Schupp, Johann Balthasar: Schrifften. Hrsg. v. Anton Meno Schupp. [Hanau], [1663].Litaney. eben itzo der Türckische Bluthund seine Säbel wieder uns wetze/ sei-nen Rachenn auffsperre/ und uns gerne verschlingen wolle. Ach so be- hüte uns für diesen Bluthund/ und gib unser hohen Obrigkeit Sieg wieder Deine Feinde. Allen so in Noht und Gefahr sind/ mit Hülff erscheinen. Das ist: Wir hören von so vielem Unglück/ daß zu Wasser und Land Allen Schwangern und Säugern fröliche Frucht und Das ist: Weil die Kirche/ und der Stand der Obrigkeit endlich nicht Aller Kindern und Krancken pflegen und warten. Das ist: Die arme Kindlein können ihre Noth selbst nicht klagen/ Alle L l l v
Litaney. eben itzo der Tuͤrckiſche Bluthund ſeine Saͤbel wieder uns wetze/ ſei-nen Racheñ auffſperꝛe/ und uns gerne verſchlingen wolle. Ach ſo be- huͤte uns fuͤr dieſen Bluthund/ und gib unſer hohen Obrigkeit Sieg wieder Deine Feinde. Allen ſo in Noht und Gefahr ſind/ mit Huͤlff erſcheinen. Das iſt: Wir hoͤren von ſo vielem Ungluͤck/ daß zu Waſſer und Land Allen Schwangern und Saͤugern froͤliche Frucht und Das iſt: Weil die Kirche/ und der Stand der Obrigkeit endlich nicht Aller Kindern und Krancken pflegen und warten. Das iſt: Die arme Kindlein koͤnnen ihre Noth ſelbſt nicht klagen/ Alle L l l v
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Litaney.
eben itzo der Tuͤrckiſche Bluthund ſeine Saͤbel wieder uns wetze/ ſei-
nen Racheñ auffſperꝛe/ und uns gerne verſchlingen wolle. Ach ſo be-
huͤte uns fuͤr dieſen Bluthund/ und gib unſer hohen Obrigkeit Sieg
wieder Deine Feinde.
Allen ſo in Noht und Gefahr ſind/ mit Huͤlff erſcheinen.
Erhoͤr uns lieber HErre GOtt.
Das iſt:
Wir hoͤren von ſo vielem Ungluͤck/ daß zu Waſſer und Land
geſchihet/ ſonderlich auff dem Meer. Das Meer ernehret viel/ und
verzehret viel. Wann ein Schiff auff dem Meer zu Grund gehet/ ſo
macht es betruͤbte Wittwen und Weyſen. Und macht viel reiche Leut
arm? Als bitten wir dich/ du wolleſt allen denjenigen/ welche zu Waſ-
ſer oder Land in Noht und Gefahr ſind/ mit Huͤlff erſcheinen.
Allen Schwangern und Saͤugern froͤliche Frucht und
Gedeyen geben.
Erhoͤr uns lieber HErre Gott.
Das iſt:
Weil die Kirche/ und der Stand der Obrigkeit endlich nicht
beſtehen koͤnte/ wann der heilige Ehſtand ſolte untergehen. Als bitten
wir dich/ du wolleſt allen Schwangern froͤliche Frucht geben. Du
haſt dem Weiblichen Geſchlecht zur Straffe aufferlegt/ daß ſie mit
Schmertzen ſollen Kinder gebaͤhren Und das ſind nicht gemeine und
geringe/ ſondern groſſe und ſehr empfindliche Schmertzen/ ſonderlich
wann die Kinder biß an die Geburt kommen ſind/ und iſt keine Krafft
da/ zugebaͤhren. Ach ſo gib doch allen frommen ſchwangern Frauen
eine gnaͤdige Entbindung/ und eine froͤliche Frucht/ daß ſie nicht
mehr gedencken/ an ihre zuvor außgeſtandene Angſt: Gib auch ihren
ſaͤugenden Kindern Gedeyen/ daß ſie auffwachſen und zunehmen an
Weißheit (Alter/ und Gnade bey dir/ und den Menſchen/ und bereite
dir ein Lob zu/ auß ihren lallenden Muͤndlein.
Aller Kindern und Krancken pflegen und warten.
Erhoͤr uns lieber HErre GOtt.
Das iſt:
Die arme Kindlein koͤnnen ihre Noth ſelbſt nicht klagen/
Gottloſe Maͤgde gehen offtmals unbarmhertzig mit ihnen umb.
Krancke Leute ſonderlich/ die arme werden offtmals von Prie-
ſter und Leviten/ von Nachbarn und Bluts Freunden verlaſſen. Ach
ſo wolleſtu als ein Vater der Barmhertzigkeit/ und Gott alles Tro-
ſtes/ der Kinder und Krancken pflegen und ihrer warten.
Alle
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Zitationshilfe: | Schupp, Johann Balthasar: Schrifften. Hrsg. v. Anton Meno Schupp. [Hanau], [1663], S. 905. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schupp_schriften_1663/947>, abgerufen am 29.06.2024. |