Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schupp, Johann Balthasar: Schrifften. Hrsg. v. Anton Meno Schupp. [Hanau], [1663].

Bild:
<< vorherige Seite

Antwort/ auff
werdet M. Bernhard Schmid seyn und bleiben wollen/ damit euch
die Leut welche euch hinfüro suchen werden/ werden finden können/ so
will ich euch auch wieder höfflich Tractieren/ und euch hinfüro in Be-
antwortung eueres Discursus de Reputatione Academica nicht mehr
M. Bernd/ sondern M. Bernhardus nennen. Ita fies Vir magni no-
minis,
Jn dem euch wird gegeben werden ein solcher Nahme/ welcher
einem Vornehmen in der gantzen Christenheit berühmten Kirchen-
Lehrer ist gegeben worden/ welcher nicht ist genent worden Magister
Berhardus/ sondern blos Bernhardus. Adieu Magister, noster noster-
que Magister
Bernharde.



An den Leser.

HOchgeehrter und hochgeneigter Leser. Jch höre daß längst
eine Rede außgangen sey/ unter etzlichen meinen Wider-
sachern/ daß die Vniversitäten in Teutschland mir würden
an Halß gerathen. Denn ich habe die Teutsche Universitä-
ten verachet/ und in meinem Tractälein genant Freund in der
Noth/
gesagt: Es sey nicht alle Weißheit an Universitä-
ten gebunden/ und ich rathe einem treulich/ daß er sich
nicht lang auff Teutschen Universitäten auffhalten sol/ etc.

Jch hoffe nicht daß verständige Professores aus meinen Schrifften
erzwingen werden/ daß ich etwas wider sie geschrieben habe/ das wi-
der ihre Ehre streite. Es wird insonderheit von Naseweisen Leuten
in dieser Stadt außgesprenget/ daß die gantze Universität N. wider
mich schreiben wolle. Jch weiß nicht womit ich dieses verursacht hab.
Und wann sie etwas über mich zu klagen haben/ möchte jhrem Fürsten
und Patron ich gern Antwort geben/ dessen Durchl. Jch mit eventual-
Pflichten verwandt bin. Gefält ihn aber wider mich zu schreiben/ so
kan ich wo ich gesund bin/ mit eben der Feder einer gantzen hochlöb-
lichen Universität antworten/ damit ich geliebts Gott Magister
Bernhard Schmitten antworten werde. Daß M. Bernhard Schmid
etwas daher schnattert/ und in seinem Discurs de reputatione Acade-
mica
von mir sagt/ Scommatibus excipit ut paucis me expediam,
& risu subsannat Academias,
das muß ich geschehen lassen. Der
verständige Leser/ welcher mein Tractätlein/ genant Freund in
der Noth/
mit M. Bernds Discursa de reputatione Academica
Conferiret
hat/ wird leichtlich sehen/ daß M. Bernhard Schmidt ein

Narr

Antwort/ auff
werdet M. Bernhard Schmid ſeyn und bleiben wollen/ damit euch
die Leut welche euch hinfuͤro ſuchen werden/ werden finden koͤnnen/ ſo
will ich euch auch wieder hoͤfflich Tractieren/ und euch hinfuͤro in Be-
antwortung eueres Diſcurſus de Reputatione Academica nicht mehr
M. Bernd/ ſondern M. Bernhardus nennen. Ita fies Vir magni no-
minis,
Jn dem euch wird gegeben werden ein ſolcher Nahme/ welcher
einem Vornehmen in der gantzen Chriſtenheit beruͤhmten Kirchen-
Lehrer iſt gegeben worden/ welcher nicht iſt genent worden Magiſter
Berhardus/ ſondern blos Bernhardus. Adieu Magiſter, noſter noſter-
q́ue Magiſter
Bernharde.



An den Leſer.

HOchgeehrter und hochgeneigter Leſer. Jch hoͤre daß laͤngſt
eine Rede außgangen ſey/ unter etzlichen meinen Wider-
ſachern/ daß die Vniverſitaͤten in Teutſchland mir wuͤrden
an Halß gerathen. Denn ich habe die Teutſche Univerſitaͤ-
ten verachet/ und in meinem Tractaͤlein genant Freund in der
Noth/
geſagt: Es ſey nicht alle Weißheit an Univerſitaͤ-
ten gebunden/ und ich rathe einem treulich/ daß er ſich
nicht lang auff Teutſchen Univerſitaͤten auffhalten ſol/ etc.

