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Schupp, Johann Balthasar: Schrifften. Hrsg. v. Anton Meno Schupp. [Hanau], [1663].

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Litaney.
Alle Gefangene loß und ledig machen.
Erhör uns lieber HErre Gott.

Das ist:

Es kompt offtmals/ daß fromme Leut unschuldiger Weise ins
Gefängnüs geworffen worden/ gleich wie Joseph in Egypten. Wir
erfahren es auch in dieser Stadt/ daß viel ehrliche Leute von den Tür-
cken und andern See-Räubern/ in barbarische Gefängnüs geführet
werden/ und darin grosses Elend außstehen müssen. Ach so wollestu
doch solche arme gefangene Leut/ loß und ledig machen.

Alle Wittwen und Weysen vertheidigen und versor-
gen.
Erhör uns lieber HErre Gott.

Das ist:

Weil Mann/ Weib/ und Kinder nicht ewig auff dieser Welt
bey einander leben können/ sondern durch den zeitlichen Tod von ein-
ander gerissen werden/ als gibt es viel Wittwen und Weysen. Nun
weissestu/ Allmächtiger Gott/ wie es gemeiniglich Wittwen und
Weysen ergehet. Darumb hastu so offt in der H. Schrifft befohlen/
man solle Wittwen und Weysen versorgen: Ach so bitten wir verthei-
dige und versorge du sie/ regiere die Hertzen der Obrigkeiten/ und aller Men-
schen/ dz sie sich der Wittwen und Weysen treulich annehmen. Und rüh-
re dochaller Menschen Hertz/ dz sie an den Wittwen sich nit vergreiffen/ und
dieselbigen nicht beleidigen. Dann du hast eine eigene Verheissung
gethan/ daß du der Wittwen Schreyen/ und Gebet/ erhören/ und
die/ welche sie beleidigen/ an Leib und Leben/ an Weib und Kindern
straffen/ und sie mit dem Schwerd (O wie mancherley ist dieses dein
Rach-Schwerdt?) tödten/ und ihre Weiber wieder zu Wittwen/
und ihre Kinder zu Weysen machen wollest.

Aller Menschen dich erbarmen.
Erhör uns lieber HErre Gott.

Das ist:

Es hat ein jeglicher seine Last/ er sey Groß oder Klein/ Edel
oder Unedel/ Jung oder Alt. Drumb erbarm dich aller Men-
schen.

Unsern Feinden/ Verfolgern und Lästerern vergeben
und sie bekehren.
Erhör
Litaney.
Alle Gefangene loß und ledig machen.
Erhoͤr uns lieber HErꝛe Gott.

Das iſt:

Es kompt offtmals/ daß fromme Leut unſchuldiger Weiſe ins
Gefaͤngnuͤs geworffen worden/ gleich wie Joſeph in Egypten. Wir
erfahren es auch in dieſer Stadt/ daß viel ehrliche Leute von den Tuͤr-
cken und andern See-Raͤubern/ in barbariſche Gefaͤngnuͤs gefuͤhret
werden/ und darin groſſes Elend außſtehen muͤſſen. Ach ſo wolleſtu
doch ſolche arme gefangene Leut/ loß und ledig machen.

Alle Wittwen und Weyſen vertheidigen und verſor-
gen.
Erhoͤr uns lieber HErre Gott.

Das iſt:

Weil Mann/ Weib/ und Kinder nicht ewig auff dieſer Welt
bey einander leben koͤnnen/ ſondern durch den zeitlichen Tod von ein-
ander geriſſen werden/ als gibt es viel Wittwen und Weyſen. Nun
weiſſeſtu/ Allmaͤchtiger Gott/ wie es gemeiniglich Wittwen und
Weyſen ergehet. Darumb haſtu ſo offt in der H. Schrifft befohlen/
man ſolle Wittwen und Weyſen verſorgen: Ach ſo bitten wir verthei-
dige uñ verſorge du ſie/ regiere die Hertzẽ der Obrigkeitẽ/ uñ aller Men-
ſchen/ dz ſie ſich der Wittwen und Weyſen treulich annehmẽ. Uñ ruͤh-
re dochaller Menſchẽ Hertz/ dz ſie an dẽ Wittwẽ ſich nit vergreiffen/ uñ
dieſelbigen nicht beleidigen. Dann du haſt eine eigene Verheiſſung
gethan/ daß du der Wittwen Schreyen/ und Gebet/ erhoͤren/ und
die/ welche ſie beleidigen/ an Leib und Leben/ an Weib und Kindern
ſtraffen/ und ſie mit dem Schwerd (O wie mancherley iſt dieſes dein
Rach-Schwerdt?) toͤdten/ und ihre Weiber wieder zu Wittwen/
und ihre Kinder zu Weyſen machen wolleſt.

