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Semmelweis, Ignaz Philipp: Die Ätiologie, der Begriff und die Prophylaxe des Kindbettfiebers. Pest u. a., 1861.

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II. Abtheilung Bediensteten war, dass an dieser Abtheilung
weniger starben.

So wie früher Scanzoni den Daten, welche ich gegen die
Lehre des epidemischen Kindbettfiebers anführte, keinen an-
deren Vorwurf machen konnte, als den, dass selbe nicht neu
seien, so weiss er auch nichts einzuwenden gegen die Daten,
welche das Wiener medicinische Professorencollegium erhe-
ben sollte zur Bestätigung meiner Ansicht; nur die Experi-
mente an Thieren erklärt er für werthlos.

Wir haben daher keinen Grund für die Beweiskraft die-
ser Daten hier abermals einzustehen, da wir an den betreffen-
den Stellen dieser Schrift deren Werth hinreichend würdigten.

ad a) Siehe Tabelle Nr. XVII, Seite 62 und Tabelle Nr.
XXIV, Seite 142, und wenn auch in diesen Tabellen die Na-
men der fungirenden Aerzte fehlen, so ist doch die Richtung
bekannt, in welcher in den einzelnen Zeiträumen gewirkt
wurde, und die diesen Richtungen entsprechende Sterblich-
keit ersichtlich.

ad b) Siehe Seite 43, Zeile 30 und Seite 69, Zeile 24.

ad c) Siehe Seite 123, Zeile 3.

Wir haben die Experimente an Thieren an einer anderen
Stelle dieser Schrift heute bei der vollgiltigen Beweiskraft
zahlreicher anderer Gründe für überflüssig erklärt, glauben
uns aber dadurch nicht der Pflicht entbunden, selbe gegen die
Vorwürfe, welche ihnen Scanzoni macht, zu vertheidigen.

Scanzoni sagt, Professor Skoda veröffentlicht 9 von die-
sen Versuchen, aus welchen er jedoch keinen anderen Schluss
ziehen könne, als dass faulende thierische Stoffe, wenn sie in
die Genitalien eines Thieres, welches kurz zuvor geworfen
hat, in verhältnissmässig grosser Quantität zu wiederholten
Malen und im flüssigen Zustande eingebracht werden, eine
tödtliche Pyämie hervorzurufen vermögen.

Scanzoni leuchte aber nicht ein, wie dieses Resultat der
Versuche als Beweis dienen könnte, dass die häufigen Er-

Semmelweis, Kindbettfieber. 22

II. Abtheilung Bediensteten war, dass an dieser Abtheilung
weniger starben.

So wie früher Scanzoni den Daten, welche ich gegen die
Lehre des epidemischen Kindbettfiebers anführte, keinen an-
deren Vorwurf machen konnte, als den, dass selbe nicht neu
seien, so weiss er auch nichts einzuwenden gegen die Daten,
welche das Wiener medicinische Professorencollegium erhe-
ben sollte zur Bestätigung meiner Ansicht; nur die Experi-
mente an Thieren erklärt er für werthlos.

Wir haben daher keinen Grund für die Beweiskraft die-
ser Daten hier abermals einzustehen, da wir an den betreffen-
den Stellen dieser Schrift deren Werth hinreichend würdigten.

ad a) Siehe Tabelle Nr. XVII, Seite 62 und Tabelle Nr.
XXIV, Seite 142, und wenn auch in diesen Tabellen die Na-
men der fungirenden Aerzte fehlen, so ist doch die Richtung
bekannt, in welcher in den einzelnen Zeiträumen gewirkt
wurde, und die diesen Richtungen entsprechende Sterblich-
keit ersichtlich.

ad b) Siehe Seite 43, Zeile 30 und Seite 69, Zeile 24.

ad c) Siehe Seite 123, Zeile 3.

Wir haben die Experimente an Thieren an einer anderen
Stelle dieser Schrift heute bei der vollgiltigen Beweiskraft
zahlreicher anderer Gründe für überflüssig erklärt, glauben
uns aber dadurch nicht der Pflicht entbunden, selbe gegen die
Vorwürfe, welche ihnen Scanzoni macht, zu vertheidigen.

Scanzoni sagt, Professor Skoda veröffentlicht 9 von die-
sen Versuchen, aus welchen er jedoch keinen anderen Schluss
ziehen könne, als dass faulende thierische Stoffe, wenn sie in
die Genitalien eines Thieres, welches kurz zuvor geworfen
hat, in verhältnissmässig grosser Quantität zu wiederholten
Malen und im flüssigen Zustande eingebracht werden, eine
tödtliche Pyämie hervorzurufen vermögen.

Scanzoni leuchte aber nicht ein, wie dieses Resultat der
Versuche als Beweis dienen könnte, dass die häufigen Er-

Semmelweis, Kindbettfieber. 22
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[337/0349] II. Abtheilung Bediensteten war, dass an dieser Abtheilung weniger starben. So wie früher Scanzoni den Daten, welche ich gegen die Lehre des epidemischen Kindbettfiebers anführte, keinen an- deren Vorwurf machen konnte, als den, dass selbe nicht neu seien, so weiss er auch nichts einzuwenden gegen die Daten, welche das Wiener medicinische Professorencollegium erhe- ben sollte zur Bestätigung meiner Ansicht; nur die Experi- mente an Thieren erklärt er für werthlos. Wir haben daher keinen Grund für die Beweiskraft die- ser Daten hier abermals einzustehen, da wir an den betreffen- den Stellen dieser Schrift deren Werth hinreichend würdigten. ad a) Siehe Tabelle Nr. XVII, Seite 62 und Tabelle Nr. XXIV, Seite 142, und wenn auch in diesen Tabellen die Na- men der fungirenden Aerzte fehlen, so ist doch die Richtung bekannt, in welcher in den einzelnen Zeiträumen gewirkt wurde, und die diesen Richtungen entsprechende Sterblich- keit ersichtlich. ad b) Siehe Seite 43, Zeile 30 und Seite 69, Zeile 24. ad c) Siehe Seite 123, Zeile 3. Wir haben die Experimente an Thieren an einer anderen Stelle dieser Schrift heute bei der vollgiltigen Beweiskraft zahlreicher anderer Gründe für überflüssig erklärt, glauben uns aber dadurch nicht der Pflicht entbunden, selbe gegen die Vorwürfe, welche ihnen Scanzoni macht, zu vertheidigen. Scanzoni sagt, Professor Skoda veröffentlicht 9 von die- sen Versuchen, aus welchen er jedoch keinen anderen Schluss ziehen könne, als dass faulende thierische Stoffe, wenn sie in die Genitalien eines Thieres, welches kurz zuvor geworfen hat, in verhältnissmässig grosser Quantität zu wiederholten Malen und im flüssigen Zustande eingebracht werden, eine tödtliche Pyämie hervorzurufen vermögen. Scanzoni leuchte aber nicht ein, wie dieses Resultat der Versuche als Beweis dienen könnte, dass die häufigen Er- Semmelweis, Kindbettfieber. 22

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Zitationshilfe: Semmelweis, Ignaz Philipp: Die Ätiologie, der Begriff und die Prophylaxe des Kindbettfiebers. Pest u. a., 1861, S. 337. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/semmelweis_kindbettfieber_1861/349>, abgerufen am 22.11.2024.