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Schupp, Johann Balthasar: Schrifften. Hrsg. v. Anton Meno Schupp. [Hanau], [1663].

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Litaney.
Erhöre uns lieber HErre Gott.

Das ist:

Unser sündlichs Fleisch kompt zwar nicht gern daran. Es ver-
giebt den Feinden nicht gerne. Aber es muß seyn/ sonsten können wir
nicht beten: Darumb bitten wir auch für unsere Feind. Vergib ihnen
und bekehre sie. Wir gönnen ihnen den Himmel von Hertzen/ und
wünschen nicht/ daß sie verdampt werden. Dann es ist ein erschröck-
lich Ding umb die Höllische Verdambnüß. Darumb bekehre sie/
daß sie auch selig werden. Wollen sie aber sich nicht bekehren lassen/
so haben wir dennoch das unsere gethan.

Die Früchte auff dem Lande segnen und bewahren.
Erhöre uns lieber HErre Gott.

Das ist:

Weil keine Haußhaltung ohne Früchte der Erden sich auffhalten
kan. So bitten wir/ Du wollest die Früchte auff dem Land geben und
bewahren. Und wann du sie gegeben hast/ ach so bewahre sie für Ha-
gel und Ungewitter/ für allem Schaden/ daß wir dieselben in Frie-
den und Gesundheit/ geniessen können.

V.

Damit die Christliche Kirche in allem diesem erhöret werde/ so
beschleust sie endlich/ und seufftzet abermal also.

Und uns gnädiglich erhören.
Erhör uns lieber HErre Gott.
O JEsu Christe/ Gottes Sohn.
Erbarm dich über uns.

Das ist:

Du heissest JESUS/ dieweil du dein Volck seelig machst
von ihren Sünden. Ach so wirstu auch unser JESUS/ unser
Heyland/ unser Erlöser/ und unser Seligmacher seyn/ und wirst uns
selig machen von unsern Sünden. Du hast mit einem doppeln
AMEN und Eydschwur versprochen/ daß/ was wir deinem him-
lischen Vater in deinem Namen bitten werden/ das werde er uns ge-
ben. Dieser deiner treuen Verheissung und Zusage erinnern wir
dich itzo in tieffster Demuth/ und sagen.

O du
Litaney.
Erhoͤre uns lieber HErꝛe Gott.

Das iſt:

Unſer ſuͤndlichs Fleiſch kompt zwar nicht gern daran. Es ver-
giebt den Feinden nicht gerne. Aber es muß ſeyn/ ſonſten koͤnnen wir
nicht beten: Darumb bitten wir auch fuͤr unſere Feind. Vergib ihnen
und bekehre ſie. Wir goͤnnen ihnen den Himmel von Hertzen/ und
wuͤnſchen nicht/ daß ſie verdampt werden. Dann es iſt ein erſchroͤck-
lich Ding umb die Hoͤlliſche Verdambnuͤß. Darumb bekehre ſie/
daß ſie auch ſelig werden. Wollen ſie aber ſich nicht bekehren laſſen/
ſo haben wir dennoch das unſere gethan.

Die Fruͤchte auff dem Lande ſegnen und bewahren.
Erhoͤre uns lieber HErꝛe Gott.

Das iſt:

Weil keine Haußhaltung ohne Fruͤchte der Erden ſich auffhalten
kan. So bitten wir/ Du wolleſt die Fruͤchte auff dem Land geben und
bewahren. Und wann du ſie gegeben haſt/ ach ſo bewahre ſie fuͤr Ha-
gel und Ungewitter/ fuͤr allem Schaden/ daß wir dieſelben in Frie-
den und Geſundheit/ genieſſen koͤnnen.

V.

Damit die Chriſtliche Kirche in allem dieſem erhoͤret werde/ ſo
beſchleuſt ſie endlich/ und ſeufftzet abermal alſo.

Und uns gnaͤdiglich erhoͤren.
Erhoͤr uns lieber HErꝛe Gott.
O JEſu Chriſte/ Gottes Sohn.
Erbarm dich uͤber uns.

Das iſt:

Du heiſſeſt JESUS/ dieweil du dein Volck ſeelig machſt
von ihren Suͤnden. Ach ſo wirſtu auch unſer JESUS/ unſer
Heyland/ unſer Erloͤſer/ und unſer Seligmacher ſeyn/ und wirſt uns
ſelig machen von unſern Suͤnden. Du haſt mit einem doppeln
AMEN und Eydſchwur verſprochen/ daß/ was wir deinem him-
liſchen Vater in deinem Namen bitten werden/ das werde er uns ge-
ben. Dieſer deiner treuen Verheiſſung und Zuſage erinnern wir
dich itzo in tieffſter Demuth/ und ſagen.

O du
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[907/0949] Litaney. Erhoͤre uns lieber HErꝛe Gott. Das iſt: Unſer ſuͤndlichs Fleiſch kompt zwar nicht gern daran. Es ver- giebt den Feinden nicht gerne. Aber es muß ſeyn/ ſonſten koͤnnen wir nicht beten: Darumb bitten wir auch fuͤr unſere Feind. Vergib ihnen und bekehre ſie. Wir goͤnnen ihnen den Himmel von Hertzen/ und wuͤnſchen nicht/ daß ſie verdampt werden. Dann es iſt ein erſchroͤck- lich Ding umb die Hoͤlliſche Verdambnuͤß. Darumb bekehre ſie/ daß ſie auch ſelig werden. Wollen ſie aber ſich nicht bekehren laſſen/ ſo haben wir dennoch das unſere gethan. Die Fruͤchte auff dem Lande ſegnen und bewahren. Erhoͤre uns lieber HErꝛe Gott. Das iſt: Weil keine Haußhaltung ohne Fruͤchte der Erden ſich auffhalten kan. So bitten wir/ Du wolleſt die Fruͤchte auff dem Land geben und bewahren. Und wann du ſie gegeben haſt/ ach ſo bewahre ſie fuͤr Ha- gel und Ungewitter/ fuͤr allem Schaden/ daß wir dieſelben in Frie- den und Geſundheit/ genieſſen koͤnnen. V. Damit die Chriſtliche Kirche in allem dieſem erhoͤret werde/ ſo beſchleuſt ſie endlich/ und ſeufftzet abermal alſo. Und uns gnaͤdiglich erhoͤren. Erhoͤr uns lieber HErꝛe Gott. O JEſu Chriſte/ Gottes Sohn. Erbarm dich uͤber uns. Das iſt: Du heiſſeſt JESUS/ dieweil du dein Volck ſeelig machſt von ihren Suͤnden. Ach ſo wirſtu auch unſer JESUS/ unſer Heyland/ unſer Erloͤſer/ und unſer Seligmacher ſeyn/ und wirſt uns ſelig machen von unſern Suͤnden. Du haſt mit einem doppeln AMEN und Eydſchwur verſprochen/ daß/ was wir deinem him- liſchen Vater in deinem Namen bitten werden/ das werde er uns ge- ben. Dieſer deiner treuen Verheiſſung und Zuſage erinnern wir dich itzo in tieffſter Demuth/ und ſagen. O du

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Zitationshilfe: Schupp, Johann Balthasar: Schrifften. Hrsg. v. Anton Meno Schupp. [Hanau], [1663], S. 907. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schupp_schriften_1663/949>, abgerufen am 29.06.2024.