Aller Menſchen dich erbarmen.
Erhoͤr uns lieber HErꝛe Gott.

Das iſt:

Es hat ein jeglicher ſeine Laſt/ er ſey Groß oder Klein/ Edel
oder Unedel/ Jung oder Alt. Drumb erbarm dich aller Men-
ſchen.

Unſern Feinden/ Verfolgern und Laͤſterern vergeben
und ſie bekehren.
Erhoͤr
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[906/0948] Litaney. Alle Gefangene loß und ledig machen. Erhoͤr uns lieber HErꝛe Gott. Das iſt: Es kompt offtmals/ daß fromme Leut unſchuldiger Weiſe ins Gefaͤngnuͤs geworffen worden/ gleich wie Joſeph in Egypten. Wir erfahren es auch in dieſer Stadt/ daß viel ehrliche Leute von den Tuͤr- cken und andern See-Raͤubern/ in barbariſche Gefaͤngnuͤs gefuͤhret werden/ und darin groſſes Elend außſtehen muͤſſen. Ach ſo wolleſtu doch ſolche arme gefangene Leut/ loß und ledig machen. Alle Wittwen und Weyſen vertheidigen und verſor- gen. Erhoͤr uns lieber HErre Gott. Das iſt: Weil Mann/ Weib/ und Kinder nicht ewig auff dieſer Welt bey einander leben koͤnnen/ ſondern durch den zeitlichen Tod von ein- ander geriſſen werden/ als gibt es viel Wittwen und Weyſen. Nun weiſſeſtu/ Allmaͤchtiger Gott/ wie es gemeiniglich Wittwen und Weyſen ergehet. Darumb haſtu ſo offt in der H. Schrifft befohlen/ man ſolle Wittwen und Weyſen verſorgen: Ach ſo bitten wir verthei- dige uñ verſorge du ſie/ regiere die Hertzẽ der Obrigkeitẽ/ uñ aller Men- ſchen/ dz ſie ſich der Wittwen und Weyſen treulich annehmẽ. Uñ ruͤh- re dochaller Menſchẽ Hertz/ dz ſie an dẽ Wittwẽ ſich nit vergreiffen/ uñ dieſelbigen nicht beleidigen. Dann du haſt eine eigene Verheiſſung gethan/ daß du der Wittwen Schreyen/ und Gebet/ erhoͤren/ und die/ welche ſie beleidigen/ an Leib und Leben/ an Weib und Kindern ſtraffen/ und ſie mit dem Schwerd (O wie mancherley iſt dieſes dein Rach-Schwerdt?) toͤdten/ und ihre Weiber wieder zu Wittwen/ und ihre Kinder zu Weyſen machen wolleſt. Aller Menſchen dich erbarmen. Erhoͤr uns lieber HErꝛe Gott. Das iſt: Es hat ein jeglicher ſeine Laſt/ er ſey Groß oder Klein/ Edel oder Unedel/ Jung oder Alt. Drumb erbarm dich aller Men- ſchen. Unſern Feinden/ Verfolgern und Laͤſterern vergeben und ſie bekehren. Erhoͤr

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Zitationshilfe: Schupp, Johann Balthasar: Schrifften. Hrsg. v. Anton Meno Schupp. [Hanau], [1663], S. 906. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schupp_schriften_1663/948>, abgerufen am 22.11.2024.