch die allzuwol&#x017F;ehende Natur in Ewigkeit nit ge&#x017F;ehen hat.<lb/>
Wollet ihr die&#x017F;em allen entgehen/ &#x017F;o liebet <hi rendition="#fr">Nichts.</hi> <hi rendition="#aq">Phyllis</hi> &#x017F;chreyet<lb/>
und klaget den gantze&#x0303; Tag/ es &#x017F;eye <hi rendition="#fr">Nichts</hi> &#x017F;chwerer als der Ehe&#x017F;tand.<lb/>
Die gantze Nacht aber durch widerrufft &#x017F;ie die&#x017F;es/ &#x017F;prechende/ es &#x017F;eye<lb/><hi rendition="#fr">Nichts</hi> &#x017F;u&#x0364;&#x017F;&#x017F;er und anmutiger dann der Todt. Daß dein Ehe&#x017F;tand<lb/>
glu&#x0364;cklich und friedlich &#x017F;eye/ i&#x017F;t vonno&#x0364;then/ daß das Weib erlange alles/<lb/>
und erlange <hi rendition="#fr">Nichts.</hi> Mich wundert offt/ warumb doch ein ehr-<lb/>
licher Mann/ manchmal umb Na&#x0364;&#x017F;chigkeit willen deß Weibes ein<lb/><hi rendition="#aq">Cornut,</hi> das i&#x017F;t/ der tra&#x0364;gt ein &#x017F;pitzigen Hut hei&#x017F;&#x017F;en mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;e/ dann gewiß-<lb/>
lich/ das was wir nicht &#x017F;elb&#x017F;t verrichten <hi rendition="#aq">vix ea no&#x017F;tra puto,</hi> was ver-<lb/>
mag es der fromme Man&#x0303;/ wann er die Frau nicht mei&#x017F;tern kan. War-<lb/>
umb wei&#x017F;et dann jederman mit Fingern auff ihn/ und zerrei&#x017F;&#x017F;et das<lb/>
Maul/ da er doch niemande&#x0303; gethan hat <hi rendition="#fr">Nichts.</hi> Der Hir&#x017F;ch wech&#x017F;elt<lb/>
und a&#x0364;ndert &#x017F;ein Geweih alle Jahr; der <hi rendition="#aq">Gelliæ</hi> Mann aber alle Tage.<lb/>
Fraget ihr mich was gedultiger als die&#x017F;er Mann? <hi rendition="#fr">Nichts.</hi> Dem<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Pfaffen</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[406/0448] Lob und Wuͤrde Rom zerplaget und vexiret die arme Moͤnche ſehr ſchlecht/ hat darbey ſo viel Nachtdienerin/ ſo viel ihme beliebet/ und laͤſt den armen Bruͤ- dern Nichts. Wida hat das Schacht ſpiel gar artlich beſchrieben: man haͤlt aber dafuͤr/ daß dieſes Spiel ſeye erfunden worden bey der Belaͤgerung der ſchoͤnen Stadt Troja/ nur damit die Griechiſchen Soldaten ſolten vermeynen ſie haͤtten gethan und verrichtet Nichts. Democritus ward gefragt/ ob die Philoſophi auch gebackenes eſ- ſen? was antwortete er/ meyneſtu daß die Bienen das Honig nur den Narren machen/ den andern aber Nichts. Hortenſius ſchaffete ih- me eine uͤberauß koſtbare Bibliothec/ und iſt gleich einem hoͤckrichten/ der ſeinen Hocker oder Bockel/ die Laſt/ ſo er auff dem Ruͤcken traͤget/ nimmer ſiehet; dañ auch dieſer in allen ſeinen Buͤchern lieſet Nichts. Bey dem Buͤrgermeiſter Ambte deß Vatinii zu Rom war ein groſſes Wunderwerck; dann ſo lange er Buͤrgermeiſter/ war weder Som- mer/ Fruͤling/ noch Herbſt/ fragt ſichs/ was Vatinius Zeit ſeines Burgermeiſter Ambts fuͤr Kirſchen außgeben? Antw. Nichts. Au- dacem Fortuna juvat, wer waget/ der gewinnet/ die Speiſe fuͤllet den Vielfraß/ wann du wilſt ſeyn Nichts/ iß Nichts/ wage Nichts. Der Reiche verſchaffet in ſeinem Teſtament ſeinen nechſten Freunden alle ſeine Guͤter/ koͤnte er dieſe mit ſich nehmẽ/ er verlieſſe ihnẽ Nichts. Pontius gibt ſeiner Galatæ Nichts/ ſagt wolle ihr alles geben nach ſeinem Todt. Warumb ſtirbeſtu dann nicht einmal ſpricht Galata; der bald gibt/ gibt zweymal; wer aber ſich lange bedenckt/ ob er geben wol- le/ der gibt Nichts. Die zu der Ehe ſchreiten/ verkauffen offters ihre Freyheit umb eine geringe Außſteur/ offters heurathen ſie alte Wit- ben/ damit ſie deſto ehender huſten lernen. Unterweilen werden ſie ei- ferſichtig/ und fuͤrchtẽ daß nicht etwan der Goͤtz Jupiter ein Schwan werde; offters ruͤhmen und pralen ſie von groſſen Aeckern und Guͤ- tern/ die doch die allzuwolſehende Natur in Ewigkeit nit geſehen hat. Wollet ihr dieſem allen entgehen/ ſo liebet Nichts. Phyllis ſchreyet und klaget den gantzẽ Tag/ es ſeye Nichts ſchwerer als der Eheſtand. Die gantze Nacht aber durch widerrufft ſie dieſes/ ſprechende/ es ſeye Nichts ſuͤſſer und anmutiger dann der Todt. Daß dein Eheſtand gluͤcklich und friedlich ſeye/ iſt vonnoͤthen/ daß das Weib erlange alles/ und erlange Nichts. Mich wundert offt/ warumb doch ein ehr- licher Mann/ manchmal umb Naͤſchigkeit willen deß Weibes ein Cornut, das iſt/ der traͤgt ein ſpitzigen Hut heiſſen muͤſſe/ dann gewiß- lich/ das was wir nicht ſelbſt verrichten vix ea noſtra puto, was ver- mag es der fromme Mañ/ wann er die Frau nicht meiſtern kan. War- umb weiſet dann jederman mit Fingern auff ihn/ und zerreiſſet das Maul/ da er doch niemandẽ gethan hat Nichts. Der Hirſch wechſelt und aͤndert ſein Geweih alle Jahr; der Gelliæ Mann aber alle Tage. Fraget ihr mich was gedultiger als dieſer Mann? Nichts. Dem Pfaffen

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schupp_schriften_1663
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schupp_schriften_1663/448
Zitationshilfe: Schupp, Johann Balthasar: Schrifften. Hrsg. v. Anton Meno Schupp. [Hanau], [1663], S. 406. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schupp_schriften_1663/448>, abgerufen am 23.11.2024.