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Schweder, Christoph Hermann von: Theatrum Historicum [...] Oder Historischer Schauplatz der Ansprüche und Streitigkeiten Hoher Potentaten. Leipzig, 1712.

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habt. Wie nun die Simmersche Linie an. 1685 ausstarb, und das Churfürstenthum Pfaltz, nebst dem Fürstenthum Simmern an das Hauß Neuburg fiel, so nham sich dieses auch des Condirectorii im Ober-Rheinischen Cräyse an, deme aber bißhero von denen Protestanten, und sonderlich von Ihr. Königl. Maj. in Schweden, als Pfaltz-Grafen zu Zweybrück, contradiciret worden, aus Ursache, weil das Neuburgische Hauß der Römisch-Catholischen Religion zugethan, und auf solche Weise in dem Ober-Rhenischen Crayse, darinnen so viele Protestirende Stände sich befünden, 2 Catholische Directores seyn würden, welches aber wider des H. Reichs fundamental-Gesetze lieffe, als vermöge derer überall die Gleichheit in denen 3 recipirten Religionen observiret werden solte; dahero dem Könige in Schweden als nechstem Agnato nach Neuburg solch Condirectorium überlassen werden müste. Es hat derselbe solches aber bißhero noch nicht erhalten.

Neundte Section, Von denen Praetensionen und Streitigkeiten der Könige in Spanien.

Von denen Praetensionen so vorige Könige in Spauien mit dem Hause Oesterreich gemein gehabt, als auf das Hertzogthum Burgund sc. davon ist oben Sect. I. Bey deuen Praetensionen habt, als auf das Hertzogthum Burgund sc. davon ist oben Sect. I. bey deuen Praetensionen der Könige in Böhmen, oder des Hauses Oesterreich Nachricht zu finden.

Erstes Capitel, Von der Könige in Spanien Praetension auf das Königreich Portugal.

Historie. DIeses Land hat mit dem übrigen Spanien gleiche Ahnen und in den alten Zeiten auch gleiche Fata gehabt. Unter dem letz en Gothischen Könige Roderico fiel es mit dem übrigen Spanien in der Mauren Hände, von denen es lange beherrschet worden, wie aber um das Jahr 1093 Alfonsus VI König in Castilien und Leon sich mit aller Macht wider die Mauren rüstete, auch von fremden Orten Hülffe so kam unter andern auch ein Graf mit Nahmen Henricus [den einige vor einen Burgundier, andere vor einen Lothringer halten ] und weil er sich sehr wohl hielte, so gab ihm Alfonsus seine uneheliche Tochter Theresiam zur Ehe, und das Stück von Portugal, so den Mauren abgenommen war, unter dem Titul einer Grafschafft, zum Brautschatz, mit Permission den Mauren das Land biß an den Fluß Guadiana abzunehmen, und für sich zu behalten, jedoch mit dem Beding, daß er es als ein Lehen von Castilien und Leon erkenne. Henrici Sohn Alfonsus I nahm erstliche den Titul eines Hertzoges an/ worinnen ihn der Pabst bestätigte, und der König in Castilien nicht zuwider war; wie er aber von den Castilianern, auf Anstifftung seiner Stieffmutter, der ihnen Portugal zuschantzen wolte, mit Heeres Macht bezogen wurde, und diese erlegte, wolte er der Castilianer Oberherrschafft nicht erkennen, sondern nahm, nach erhaltenen vielen Siegen wider die Mauren, den Titul eines Königes an, darüber er von dem Pabste, weil er ihm sein Reich zinsbar gemacht, ebenfals die Confirmation erhalten.

In solchem Stande blieb es, biß des obgedachten Henrici oder Alfonsi männliche

Habet haec Giovanni in German. Princ. L. 4. c. 3. §. 11.
vid. Autores citati a Domino Joh. Petr. Ludvvig in der Erleuterung über Pufendorfs Einleitung c. 3. p. 444. 445.
vid. Roderic. Sanctius Part. 1. hist. Hisp. c. 14. Mariana. L. 10. Rer. Hisp. c. 13. & Scriptores Hispanici fere omnes.
vid. Baronius Tom. XII. Annal. ad ann. 1179. n. 16. Brandaon Monarch. Lusit. L. 10. c. 10.
Lambertinus in Theatr. Reg. Portug. p. 4.
Mariana. d. l. Thuan. L. 65. hist. & alii.
Roder. Tolet. L. 7. c. 6. Baluz. L. 2. Misced.
Bullam Alexandri III exhibet Caramuel Lobcovvicz in Philippo prud. L. 5. Disp. 1. p. 184. Vasconcell. in Descript. Lus. §. 4. p. 384. Faria dans l' Epitome de l' histoire de Portug. Part. 4. c. 5. p. 355.