Jch hoffe nicht daß verſtaͤndige Profeſſores aus meinen Schrifften
erzwingen werden/ daß ich etwas wider ſie geſchrieben habe/ das wi-
der ihre Ehre ſtreite. Es wird inſonderheit von Naſeweiſen Leuten
in dieſer Stadt außgeſprenget/ daß die gantze Univerſitaͤt N. wider
mich ſchreiben wolle. Jch weiß nicht womit ich dieſes verurſacht hab.
Und wann ſie etwas uͤber mich zu klagen haben/ moͤchte jhrem Fuͤrſten
und Patron ich gern Antwort geben/ deſſen Durchl. Jch mit eventual-
Pflichten verwandt bin. Gefaͤlt ihn aber wider mich zu ſchreiben/ ſo
kan ich wo ich geſund bin/ mit eben der Feder einer gantzen hochloͤb-
lichen Univerſitaͤt antworten/ damit ich geliebts Gott Magiſter
Bernhard Schmitten antworten werde. Daß M. Bernhard Schmid
etwas daher ſchnattert/ und in ſeinem Diſcurs de reputatione Acade-
mica
von mir ſagt/ Scommatibus excipit ut paucis me expediam,
& riſu ſubſannat Academias,
das muß ich geſchehen laſſen. Der
verſtaͤndige Leſer/ welcher mein Tractaͤtlein/ genant Freund in
der Noth/
mit M. Bernds Diſcurſa de reputatione Academica
Conferiret
hat/ wird leichtlich ſehen/ daß M. Bernhard Schmidt ein

