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Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679.

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Das erste Buch.
nen Beobachtungen zu erkennen. So nehmen
auch die Trabanten Saturni, und Gefährten
Jovis, jede Parthey ihren Lauff wunderlich um
ihre Principalen. Mehrer Ursachen zu ge-
schweigen.

Wie es aber damit bewandt/ daß im mehr an-
geregten Buche Hiobs am 37. Cap. gemeldet
wird/ daß GOTT ausbreite die Wolcken des
Himmels/ daß sie verste stehen wie ein gegossener
Spiegel/ oder/ wie andere es dollmetschen/ daß
sie feste stehen/ und gläntzen/ wie ein gegossener
Spiegel/ ist die Antwort: Jn solchem Ver-
stand/ daß der Himmel nicht zerfliesse wie das
Wasser/ oder vertrieben wird von seiner Stelle/
wie die Regen-wolcken/ noch von oben herab fäl-
let/ sondern durch GOttes Krafft-Wort fest
bleibet. Daselbst stehet er fest/ nicht daß er hart
wäre/ sondern also zu verstehen/ daß er aus seiner
verordneten Stelle nicht weichet. Durch die
Feste wird eigendlich verstanden/ die erschrecklich
weite Ausspannung/ (Expansum,) wo vorhin
das Wasser war: in welcher Ausspannung alle
Kugeln des Welt-Gebäues/ jedweder mit ihrem
besondern Centro, dermassen befestiget worden/
daß die Welt ehender untergehen/ als sie aus ih-
rem loco nur eines Nagel breits verrucken mü-
sten. Jn dieser Ausspannung hat GOtt den An-
fang der Gestirne und Kugeln formiret/ und ei-
ner jeglichen aus der Chaotischen Massa die
Materi ihrer Subsistentz gegeben; auch darin-

nen

Das erſte Buch.
nen Beobachtungen zu erkennen. So nehmen
auch die Trabanten Saturni, und Gefährten
Jovis, jede Parthey ihren Lauff wunderlich um
ihre Principalen. Mehrer Urſachen zu ge-
ſchweigen.

Wie es aber damit bewandt/ daß im mehr an-
geregten Buche Hiobs am 37. Cap. gemeldet
wird/ daß GOTT ausbreite die Wolcken des
Himmels/ daß ſie verſte ſtehen wie ein gegoſſener
Spiegel/ oder/ wie andere es dollmetſchen/ daß
ſie feſte ſtehen/ und gläntzen/ wie ein gegoſſener
Spiegel/ iſt die Antwort: Jn ſolchem Ver-
ſtand/ daß der Himmel nicht zerflieſſe wie das
Waſſer/ oder vertrieben wird von ſeiner Stelle/
wie die Regen-wolcken/ noch von oben herab fäl-
let/ ſondern durch GOttes Krafft-Wort feſt
bleibet. Daſelbſt ſtehet er feſt/ nicht daß er hart
wäre/ ſondern alſo zu verſtehen/ daß er aus ſeiner
verordneten Stelle nicht weichet. Durch die
Feſte wird eigendlich verſtanden/ die erſchrecklich
weite Ausſpannung/ (Expanſum,) wo vorhin
das Waſſer war: in welcher Ausſpannung alle
Kugeln des Welt-Gebäues/ jedweder mit ihrem
beſondern Centro, dermaſſen befeſtiget worden/
daß die Welt ehender untergehen/ als ſie aus ih-
rem loco nur eines Nagel breits verrucken mü-
ſten. Jn dieſer Ausſpannung hat GOtt den An-
fang der Geſtirne und Kugeln formiret/ und ei-
ner jeglichen aus der Chaotiſchen Maſſa die
Materi ihrer Subſiſtentz gegeben; auch darin-

nen
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[60/0154] Das erſte Buch. nen Beobachtungen zu erkennen. So nehmen auch die Trabanten Saturni, und Gefährten Jovis, jede Parthey ihren Lauff wunderlich um ihre Principalen. Mehrer Urſachen zu ge- ſchweigen. Wie es aber damit bewandt/ daß im mehr an- geregten Buche Hiobs am 37. Cap. gemeldet wird/ daß GOTT ausbreite die Wolcken des Himmels/ daß ſie verſte ſtehen wie ein gegoſſener Spiegel/ oder/ wie andere es dollmetſchen/ daß ſie feſte ſtehen/ und gläntzen/ wie ein gegoſſener Spiegel/ iſt die Antwort: Jn ſolchem Ver- ſtand/ daß der Himmel nicht zerflieſſe wie das Waſſer/ oder vertrieben wird von ſeiner Stelle/ wie die Regen-wolcken/ noch von oben herab fäl- let/ ſondern durch GOttes Krafft-Wort feſt bleibet. Daſelbſt ſtehet er feſt/ nicht daß er hart wäre/ ſondern alſo zu verſtehen/ daß er aus ſeiner verordneten Stelle nicht weichet. Durch die Feſte wird eigendlich verſtanden/ die erſchrecklich weite Ausſpannung/ (Expanſum,) wo vorhin das Waſſer war: in welcher Ausſpannung alle Kugeln des Welt-Gebäues/ jedweder mit ihrem beſondern Centro, dermaſſen befeſtiget worden/ daß die Welt ehender untergehen/ als ſie aus ih- rem loco nur eines Nagel breits verrucken mü- ſten. Jn dieſer Ausſpannung hat GOtt den An- fang der Geſtirne und Kugeln formiret/ und ei- ner jeglichen aus der Chaotiſchen Maſſa die Materi ihrer Subſiſtentz gegeben; auch darin- nen

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Zitationshilfe: Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679, S. 60. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/seyfried_medulla_1679/154>, abgerufen am 21.11.2024.