habt. Wie nun die Simmersche Linie an. 1685 ausstarb, und das Churfürstenthum Pfaltz, nebst dem Fürstenthum Simmern an das Hauß Neuburg fiel, so nham sich dieses auch des Condirectorii im Ober-Rheinischen Cräyse an, deme aber bißhero von denen Protestanten, und sonderlich von Ihr. Königl. Maj. in Schweden, als Pfaltz-Grafen zu Zweybrück, contradiciret worden, aus Ursache, weil das Neuburgische Hauß der Römisch-Catholischen Religion zugethan, und auf solche Weise in dem Ober-Rhenischen Crayse, darinnen so viele Protestirende Stände sich befünden, 2 Catholische Directores seyn würden, welches aber wider des H. Reichs fundamental-Gesetze lieffe, als vermöge derer überall die Gleichheit in denen 3 recipirten Religionen observiret werden solte; dahero dem Könige in Schweden als nechstem Agnato nach Neuburg solch Condirectorium überlassen werden müste. Es hat derselbe solches aber bißhero noch nicht erhalten.

Neundte Section, Von denen Praetensionen und Streitigkeiten der Könige in Spanien.

Von denen Praetensionen so vorige Könige in Spauien mit dem Hause Oesterreich gemein gehabt, als auf das Hertzogthum Burgund sc. davon ist oben Sect. I. Bey deuen Praetensionen habt, als auf das Hertzogthum Burgund sc. davon ist oben Sect. I. bey deuen Praetensionen der Könige in Böhmen, oder des Hauses Oesterreich Nachricht zu finden.

Erstes Capitel, Von der Könige in Spanien Praetension auf das Königreich Portugal.

Historie. DIeses Land hat mit dem übrigen Spanien gleiche Ahnen und in den alten Zeiten auch gleiche Fata gehabt. Unter dem letz en Gothischen Könige Roderico fiel es mit dem übrigen Spanien in der Mauren Hände, von denen es lange beherrschet worden, wie aber um das Jahr 1093 Alfonsus VI König in Castilien und Leon sich mit aller Macht wider die Mauren rüstete, auch von fremden Orten Hülffe so kam unter andern auch ein Graf mit Nahmen Henricus [den einige vor einen Burgundier, andere vor einen Lothringer halten ] und weil er sich sehr wohl hielte, so gab ihm Alfonsus seine uneheliche Tochter Theresiam zur Ehe, und das Stück von Portugal, so den Mauren abgenommen war, unter dem Titul einer Grafschafft, zum Brautschatz, mit Permission den Mauren das Land biß an den Fluß Guadiana abzunehmen, und für sich zu behalten, jedoch mit dem Beding, daß er es als ein Lehen von Castilien und Leon erkenne. Henrici Sohn Alfonsus I nahm erstliche den Titul eines Hertzoges an/ worinnen ihn der Pabst bestätigte, und der König in Castilien nicht zuwider war; wie er aber von den Castilianern, auf Anstifftung seiner Stieffmutter, der ihnen Portugal zuschantzen wolte, mit Heeres Macht bezogen wurde, und diese erlegte, wolte er der Castilianer Oberherrschafft nicht erkennen, sondern nahm, nach erhaltenen vielen Siegen wider die Mauren, den Titul eines Königes an, darüber er von dem Pabste, weil er ihm sein Reich zinsbar gemacht, ebenfals die Confirmation erhalten.