Narꝛ
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0842" n="800"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Antwort/ auff</hi></fw><lb/>
werdet M. Bernhard Schmid &#x017F;eyn und bleiben wollen/ damit euch<lb/>
die Leut welche euch hinfu&#x0364;ro &#x017F;uchen werden/ werden finden ko&#x0364;nnen/ &#x017F;o<lb/>
will ich euch auch wieder ho&#x0364;fflich Tractieren/ und euch hinfu&#x0364;ro in Be-<lb/>
antwortung eueres <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Di&#x017F;cur&#x017F;us de Reputatione Academica</hi></hi> nicht mehr<lb/>
M. Bernd/ &#x017F;ondern M. Bernhardus nennen. <hi rendition="#aq">I<hi rendition="#i">ta fies Vir magni no-<lb/>
minis,</hi></hi> Jn dem euch wird gegeben werden ein &#x017F;olcher Nahme/ welcher<lb/>
einem Vornehmen in der gantzen Chri&#x017F;tenheit beru&#x0364;hmten Kirchen-<lb/>
Lehrer i&#x017F;t gegeben worden/ welcher nicht i&#x017F;t genent worden Magi&#x017F;ter<lb/>
Berhardus/ &#x017F;ondern blos Bernhardus. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Adieu Magi&#x017F;ter, no&#x017F;ter no&#x017F;ter-<lb/>
q&#x0301;ue Magi&#x017F;ter</hi> Bernharde.</hi></p>
        </div><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#fr">An den Le&#x017F;er.</hi> </head><lb/>
          <p><hi rendition="#in">H</hi>Ochgeehrter und hochgeneigter Le&#x017F;er. Jch ho&#x0364;re daß la&#x0364;ng&#x017F;t<lb/>
eine Rede außgangen &#x017F;ey/ unter etzlichen meinen Wider-<lb/>
&#x017F;achern/ daß die Vniver&#x017F;ita&#x0364;ten in Teut&#x017F;chland mir wu&#x0364;rden<lb/>
an Halß gerathen. Denn ich habe die Teut&#x017F;che Univer&#x017F;ita&#x0364;-<lb/>
ten verachet/ und in meinem Tracta&#x0364;lein genant <hi rendition="#fr">Freund in der<lb/>
Noth/</hi> ge&#x017F;agt: <hi rendition="#fr">Es &#x017F;ey nicht alle Weißheit an Univer&#x017F;ita&#x0364;-<lb/>
ten gebunden/ und ich rathe einem treulich/ daß er &#x017F;ich<lb/>
nicht lang auff Teut&#x017F;chen Univer&#x017F;ita&#x0364;ten auffhalten &#x017F;ol/ etc.</hi><lb/>
Jch hoffe nicht daß ver&#x017F;ta&#x0364;ndige Profe&#x017F;&#x017F;ores aus meinen Schrifften<lb/>
erzwingen werden/ daß ich etwas wider &#x017F;ie ge&#x017F;chrieben habe/ das wi-<lb/>
der ihre Ehre &#x017F;treite. Es wird in&#x017F;onderheit von Na&#x017F;ewei&#x017F;en Leuten<lb/>
in die&#x017F;er Stadt außge&#x017F;prenget/ daß die gantze Univer&#x017F;ita&#x0364;t N. wider<lb/>
mich &#x017F;chreiben wolle. Jch weiß nicht womit ich die&#x017F;es verur&#x017F;acht hab.<lb/>
Und wann &#x017F;ie etwas u&#x0364;ber mich zu klagen haben/ mo&#x0364;chte jhrem Fu&#x0364;r&#x017F;ten<lb/>
und Patron ich gern Antwort geben/ de&#x017F;&#x017F;en Durchl. Jch mit <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">eventual-</hi></hi><lb/>
Pflichten verwandt bin. Gefa&#x0364;lt ihn aber wider mich zu &#x017F;chreiben/ &#x017F;o<lb/>
kan ich wo ich ge&#x017F;und bin/ mit eben der Feder einer gantzen hochlo&#x0364;b-<lb/>
lichen Univer&#x017F;ita&#x0364;t antworten/ damit ich geliebts Gott Magi&#x017F;ter<lb/>
Bernhard Schmitten antworten werde. Daß M. Bernhard Schmid<lb/>
etwas daher &#x017F;chnattert/ und in &#x017F;einem <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Di&#x017F;curs de reputatione Acade-<lb/>
mica</hi></hi> von mir &#x017F;agt/ <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Scommatibus excipit ut paucis me expediam,<lb/>
&amp; ri&#x017F;u &#x017F;ub&#x017F;annat Academias,</hi></hi> das muß ich ge&#x017F;chehen la&#x017F;&#x017F;en. Der<lb/>
ver&#x017F;ta&#x0364;ndige Le&#x017F;er/ welcher mein Tracta&#x0364;tlein/ genant <hi rendition="#fr">Freund in<lb/>
der Noth/</hi> mit M. Bernds <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Di&#x017F;cur&#x017F;a de reputatione Academica<lb/>
Conferiret</hi></hi> hat/ wird leichtlich &#x017F;ehen/ daß M. Bernhard Schmidt ein<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Nar&#xA75B;</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[800/0842] Antwort/ auff werdet M. Bernhard Schmid ſeyn und bleiben wollen/ damit euch die Leut welche euch hinfuͤro ſuchen werden/ werden finden koͤnnen/ ſo will ich euch auch wieder hoͤfflich Tractieren/ und euch hinfuͤro in Be- antwortung eueres Diſcurſus de Reputatione Academica nicht mehr M. Bernd/ ſondern M. Bernhardus nennen. Ita fies Vir magni no- minis, Jn dem euch wird gegeben werden ein ſolcher Nahme/ welcher einem Vornehmen in der gantzen Chriſtenheit beruͤhmten Kirchen- Lehrer iſt gegeben worden/ welcher nicht iſt genent worden Magiſter Berhardus/ ſondern blos Bernhardus. Adieu Magiſter, noſter noſter- q́ue Magiſter Bernharde. An den Leſer. HOchgeehrter und hochgeneigter Leſer. Jch hoͤre daß laͤngſt eine Rede außgangen ſey/ unter etzlichen meinen Wider- ſachern/ daß die Vniverſitaͤten in Teutſchland mir wuͤrden an Halß gerathen. Denn ich habe die Teutſche Univerſitaͤ- ten verachet/ und in meinem Tractaͤlein genant Freund in der Noth/ geſagt: Es ſey nicht alle Weißheit an Univerſitaͤ- ten gebunden/ und ich rathe einem treulich/ daß er ſich nicht lang auff Teutſchen Univerſitaͤten auffhalten ſol/ etc. Jch hoffe nicht daß verſtaͤndige Profeſſores aus meinen Schrifften erzwingen werden/ daß ich etwas wider ſie geſchrieben habe/ das wi- der ihre Ehre ſtreite. Es wird inſonderheit von Naſeweiſen Leuten in dieſer Stadt außgeſprenget/ daß die gantze Univerſitaͤt N. wider mich ſchreiben wolle. Jch weiß nicht womit ich dieſes verurſacht hab. Und wann ſie etwas uͤber mich zu klagen haben/ moͤchte jhrem Fuͤrſten und Patron ich gern Antwort geben/ deſſen Durchl. Jch mit eventual- Pflichten verwandt bin. Gefaͤlt ihn aber wider mich zu ſchreiben/ ſo kan ich wo ich geſund bin/ mit eben der Feder einer gantzen hochloͤb- lichen Univerſitaͤt antworten/ damit ich geliebts Gott Magiſter Bernhard Schmitten antworten werde. Daß M. Bernhard Schmid etwas daher ſchnattert/ und in ſeinem Diſcurs de reputatione Acade- mica von mir ſagt/ Scommatibus excipit ut paucis me expediam, & riſu ſubſannat Academias, das muß ich geſchehen laſſen. Der verſtaͤndige Leſer/ welcher mein Tractaͤtlein/ genant Freund in der Noth/ mit M. Bernds Diſcurſa de reputatione Academica Conferiret hat/ wird leichtlich ſehen/ daß M. Bernhard Schmidt ein Narꝛ

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schupp_schriften_1663
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schupp_schriften_1663/842
Zitationshilfe: Schupp, Johann Balthasar: Schrifften. Hrsg. v. Anton Meno Schupp. [Hanau], [1663], S. 800. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schupp_schriften_1663/842>, abgerufen am 26.06.2024.