stanz bilden; bei den Thieren dagegen ist die Bildung von Zellen in Zellen der seltenere Fall, kommt aber selbst in der Art vor, dass sich eine drei bis vierfache Generation nacheinander in einer Zelle bilden kann. So scheint nach den Beobachtungen von R. Wagner (S. den Nachtrag) das Graaf'sche Bläschen eine Elementarzelle; in ihm ent- wickelt sich das Ei ebenfalls als eine Elementarzelle; in diesem entstehen wenigstens nach Beobachtungen am Vo- gelei wieder Zellen, von denen einige wieder junge Zellen enthalten. Auch bei den Knorpelzellen scheint zuweilen eine Bildung wahrer Knorpelzellen in den schon vorhan- denen erfolgen zu können, und in diesen können wieder junge Zellen (Fettzellen?) entstehen. Aehnliche Beispiele liessen sich noch mehrere anführen; allein schon bei den Knorpeln entstehen bei weitem die meisten Zellen in dem Cytoblastem ausser den vorhandenen Zellen, und eine Bil- dung von Zellen in Zellen kommt bei den Faserzellen, den Muskeln und Nerven gar nicht vor.
Allgemeine Erscheinungen der Bildung der Zellen. In dem Anfangs strukturlosen oder feinkörnigen Cytoblastem zeigen sich nach einiger Zeit runde Körper- chen. Diese sind entweder in ihrem frühesten Zustande. wo sie sich erkennen lassen, schon Zellen, d. h. hohle mit einer eigenthümlichen strukturlosen Wand versehene Bläschen, kernlose Zellen, oder es sind nicht sofort Zel- len, sondern Zellenkerne oder Anfänge der Zellenkerne um die sich erst später Zellen bilden.
Die kernlosen Zellen oder, richtiger ausgedrückt, die Zellen, in denen bis jetzt noch keine Kerne beobachtet worden sind, kommen nur bei niederen Pflanzen vor und sind auch bei Thieren selten. Gegenwärtig müssen indes- sen die jungen Zellen innerhalb der alten Zellen der Chorda dorsalis (S. pag. 15), die Zellen der Dottersubstanz des Vogeleies (S. pag. 56), die Zellen im Schleimblatt der Keimhaut des Vogeleies (S. pag. 66), einige Zellen der Krystalllinse (S. pag. 100) als solche dahin gestellt blei- ben. Tab. I. Fig. 10. c stellt eine solche kernlose Zelle
stanz bilden; bei den Thieren dagegen ist die Bildung von Zellen in Zellen der seltenere Fall, kommt aber selbst in der Art vor, daſs sich eine drei bis vierfache Generation nacheinander in einer Zelle bilden kann. So scheint nach den Beobachtungen von R. Wagner (S. den Nachtrag) das Graaf’sche Bläschen eine Elementarzelle; in ihm ent- wickelt sich das Ei ebenfalls als eine Elementarzelle; in diesem entstehen wenigstens nach Beobachtungen am Vo- gelei wieder Zellen, von denen einige wieder junge Zellen enthalten. Auch bei den Knorpelzellen scheint zuweilen eine Bildung wahrer Knorpelzellen in den schon vorhan- denen erfolgen zu können, und in diesen können wieder junge Zellen (Fettzellen?) entstehen. Aehnliche Beispiele lieſsen sich noch mehrere anführen; allein schon bei den Knorpeln entstehen bei weitem die meisten Zellen in dem Cytoblastem auſser den vorhandenen Zellen, und eine Bil- dung von Zellen in Zellen kommt bei den Faserzellen, den Muskeln und Nerven gar nicht vor.
Allgemeine Erscheinungen der Bildung der Zellen. In dem Anfangs strukturlosen oder feinkörnigen Cytoblastem zeigen sich nach einiger Zeit runde Körper- chen. Diese sind entweder in ihrem frühesten Zustande. wo sie sich erkennen lassen, schon Zellen, d. h. hohle mit einer eigenthümlichen strukturlosen Wand versehene Bläschen, kernlose Zellen, oder es sind nicht sofort Zel- len, sondern Zellenkerne oder Anfänge der Zellenkerne um die sich erst später Zellen bilden.
Die kernlosen Zellen oder, richtiger ausgedrückt, die Zellen, in denen bis jetzt noch keine Kerne beobachtet worden sind, kommen nur bei niederen Pflanzen vor und sind auch bei Thieren selten. Gegenwärtig müssen indes- sen die jungen Zellen innerhalb der alten Zellen der Chorda dorsalis (S. pag. 15), die Zellen der Dottersubstanz des Vogeleies (S. pag. 56), die Zellen im Schleimblatt der Keimhaut des Vogeleies (S. pag. 66), einige Zellen der Krystalllinse (S. pag. 100) als solche dahin gestellt blei- ben. Tab. I. Fig. 10. c stellt eine solche kernlose Zelle
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stanz bilden; bei den Thieren dagegen ist die Bildung von
Zellen in Zellen der seltenere Fall, kommt aber selbst in
der Art vor, daſs sich eine drei bis vierfache Generation
nacheinander in einer Zelle bilden kann. So scheint nach
den Beobachtungen von R. Wagner (S. den Nachtrag)
das Graaf’sche Bläschen eine Elementarzelle; in ihm ent-
wickelt sich das Ei ebenfalls als eine Elementarzelle; in
diesem entstehen wenigstens nach Beobachtungen am Vo-
gelei wieder Zellen, von denen einige wieder junge Zellen
enthalten. Auch bei den Knorpelzellen scheint zuweilen
eine Bildung wahrer Knorpelzellen in den schon vorhan-
denen erfolgen zu können, und in diesen können wieder
junge Zellen (Fettzellen?) entstehen. Aehnliche Beispiele
lieſsen sich noch mehrere anführen; allein schon bei den
Knorpeln entstehen bei weitem die meisten Zellen in dem
Cytoblastem auſser den vorhandenen Zellen, und eine Bil-
dung von Zellen in Zellen kommt bei den Faserzellen,
den Muskeln und Nerven gar nicht vor.
Allgemeine Erscheinungen der Bildung der
Zellen. In dem Anfangs strukturlosen oder feinkörnigen
Cytoblastem zeigen sich nach einiger Zeit runde Körper-
chen. Diese sind entweder in ihrem frühesten Zustande.
wo sie sich erkennen lassen, schon Zellen, d. h. hohle
mit einer eigenthümlichen strukturlosen Wand versehene
Bläschen, kernlose Zellen, oder es sind nicht sofort Zel-
len, sondern Zellenkerne oder Anfänge der Zellenkerne
um die sich erst später Zellen bilden.
Die kernlosen Zellen oder, richtiger ausgedrückt, die
Zellen, in denen bis jetzt noch keine Kerne beobachtet
worden sind, kommen nur bei niederen Pflanzen vor und
sind auch bei Thieren selten. Gegenwärtig müssen indes-
sen die jungen Zellen innerhalb der alten Zellen der Chorda
dorsalis (S. pag. 15), die Zellen der Dottersubstanz des
Vogeleies (S. pag. 56), die Zellen im Schleimblatt der
Keimhaut des Vogeleies (S. pag. 66), einige Zellen der
Krystalllinse (S. pag. 100) als solche dahin gestellt blei-
ben. Tab. I. Fig. 10. c stellt eine solche kernlose Zelle
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Schwann, Theodor: Mikroskopische Untersuchungen über die Uebereinstimmung in der Struktur und dem Wachsthum der Thiere und Pflanzen. Berlin, 1839, S. 204. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schwann_mikroskopische_1839/228>, abgerufen am 14.05.2024.
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