In solchem Stande blieb es, biß des obgedachten Henrici oder Alfonsi männliche

Habet haec Giovanni in German. Princ. L. 4. c. 3. §. 11.
vid. Autores citati a Domino Joh. Petr. Ludvvig in der Erleuterung über Pufendorfs Einleitung c. 3. p. 444. 445.
vid. Roderic. Sanctius Part. 1. hist. Hisp. c. 14. Mariana. L. 10. Rer. Hisp. c. 13. & Scriptores Hispanici fere omnes.
vid. Baronius Tom. XII. Annal. ad ann. 1179. n. 16. Brandaon Monarch. Lusit. L. 10. c. 10.
Lambertinus in Theatr. Reg. Portug. p. 4.
Mariana. d. l. Thuan. L. 65. hist. & alii.
Roder. Tolet. L. 7. c. 6. Baluz. L. 2. Misced.
Bullam Alexandri III exhibet Caramuel Lobcovvicz in Philippo prud. L. 5. Disp. 1. p. 184. Vasconcell. in Descript. Lus. §. 4. p. 384. Faria dans l' Epitome de l' histoire de Portug. Part. 4. c. 5. p. 355.
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[321/0350] habt. Wie nun die Simmersche Linie an. 1685 ausstarb, und das Churfürstenthum Pfaltz, nebst dem Fürstenthum Simmern an das Hauß Neuburg fiel, so nham sich dieses auch des Condirectorii im Ober-Rheinischen Cräyse an, deme aber bißhero von denen Protestanten, und sonderlich von Ihr. Königl. Maj. in Schweden, als Pfaltz-Grafen zu Zweybrück, contradiciret worden, aus Ursache, weil das Neuburgische Hauß der Römisch-Catholischen Religion zugethan, und auf solche Weise in dem Ober-Rhenischen Crayse, darinnen so viele Protestirende Stände sich befünden, 2 Catholische Directores seyn würden, welches aber wider des H. Reichs fundamental-Gesetze lieffe, als vermöge derer überall die Gleichheit in denen 3 recipirten Religionen observiret werden solte; dahero dem Könige in Schweden als nechstem Agnato nach Neuburg solch Condirectorium überlassen werden müste. Es hat derselbe solches aber bißhero noch nicht erhalten. Neundte Section, Von denen Praetensionen und Streitigkeiten der Könige in Spanien. Von denen Praetensionen so vorige Könige in Spauien mit dem Hause Oesterreich gemein gehabt, als auf das Hertzogthum Burgund sc. davon ist oben Sect. I. Bey deuen Praetensionen habt, als auf das Hertzogthum Burgund sc. davon ist oben Sect. I. bey deuen Praetensionen der Könige in Böhmen, oder des Hauses Oesterreich Nachricht zu finden. Erstes Capitel, Von der Könige in Spanien Praetension auf das Königreich Portugal. DIeses Land hat mit dem übrigen Spanien gleiche Ahnen und in den alten Zeiten auch gleiche Fata gehabt. Unter dem letz en Gothischen Könige Roderico fiel es mit dem übrigen Spanien in der Mauren Hände, von denen es lange beherrschet worden, wie aber um das Jahr 1093 Alfonsus VI König in Castilien und Leon sich mit aller Macht wider die Mauren rüstete, auch von fremden Orten Hülffe so kam unter andern auch ein Graf mit Nahmen Henricus [den einige vor einen Burgundier, andere vor einen Lothringer halten ] und weil er sich sehr wohl hielte, so gab ihm Alfonsus seine uneheliche Tochter Theresiam zur Ehe, und das Stück von Portugal, so den Mauren abgenommen war, unter dem Titul einer Grafschafft, zum Brautschatz, mit Permission den Mauren das Land biß an den Fluß Guadiana abzunehmen, und für sich zu behalten, jedoch mit dem Beding, daß er es als ein Lehen von Castilien und Leon erkenne. Henrici Sohn Alfonsus I nahm erstliche den Titul eines Hertzoges an/ worinnen ihn der Pabst bestätigte, und der König in Castilien nicht zuwider war; wie er aber von den Castilianern, auf Anstifftung seiner Stieffmutter, der ihnen Portugal zuschantzen wolte, mit Heeres Macht bezogen wurde, und diese erlegte, wolte er der Castilianer Oberherrschafft nicht erkennen, sondern nahm, nach erhaltenen vielen Siegen wider die Mauren, den Titul eines Königes an, darüber er von dem Pabste, weil er ihm sein Reich zinsbar gemacht, ebenfals die Confirmation erhalten. Historie. In solchem Stande blieb es, biß des obgedachten Henrici oder Alfonsi männliche Habet haec Giovanni in German. Princ. L. 4. c. 3. §. 11. vid. Autores citati a Domino Joh. Petr. Ludvvig in der Erleuterung über Pufendorfs Einleitung c. 3. p. 444. 445. vid. Roderic. Sanctius Part. 1. hist. Hisp. c. 14. Mariana. L. 10. Rer. Hisp. c. 13. & Scriptores Hispanici fere omnes. vid. Baronius Tom. XII. Annal. ad ann. 1179. n. 16. Brandaon Monarch. Lusit. L. 10. c. 10. Lambertinus in Theatr. Reg. Portug. p. 4. Mariana. d. l. Thuan. L. 65. hist. & alii. Roder. Tolet. L. 7. c. 6. Baluz. L. 2. Misced. Bullam Alexandri III exhibet Caramuel Lobcovvicz in Philippo prud. L. 5. Disp. 1. p. 184. Vasconcell. in Descript. Lus. §. 4. p. 384. Faria dans l' Epitome de l' histoire de Portug. Part. 4. c. 5. p. 355.

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Zitationshilfe: Schweder, Christoph Hermann von: Theatrum Historicum [...] Oder Historischer Schauplatz der Ansprüche und Streitigkeiten Hoher Potentaten. Leipzig, 1712, S. 321. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schweder_theatrum_1712/350>, abgerufen am 24.11.2024.